You bring your Issues

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Seine Stimme ist so leise, dass man Bedenken haben kann es nicht zu hören, doch für mich ist es nicht zu überhören, selbst wenn ich es versuchen würde. „Küss mich.", eine Aussage, die mich innerlich zerstört. Eine Aufgabe, die ich schon immer hasste, doch jetzt wo ich ihm direkt in die Augen sehe, hasse ich sie nicht nur, ich verabscheue sie sogar. Verfluche seine Idee und den Alkohol, den ihn vermutlich überredet hat diese Aufgabe zu nennen.

Ich öffne meinen Mund, um zu widersprechen, um ihm zu sagen, dass ich es nicht tun werde, dass er sich gefälligst eine andere Aufgabe aussuchen soll, doch kein Wort findet den Weg über meine Lippen, sie bleiben in meinem Kopf hängen. Jedoch war Joel noch nicht fertig, denn zu seiner Aufgabe kommt noch etwas dazu: „Auf den Mund... Für mindestens fünf Sekunden.", diese Worte lassen mich aus meiner Schockstarre erwachen. „Niemals. Das mache ich nicht."

Joels Grinsen wird größer. „Du musst. Es ist meine Pflicht dir eine zu stellen." – „Genau sie zu ‚stellen' und das hast du gerade gemacht.", bemerke ich, doch Joel gibt nicht nach. „Und eine Aufgabe muss man erfüllen. Komm willst du wirklich so sein, wie Aleksi und dich vor einer kleinen Aufgabe drücken. Es ist nur ein Kuss. Ohne Gefühle. Das ist doch keine große Sache.", mit allen Mitteln versucht er die Aufgabe gut zu reden, doch er weiß ganz genau, dass ich diese Aufgabe hasse.

Genervt verschränke ich die Arme vor meiner Brust und löse meinen Blick von Joels. „Komm schon. Willst du wirklich, dass ich meine Pflicht wegen dir nicht erfüllen kann. Willst du wirklich eine Spielverderberin sein?", seine Stimme hat einen auffordernden Unterton in sich, dem ich es schaffe Stand zu halten. „Wir können auch einfach weiter machen. Ich werde dich nicht küssen. Du wirst mich nicht dazu bringen.", bemerke ich und drehe meinen Kopf weg von ihm, sodass ich nicht in die Falle seiner hellblauen Augen tappen kann.

Sanft legen sich, von der Bierdose, leicht kühle Fingerspitzen an mein seitliches Kinn, womit er versucht meinen Blick wieder zu ihm zu richten, allerdings schlage ich ihm diese Hand sofort wieder von meinem Kinn weg. „Fass mich nicht an. Jungs, lasst uns weitermachen.", fordere ich die anderen auf, die allerdings nur zu mir und Joel schauen. Noch immer. „Rein theoretisch können wir das nicht. Meine Pflicht ist noch nicht erfüllt.", erneut legen sich Joels Fingerspitzen an mein Kinn, bevor ich sie jedoch erneut wegschlagen kann, fahren die kühlen Fingerspitzen herunter zu meinen Nacken, was mich dazu bringt meine Augen zu schließen.

Er kennt sie noch. Die Stelle an meinem Hals, die mich bei einer sanften Berührung, wie diese, schwach werden lässt. Eine Stelle, die mir bei jeder sanften Berührung Gänsehaut verschafft, wenn nicht sogar einen kalten Schauer. Mit all meiner Kraft versuche ich gegen dieses Gefühl, was sich in mir ausbreitet, anzukämpfen, dennoch schafft er es recht einfach mein Gesicht nun zu ihm zu drehen, sodass ich bemerke, wie er mir mit seinem Gesicht um einiges näher ist, als noch vor wenigen Augenblicken.

Und auch wenn ich meine Augen geschlossen habe, spüre ich seine Nähe durch den warmen und Alkohol getränkten Atem, der sanft auf meinen trifft. „Öffne deine Augen Prinzessin. Ich habe dir gesagt, dass du mich Küssen sollst, also bist du jetzt dran.", seine Stimme ist so leise, dass ich mir sicher bin, dass nur wir seiner Worte hören.

Nur kurz wird seine Berührung an meinem seitlichen Hals schwächer, was mich es schaffen lässt kurz durchzuatmen und meine Augen öffnen zu können. Direkt trifft mein Blick auf seinen. Kurz stocke ich, schaffe es dann trotzdem das zu sagen, was ich will. „Ich werde dich nicht Küssen. Mach du es doch, wenn du es so unbedingt wi-", ich breche meinen Satz ab, als er mir eine Locke hinters Ohr streicht und mit seinem Kopf dieser folgt.

Der Moment, in dem er diesen minimalen Abstand zwischen uns unterbricht, schafft es mich zu erleichtern Dieses Gefühl besteht jedoch nur für einen winzigen Augenblick, denn keine Sekunde später landet sein Atem an der empfindlichen Stelle an meinem Hals, was mir erneut einen kalten Schauer verpasst. „Ach echt nicht? Ich glaube du wirst es tun. Selbst wenn du versuchts stark zu sein, weiß ich, dass dich die Stelle an deinem Hals schwach werden lässt und das bedeutet, dass du mich gleich küssen wirst.", seine Stimme verschafft mir nur noch mehr Gänsehaut.

Died enough for You [Joel Hokka FF] (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt