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Heute

🅷🅰🆁🆁🆈

Eine Hand an meinem Oberarm holt mich aus meinen Gedanken, während ich merke, dass meine Wangen ein wenig nass geworden sind. „Bambi, wir sind bei ihm." Ich drehe den Kopf zu Colonel Hawkins und nicke kurz. Noch bin ich nicht bereit, auszusteigen. Ein paar Minuten brauche ich noch für mich selbst und um mich zu sammeln.

Knapp vier Stunden sind vergangen, seitdem ich Louis das letzte Mal gesehen habe und ich bin verdammt froh, ihn gleich wiedersehen zu können. Wenn er mir die Tür öffnet und mich bei sich aufnehmen will. Hoffentlich ist es okay für ihn, wenn ich ihn frage, ob ich ein wenig bei ihm bleiben kann. Für die nächsten Tage. Ich möchte bei niemand anderem sein, nur bei meinem besten Freund. Ich möchte ihn nie wieder loslassen, wenn ich ihn gleich in meine Arme ziehen werde.

„Wollen Sie darüber reden?" Ich halte meinen Blick für einen Moment durch die Windschutzscheibe auf das Auto vor uns gerichtet, bis ich mit den Schultern zucke und die Augen schließe. „Ich denke, es ist besser so. Letzte Nacht... ich habe Louis geküsst. Heute vor der Abfahrt auch. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Henry habe ich es nie gesagt."

Ich konnte es ihm nie sagen. Wir sind sieben Monate zusammen, in diesen habe ich ihm nichtmal einen Spitznamen geben können. Und dann braucht es nur drei Tage, um Louis »Lou« zu nennen und ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Zwei Mal innerhalb kürzester Zeit.

Bei ihm fühle ich mich so wohl, wie bei Henry in sieben Monaten nicht. Bei Louis muss ich mich nicht verstellen, er denkt mit und versucht, es mir so einfach wie möglich mit meiner Amputation zu machen. Er fragt meine Ärztin, was er machen kann, damit es mir besser geht. Henry wären diese Fragen selbst im Traum nicht eingefallen.

„Sie wissen, was Sie machen. Wenn Sie reden wollen, kommen sie zu mir. Sie haben meine Nummer. Außerdem werden wir uns in nächster Zeit fast täglich sehen. Brauchen Sie noch einen Moment?" Ich schüttle den Kopf. Ich möchte einfach nur zu Louis und so lang von ihm gehalten werden, bis alles wieder okay ist. Ich möchte ihm sagen, dass ich ihn nicht mehr gehen lassen will und ihm erklären, dass er nicht nur eine Affäre ist.

Colonel Hawkins nickt lächelnd und steigt aus dem Wagen, um mir wenig später die Beifahrertür zu öffnen, während sie den Rollstuhl auseinanderklappt und mir dann eine Hand hinhält. Ich habe momentan nicht die Kraft, mich auf den Krücken aufrecht zu halten. Nach einem Moment knicken entweder meine Arme ein oder die Spannung in meinem Oberkörper fällt weg. Colonel Hawkins schätzt, dass ich in den letzten Tagen einfach ein wenig übertrieben habe, weshalb ich die nächsten Tage erstmal wieder einen Gang zurückschalten soll. Deshalb der Rollstuhl, falls ich längere Wege hinter mich bringen sollte.

„Wollen Sie es allein versuchen oder soll ich unterstützen?" Ich versuche es allein, jedoch fängt sie mich im letzten Moment auf, als ich beinahe zur Seite kippe. Schließlich sitze ich in diesem ungemütlichen Rollstuhl, welcher für die nächsten Tage wohl oder übel mein Begleiter sein wird. Die Krücken befestigt sie an einer Halterung neben dem linken Griff, ehe sie mir meine Reisetasche auf den Schoß legt und den Wagen schließt.

Wir wechseln noch einen Blick, bevor ich nicke und tief durchatme. Das wird schon alles werden. Wir fahren jetzt mit diesen Aufzug auf die dritte Etage und dann werde ich hoffentlich bei Louis unterkommen können. Sonst war diese Fahrt um sonst.

Im Flur angekommen, drücke ich gerade den Knopf des Aufzugs, als der Nachbar von Louis aus diesem steigt und mich überrascht anschaut. Neben ihm eine junge Frau, die nicht älter als Mitte zwanzig ist. „Harry, Sie im Rollstuhl?" Ich nicke und beobachte, wie meine Physiotherapeutin sich in die Tür stellt, sodass sie offen bleibt. „Die Krücken sind etwas zu anstrengend.", erkläre ich kurz angebunden und schüttle lächelnd die Hand der jungen Frau, die sich als Jess vorstellt und Johns Tochter ist, die nur zu Besuch ist.

him. He's the one that I adoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt