To the Moon and Back

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Pov. Joel

Den ganzen Morgen zupfe ich schon an meiner Gitarre herum. Nachdem Hilja gestern Nachmittag aus der Wohnung gestürmt ist und mich mit einem blauen Auge in die Realität geholt hat, habe ich durch das Fenster gesehen, wie Joonas die deutsche Sängerin in seinem Auto weggefahren hat.

Seit diesem Moment, herrscht eine totale Stille in meiner Wohnung. Selber mache ich nicht viel, liege im Bett oder zupfe, wie gerade an meiner Gitarre.

Ich weiß nicht worauf ich warte, doch ich tue es. Die ganze Zeit habe ich das Gefühl, dass ich auf irgendetwas warte, was mich irgendetwas fühlen lässt. Etwas was ein richtiges Geräusch in die Wohnung bringt und meine Stimme wieder zum Ertönen.
Es gab keinen Grund, also wieso sollte ich etwas sagen?

Doch die von mir soeben bedachte Stille, wird mit einem Mal durch die Klingel meiner Wohnung durchbrochen. Mit einem genervten Stöhnen lege ich die Gitarre neben mich, schnappe mir schnell einen Hoodie, der noch auf der Armlehne der Couch liegt und beginne mir diesen, während ich zur Tür laufe, anzuziehen.

Ich habe ihn noch nicht ganz über meinen Kopf gezogen, als ich die Türklinke herunterdrücke und die Tür aufmache. „Du kannst den Pulli ruhig auslassen. Ich bin es nur.", direkt gegenüber von mir steht nun Joonas, dessen Stimme einen strengen Unterton hat.

Ich mache ihm Platz, dass er eintreten kann und schließe dann hinter ihm die Tür. Während er schon auf direktem Wege zur Couch ist, ziehe ich mir noch schnell meine Kapuze vom Hoodie über und lege mir meine Haare so zurecht, dass sie mein blaues Auge so gut es geht verdecken. Was auch immer er von Hilja mitbekommen hat, muss er das nicht unbedingt wissen.

Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie Joonas sich zu mir umdreht und seine Arme vor seiner Brust verschränkt. „Woah. Heute keine gute Laune, Porko?", ich lasse einen lustigen Unterton in meine Bemerkung einfließen. Er bleibt weiterhin stumm und starrt mich an. „Okaay, heute nicht in der Stimmung um zu reden.", bemerke ich und setzte mich auf die Couch.

Doch anstatt sich zu mir auf die Couch zu setzen bleibt er einfach stehen und dreht sich nur stumm zu mir um. „Willst du irgendwas von mir?", langsam beginne ich zu zögern und hoffe, dass er nicht wegen der Sache hier ist, für die ich mich selber verfluche.

In den nächsten Sekunden entsteht ein ständiger Blickwechsel zwischen mir und dem blonden Lockenkopf. Seine hellblauen Augen treffen auf meine, es ist genau dieser Moment, in dem es mir meine Stimme verschlägt, denn alles deutet daraufhin, dass er das ansprechen möchte, was ich am liebsten verdrängen und nie wieder erwähnen würde. Wie ein Blitzen steht es in seinen Augen geschrieben, genau das, was er sagen will, bringt er mit einem einzigen Blick zu mir hinüber. Keine Worte braucht er, keinen Ton oder ein Handzeichen, um mir seine Vorwürfe, Fragen und Anschuldigungen an den Kopf zu werfen. Ganz alleine dieser Blick schafft es mich zum Schlucken zu bringen und einfach nur Angst vor seinen noch folgenden Sätzen zu bekommen.

Und auch wenn wir noch weitere Augenblicke uns stumm in die Augen schauen, beginnt er nach diesen, die Geduld zu verlieren und ergreift das Wort: „Weißt du, eigentlich hatte ich vor, darauf zu warten, dass du anfängst zu sprechen. Tatsächlich wollte ich dir die Chance geben, dass du dich von Beginn an erklären kannst, aber wenn du stumm bleibst.". Noch einmal muss ich schlucken. „Was meinst du?", es sind Worte, die ich nur ganz leise und um ehrlich zu sein ein wenig ängstlich über meine Lippen bringe. Joonas stößt einen kurzen Lacher heraus. „Denk mal nach."

Zögerlich spreche ich den Grund aus, wegen dem Joonas hier ist und obwohl ich das seit dem Moment, in dem er in meine Wohnung gekommen ist, gewusst habe, habe ich es versucht aus meinen Kopf zu verbannen, mir versucht einzureden, dass er wegen etwas anderem hier ist, doch mit der Zeit schafft man es nicht seine Gedanken zu verbannen. Es gibt die Zeit, in der man sie konfrontieren muss und diese Zeit ist jetzt. „Hilja?", ich formuliere meine Antwort beabsichtigt als Frage, einfach nur um die Hoffnung zu behalten, dass es doch um etwas anderes geht.

Died enough for You [Joel Hokka FF] (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt