Pov. Hilja
Es ist der leicht dröhnende Schmerz, der mich wach werden lässt und mich dazu bringt, mich im Bett herumzuwälzen. Das wenige Sonnenlicht, welches ins Zimmer fällt, bringt mich zum Seufzen, sodass ich mich schnell mit meinem Gesicht auf das Kissen fallen lasse und somit wieder eine angenehme Dunkelheit mein Sichtfeld schmückt. Nur ein winziges Detail lässt mich aufschrecken. Nur ein Atemzug und schon reiße ich meine Augen auf. Es ist nur der Geruch, der mich wieder in die Realität holt und erkennen lässt, dass ich nicht in meinem Bett liege. In dem Moment, in dem ich wieder in der Realität ankomme, erinnere ich mich wieder an die gestrige Nacht. Zumindest habe ich keinen Black Out.
Obwohl vielleicht doch, denn als ob es nicht genug ist in einem anderem Bett aufzuwachen, bemerke ich, dass ich nicht meinen Hoodie trage und was noch viel unangenehmer ist, ist das Gefühl, was meine Beine überkommt, als ich bemerke, dass ich auch meine Jeans nicht mehr trage. Mein Herz bleibt für wenige Augenblicke stehen, bis dass ich mich traue, langsam meinen Kopf von Kissen zu heben und vorsichtig um mich zu schauen. Erst nach links, dann nach rechts. Etwas erleichtert lasse ich meinen Kopf wieder aufs Kissen fallen. Nirgends war ein Zeichen von ihm. Vielleicht hatte er ja auf der Couch geschlafen? Irgendwie versuche ich mich mit meinen Gedanken zu beruhigen, was mehr oder weniger funktioniert. Okay seien wir ehrlich, eher weniger.
„Na auch wach Prinzessin?", die raue und kratzige Stimme, lässt mich leicht zusammenschrecken. Und ich hatte gehofft ohne einen nervigen Gast aufzuwachen. Pech gehabt würde ich sagen. Langsam drehe ich mich um, bleibe aber tief in die Decke gekuschelt liegen. Vorsichtig öffne ich meine Augen und versuche das Licht, was meine Augen stört zu ignorieren. Glücklicherweise finde ich recht schnell einen Blickwinkel, in dem der nervige Finne doch nützlich sein kann und mir als Lichtschutz dient. „Wie wäre es mit Frühstück im Bett?", anhand seiner Stimme, bemerke ich, dass auch er noch nicht allzu lange wach sein kann, beziehungsweise allzu viel gesprochen hat.
Gekonnt ignoriere ich seinen Vorschlag. „Wieso hast du mich nicht zu mir gebracht?", frage ich und beginne meinen Gegenüber ungewollt zu mustern. Ein wenig verblüfft steht er vorm Bett und hält in seinen Händen ein Tablett-Tisch, wenn man das so nennen kann. Die langen blonden Haare sind vollkommen durcheinander und liegen wild an und in seinem Gesicht. Langsam weicht mein Blick nach unten und trifft auf seinen Nackten Oberkörper, in dem sich ganz leicht Bauchmuskeln zeichnen. Nicht stark, aber dennoch zu erkennen.
Als er das Tablett abstellt und sich auf die Bettkante setzt, schweift mein Blick wieder zu seinem Gesicht, aus dem er nun seine Haare nach hinten streicht. „Keine Ahnung, aber vielleicht liegt es daran, dass ich meine Adresse kenne. Ich glaube es ist etwas schwieriger eine Adresse in einem Taxi anzugeben, die man selber nicht kennt.", bemerkt er und schmunzelt. Innerlich schlage ich mir die Hand vors Gesicht. Wieso muss ich nur so dumm sein, also ernsthaft jetzt, Wieso? „Du hättest mich fragen können.", versuche ich mich herauszureden, was allerdings nicht so gut funktioniert, wie erwartet. „Ja das hätte ich tun können, aber du warst so betrunken und angepisst, weil ich dir dein Leben gerettet habe, dass du mir doch eh nichts gesagt hättest. Und das kannst du nicht leugnen!"
Meine Antwort ist ein Augenverdrehen, als schon die nächste Frage in mir aufkommt. „Das ist aber noch lange kein Grund mir den Hoodie umzuziehen und meine Hose auszuziehen. Im Ernst, wenn ich wollte könnte ich dich anzeigen.". Von Joel kommt nur ein kurzes Lachen, bevor er anfängt zu reden: „Ich wusste, dass du so reagieren würdest. Ich wusste, dass du mich dafür hassen wirst, aber glaub mir, ich hatte nie irgendetwas im Sinn, für das du mich anzeigen könntest. Du erinnerst dich noch daran, dass du dich übergeben hast?". Auf seine Frage nicke ich nur und verschränke die Arme vor meiner Brust. „Du bist danach so schnell eingeschlafen, dass du nicht mehr mitbekommen hast, dass du deine Sachen bekleckert hast. Mein Hintergrundgedanke war nur, dass ich dich nicht in bekotzten Sachen schlafen lassen wollte. Also habe ich den größten Hoodie von mir genommen, den ich finden konnte und habe dir den angezogen. Deine Sachen sind sogar schon in der Wäsche, sollten in gut einer Stunde getrocknet sein.", erklärt er zu Ende und schaut mich erwartend an.
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Died enough for You [Joel Hokka FF] (German)
Fanfiction»Du verstehst es nicht Niko. Ich habe es mir geschworen. Ich habe mir geschworen ihn zu hassen.« Nur ein Augenblick, eine Entscheidung, ein Fehler, kann die Welt eines Einzigen verändern. Ins Glück oder ins Unglück stürzen. Eine Welt, die scheint a...