Died enough for You [Joel Hokka FF] (German)

40 - So go and mend your broken Heart

„Joel, wohin zum Teufel bringst du mich?" - „Halte jetzt einfach deinen Mund und vertraue mir einmal.", droht er flüsternd in mein Ohr, doch ich höre nicht. „Dir vertrauen? Kaum sind wir eine Woche zusammen und schon bringst du mich irgendwohin um mich umzubringen oder wieso darf ich nicht sehen, wohin wir gehen?", frage ich weiter und halte meinen Mund bestimmt nicht. „Habe ich dich denn gezwungen mitzukommen?", seine Stimme wird mit einem Mal geheimnisvoll. „Ähm Naja. Du hast mir einfach eine Augenbinde über die Augen gelegt und mich ins Auto geschleppt, also ja man kann es schon zwingen nennen. Auch wenn ich mich nicht gewehrt habe.", überlege ich laut. „Na dann will ich dich vermutlich wirklich umbringen.", haucht er leise und bedrohlich und drängt mich dann zum Weitergehen.

Eine Woche war nun vergangen, seitdem Joel und ich unsere Feindseligkeit ans Akter gelegt haben und seitdem fast jede Minute zusammen verbringen. Ist es etwas übertrieben? Vielleicht. Verstehen wir uns aber besser als jemals zu vor? Definitiv!

Als ich heute Nachmittag vom Einkaufen wiedergekommen war, stand Joel direkt vor meiner Wohnungstür und hat mich abgefangen. Meinen Einkauf hat er mich abstellen lassen, doch sofort danach hat er mir ein Tuch über meine Augen gelegt und mich wieder aus dem Haus und hin zu seinem Auto geführt. Mit ein und derselben Augenbinde, dürfte ich dann auch im Auto mitfahren und nicht sehen, wohin er mich bringt.

Meinem Gefühl nach sind wir knapp 20 Minuten mit dem Auto gefahren, bis dass Joel stoppte und mir aus dem Auto half. Seitdem schiebt er mich durch die Gegend und während ich meinen Orientierungssinn völlig verloren habe, scheint er genau zu wissen, was er gerade tut.

Zwar weiß ich, dass er mich bestimmt nicht entführt oder zu irgendeinem illegalen Treffen führt, aber dennoch würde ich sehr gerne wissen, wieso er mich an einen anscheinend nicht gerade leeren Ort mit einer Augenbinde verschleppt. Von überall außerhalb höre ich verschiedene Stimmen. Die meisten sprechen Finnisch, doch nichts von dem was sie sagen gibt mir einen Hinweis.

Mit einem Mal bleibt Joel stehen und nimmt eine von seinen Händen von meiner Schulter. Leise höre ich, wie er jemanden kurz begrüßt und vermutlich vorsichtig in eine Hand einschlägt. Ruhig bleibe ich an ein und derselben Stelle stehen, bin so leise wie es geht, nur um irgendetwas zu verstehen. Eine Stimme zu erspähen, um herauszufinden auf wen Joel getroffen ist, doch es erscheint keine Stimme. Also entweder mein Freund bildet sich eine Person ein oder diese Person ist einfach still. Ich hoffe auf zweiteres.

Langsam legt sich die Hand wieder auf meine Schulter und kurz drauf erscheint seine Stimme. „Wir sind da. Und... Bitte sei mir nicht böse.", bemerkt er und nimmt mir die Augenbinde ab. Für einen kurzen Augenblick muss ich mich an das helle Licht gewöhnen, welches in dem Raum strahlt, bis das ich sehen kann, was vor mir liegt.

Ein wenig zwinkernd öffne ich meine Augen und erkenne nur wenige Schritte entfernt von mir einen Jungen, der mich freundlich anlächelt. Ohne zu zögern sprinten ich auf ihn los und springe in seine Arme. „Dieses Mal erkennst du mich also.", lacht er und erwidert die Umarmung. „Du und Joonas ihr wolltet mich reinlegen. Joel nicht.", stelle ich klar und löse mich wieder aus der Umarmung. Sofort wuschel ich ihm durch die hellbraunen Locken und lache.

„Aber jetzt mal ehrlich Joel, wieso sollte ich böse auf dich sein?", wende ich mich an den Finnen hinter mir. Zwar hatte ich Keno nicht gesagt, dass etwas zwischen Joel und mir läuft, aber dennoch habe ich ihn darüber informiert, dass wir uns wieder besser verstehen. Immerhin hatten Joel und ich einen Deal. Keiner erfährt davon, wenn wir beide nicht vorher einverstanden sind.

Mit einem kurzen Blick nach unten zeigt er, dass die Überraschung noch nicht fertig ist. Als Keno bemerkt, wie Joel sich versucht herauszuhalten, legt er seinen Arm um mich. „Weißt du Lia. Ich bin nicht der einzige, den Joel nach Oulu eingeladen hat.", mit seinen Worten dreht er mich ein wenig widerwillig von dem blonden Sänger weg und hin zu dem Gang aus dem er selber gekommen war.