Died enough for You [Joel Hokka FF] (German)

Treat me like a Game

Es ist ein weiterer Abend, den wir gemeinsam verbringen. Nachdem wir heute sogar schon um halb sieben in Oulu angekommen sind, haben wir uns alle gemeinsam für einen entspannten Abend im Studio entschlossen, mit Pizza und ein wenig Musik.

Seit dem Gespräch mit Keno gestern, konnte ich schon die Nacht nicht wirklich schlafen und auch jetzt habe ich noch keine Anzeichen von Müdigkeit, weshalb ich befürchte, dass auch diese Nacht recht kurz sein wird.

Während wir unsere Pizzen essen, kommt Olli auf ein Thema, welches ich völlig vergessen habe. „Aleksi, wie und wann genau feierst du jetzt eigentlich deinen Geburtstag.", fragt er und beißt dann genüsslich von seinem Pizzastück ab. Schnell schluckt Aleksi sein Stück runter und trinkt einen Schluck, bevor er antworten kann: „Also der Raum in der Karaokebar ist schon gebucht. Ich hatte vor, wenn es für alle in Ordnung ist, rein zu feiern. Wir würden uns also um 22 Uhr an der Bar treffen und dann schauen, wie lange es geht." – „So gesagt genauso, wie wir es schon geplant hatten.", bemerkt Niko, woraufhin Aleksi nickt.

Ein wenig fragend schaue ich zu dem Finnen mit den schwarzen Haaren, der dies sofort mitbekommt und sich kurz durch seine Haare fährt. „Stimmt, da warst du gar nicht dabei. Wir haben das schon bei Joels und Joonas' Feier besprochen. Du bist natürlich auch dabei, wenn du nicht schon etwas anderes vorhast.", bemerkt er, woraufhin ich dankbar nicke. „Natürlich bin ich dabei. Was denkst du denn?", sage ich sofort zu, was den Finnen zum Grinsen bringt. „Wäre schon traurig, wenn man den 18. eines Freundes verpasst. Das kann man nicht absagen.", scherzt Joel und schaut amüsiert zu Aleksi, der ihn nur mit einem Blick anschaut, der ebenfalls amüsiert ‚Dein Ernst?' aussagt.

Normalerweise hätte ich über diese Bemerkung gelacht, so wie es auch der Rest tut, doch mir ist einfach nicht zum Lachen zu Mute. Es ist nicht die Bemerkung, die ich nicht lustig finde, sondern die Person, die sie gesagt hat. Wären diese Worte aus einem anderen Mund gekommen, als aus dem von dem Sänger, der sich gerade seine langen blonden Haare zu einem unordentlichen Dutt bindet, hätte ich anders reagiert.

Irgendwie versuche ich mir ein Lächeln auf die Lippen zu legen, einfach mitzulachen, damit meine Stimmung nicht auffällt, doch für mich selber, erscheint dieses Lachen als mehr als nur fake. Ich kann mir nicht abkaufen, dass ich die Situation lustig finde, da ich innerlich genau weiß, dass die Person, die sich diesen Scherz erlaubt hat, sich schon zu viel erlaubt hat und selber mitbekommen tut er es nicht.

„Und wie sieht es mit deinem Geburtstag aus Olli?", reißt Aleksi mich aus meinen Gedanken, und richtet seinen Blick zu dem Bassisten, welcher neben mir sitzt. „Vermutlich ganz einfach bei mir zuhause. Ich habe jetzt nichts Besonderes geplant. Ein entspannter Abend mit Snacks, Musik und so.", erklärt er und nimmt den letzten Bissen seiner Pizza. „Perfekt, dann wäre auch das geplant.", freut Niko sich, nimmt sein Handy heraus und tippt etwas ein. „Schreibst du dir gerade eine Erinnerung für die Geburtstage?", fragt Joonas rhetorisch, da er seinen Blick genau auf Nikos Bildschirm gerichtet hat. „Wann hast du eigentlich die Erlaubnis bekommen einfach auch mein Handy zu schauen?", bemerkt Niko entsetzt und dreht sein Handy weg von dem Gitarristen. „Ich glaube mit dem Moment, in dem wir uns kennengelernt haben.", überlegt Joonas laut und spricht dies völlig trocken aus. „Vielleicht hätte ich nachdenken sollen, bevor ich das gemacht habe...", nuschelt Niko vor sich hin, woraufhin ein erneutes Lachen durch den Raum zieht, dieses Mal, kann ich mitlachen. Ganz natürlich, ohne Druck.

Immer wieder bringen mich diese Momente zum Nachdenken. In diesen Momenten, tauchen so viele Stimmen in meinem Kopf auf, dass ich diese am liebsten einfach nur verscheuchen würde, aus meinem Kopf verbannen, verbrennen oder sie ertränken. Egal was, ich würde es tun, einfach nur um diese Stimmen nicht mehr hören zu müssen. Meist sind es Worte oder Sätze von Personen, die sich in meinen Kopf gebrannt haben und dort nur auf genau solche Momente warten um wieder zum Vorschein zu kommen.