Died enough for You [Joel Hokka FF] (German)

10 - Don't cry for This

„Was hältst du davon mal nach Finnland zu kommen? Dann kannst du Hilja wiedersehen und wir treffen uns auch in echt.". Bei dem Vorschlag beginnt Keno zu lächeln. „Tatsächlich hatte ich das auch schonmal überlegt aber meine Freundin hat momentan ein paar Probleme und dann möchte ich sie nicht alleine in Deutschland lassen, während ich in Finnland bin. Aber ich komme bestimmt mal nach Finnland.", antwortet er. „Und dann machen wir wieder ein Gitarrenduell!", freut sich Joonas und bevor irgendwer reagieren kann antworte Keno, „Ja genau. Dann kommt die Revanche!"

Schnell tausche ich mit den anderen Jungs die Blicke aus, die genau dasselbe sagen, was ich mir denke: „Bitte nicht! Wir haben keine Lust euch wieder aus einem Graben fischen zu müssen und deshalb beinahe unseren Auftritt zu verpassen!", spreche ich unsere Gedanken laut aus. „Wir waren gar nicht so Drunk.", bemerkt Keno doch dieses Mal ergreift Joel das Wort: „Oh doch das wart ihr.". „Stimmt nicht!", wehrt Joonas sich, doch jeder von uns stimmt dagegen.

Ein wenig dauert der Anruf noch bis, dass Keno sich verabschiedet um wieder zu seiner Freundin zu gehen.
„Na dann lasst uns mal mit der Musik loslegen.", sage ich uns gehe mit Aleksi zum Computer.

Er lässt die ersten Töne abspielen und schaut dann mit seinen hellblauen Augen zu mir, während er mit seinem Kopf zum Tackt mit wippt. Das Lächeln auf seinen Lippen zeigt mir, dass ihm die Idee sehr gefällt und auch die Jungs hinten scheinen nicht gerade unbegeistert zu sein.

Als die letzten Töne verstummen, kommt Niko zu uns an den Monitor und legt seine Hände auf meine Schultern. „Und das hast du gestern gemacht?", fragt er ein wenig erstaunt. „Um ehrlich zu sein hatte ich die allererste Idee sogar schon 2016, daher hatte ich schon ein paar Dinge, aber ich hatte das Projekt irgendwie aus meinem Kopf verloren und habe dann gestern mit einem Mal wieder die Melodie gespielt. Dann habe ich mich wieder drangesetzt.", erkläre ich. Niko nickt verständlich. „2016 nach oder vorm Wacken?" - „Danach. Ich habe gestern dann die Geigenline hinzugefügt. Die unterstützt die Gitarre in den Noten spielt aber auch ein paar eigene.", erkläre ich und zeige auf die Line, welche Aleksi dann einzeln abspielen lässt. Danach spielt er die Line gemeinsam mit der Gitarre ab. „Stimmt es gibt nur kleine Unterschiede.", bemerkt Joel uns kommt ebenfalls zu Tisch.

Ich schlage mein kleines Song-Buch auf und suche die Lyrics heraus, die ich als Ideen gespeichert habe. „Ein paar Ideen zum Text habe ich auch aufgenommen, aber das war auch noch 2016. Die sind in einer anderen Datei. Musst du jetzt nicht aufmachen.", erkläre ich und zeige Niko meine Ideen.

Nur kurz liest er sie sich durch und ich bemerke an seinen sich leicht weiter öffnenden Augen, dass er es entweder liebt oder komisch findet. Durch sein Lächeln weiß ich, dass es ersteres ist. „Das ist mega. Ich würde gerne die Aufnahmen hören, wenn das in Ordnung ist.", fragt er, woraufhin ich zögerlich nicke.

Während ich Aleksi den Dateien-Pfad erkläre, schwirren meine Gedanken um die Lyrics. Ich weiß, dass eine der Personen in dem Raum den Text anderes verstehen wird. Und das macht mich nervös. Es gab zu viele Details, die eine Person von den Jungs kennt, Details, die mich immer wieder zerstören.

Es konnte nicht anders kommen, als dass genau diese Person merkt, dass ich gerade, am Zögern bin. „Alles gut bei dir?", fragt er mit leiser und der gewohnten rauen Stimme. Vorsichtig legt sich eine Hand ein meinen Rücken, der ich sofort ausweiche, indem ich mich unauffällig in ein Hohlkreuz stelle. Auf seine Frage antworte ich nicht, da ich diese im Moment unnötig finde. Ihn geht es nichts an, wie ich mich fühle. Er hat sich nicht darum gekümmert, wieso sollte er es jetzt tun?

Aleksi, der bereits die Vocals geöffnet und alles vorbereitet hat um diese mit der aufgenommenen Musik abzuspielen, schaut zu mir und wartet auf mein 'ok'. Ich lächle und nicke, was wir beide als eine 'ok' verstehen, woraufhin er die Musik abspielt. Schon mit den ersten Tönen kommen mir die Erinnerungen zurück, welche ich eigentlich verbannen und nie wieder aufgreifen wollte.