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Heute

🅷🅰🆁🆁🆈*

Doktor Schur öffnet mir einen Augenblick nach dem Klopfen die Tür zu Louis' Zimmer und tätschelt mir dann die Schulter. „Ich komme in einer Viertelstunde kurz vorbei, okay?" Ich nicke und trete dann in den Raum, während die Tür hinter mir geschlossen wird und ich mit Louis allein bin.

Er liegt mit dem Rücken zur Tür und hat die Beine zum Körper angezogen, als würde er sich klein machen wollen. Aber vielleicht schläft er auch einfach nur.

Leise gehe ich also auf das Krankenbett zu und setze mich auf die Kante, bevor ich die Krücken gegen den Nachttisch lehne und mich etwas zu Louis drehe, nur um festzustellen, dass seine Wangen nass und gerötet sind. Die Augen hat er jedoch geschlossen. „Hey, schläfst du?", flüstere ich und lege mich hinter ihn, bevor ich meine Arme um Louis schlinge und meine Lippen für einen Moment an seinen Hals lege.

„Nein.", kommt es mit rauer Stimme zurück, ehe Louis noch dichter an mich rückt und mit einer Hand nach meinem Unterarm greift. „Ich liebe dich und Louis?" Vorsichtig öffnet er seine Augen und legt den Kopf in den Nacken, um mich anschauen zu können. „Ich liebe dich auch.", flüstert er, bevor er sich in meinen Armen umdreht und ein Bein zwischen meine quetscht. „Du hättest mir sagen müssen, dass du es nicht nur mit deiner Immunschwäche zu tun hast, Louis.", murmle ich in seine Haare und fahre beruhigend über seinen Rücken, während er wieder anfängt zu schluchzen.

Auch ich kann mir meine Tränen kaum verkneifen, weshalb ich schnell nacheinander blinzle und tief durchatme. Ich muss stark vor Louis sein, da darf ich nicht weinen. Er ist krank, ich werde Tag und Nacht für ihn da sein. Komme was wolle. „Ich will nicht, dass du mich verlässt. Ich bin kaputt, du kannst mit jemandem glücklich sein, der keinen Tumor in Kopf hat, der auf das verdammte Sprachzentrum drückt. Ich könnte sterben." Es ist nicht mehr als ein Schluchzen, trotzdem verstehe ich ihn und schlucke die Tränen runter. Er hat es schon wieder. Sollte man jemanden darauf ansprechen und ihn verbessern? Oder es einfach so stehen lassen, auch wenn der Satz grammatikalisch falsch ist?

„Wir sterben alle, Louis. Aber du wirst nicht an diesem Tumor sterben. Wir kämpfen zusammen. Ich bleibe bei dir, auch wenn wir vielleicht nicht vierundneunzig werden. Du hast mich an der Backe kleben." Louis lacht leise und kuschelt sich noch enger an mich. „Ich liebe es, dich an der Backe kleben zu haben, Harry. Am liebsten würde ich dich nie wieder loslassen.", flüstert er und fährt mit seinen Fingern über meinen Oberarm, was etwas kitzelt. „Musst du nicht, ich bleibe." Ich hauche einen Kuss auf seine Schläfe und dann auf seine Nase, was Louis dazu veranlasst, den Kopf etwas in den Nacken zu legen, damit ich ihn weiter küssen kann.

Ein Kuss auf seine Wange folgt, dann auf seinen Mundwinkel, ehe ich meine Lippen auf seine lege und mir ein Schluchzen nicht verkneifen kann. Das hier fühlt sich so normal an, auch wenn das Gespräch zwischen Doktor Schur und mir alles verändert hat.

„Nicht weinen, mein Otter." Ich muss kichern und nicke, merke trotzdem, wie eine Träne meine Wange runterläuft und an meinen Lippen Halt machen. „Mmh, du schmeckst gut.", nuschelt er und leckt über meine Lippe, worauf ich in seinen Hintern kneife. „Wehe, du leckst mein Gesicht ab!" Zu spät.

Louis stemmt sich neben mir ab und leckt über meine Wangen, was mich lachend den Kopf auf Seite drehen lässt. „Ich habe keine Katze, hör auf, mich immer abzulecken. Du kannst gerne weiter südlich damit weiter machen, aber nicht immer mein Gesicht." Darauf löst Louis sich tatsächlich von mir und verzieht das Gesicht.

„Du ruinierst auch immer alles, Blödmann." Ich schüttle den Kopf und ziehe mein Shirt am Bauch hoch, um mein Gesicht abzutrocknen. „Stimmt, du machst es noch besser..." Louis' Hand legt sich auf meinen Bauch, worauf ich zusammenzucke und seine Hände wieder in meine nehme. „Du bist unmöglich." Ich küsse ihn einmal kurz, bevor ich ihn wieder an mich ziehe und eine Hand auf sein Steißbein lege. Ein wenig Normalität ist vielleicht genau das, was wir momentan brauchen.

him. He's the one that I adoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt