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Heute

🅷🅰🆁🆁🆈

Als wir nach zwei Stunden in Henrys Wohnung treten, zieht er mich direkt an sich und drückt mich gegen die Tür. Nicht darauf bedacht, dass ich mein Gleichgewicht so nicht halten kann und aus Schreck die Krücken fallen lasse. Henry stört dies jedoch nicht, da er einfach näher an mich tritt und sich gegen mich drängt, sodass ich die Wohnungstür im Rücken spüre und meinen Freund an meiner Vorderseite.

„Ich habe dich so vermisst, Schatz.", flüstert er und nimmt mein Gesicht in seine Hände, um mich küssen zu können. Etwas perplex brauche ich einen Moment, bis ich meine Augen schließe und den Kuss erwidere. Sein harter Oberkörper drückt mich gegen die Wand, während ich merke, dass er jetzt schon hart ist und sich mit seinem Becken gegen mich drückt. Seine Hände, die mich an Ort und Stelle halten und seine Zunge, die sich dominant einen Weg ins Innere meines Mundes bahnen will.

Leise keuche ich auf und halte mich an seinem Oberarm fest, als ich mein Gleichgewicht etwas verliere. „Henry...", nuschle ich und lege den Kopf schräg, als er sich meinen Hals hinunter küsst und mit seinen Händen über meinen Oberkörper fährt, bis sie an meinen Hüften liegen. An meinem Ohr saugt er sich fest und will mir dort einen Knutschfleck verpassen, jedoch drücke ich ihn vorsichtig von mir. „Ich muss auf die Toilette, Henry.", erkläre ich und fahre mir durch die Haare, als er mich verständnislos anschaut, aber tatsächlich einen Schritt nach hinten geht und meine Krücken aufhebt.

„Dankeschön." Ich hauche ihm einen Kuss auf den Mundwinkel und humple dann ins Badezimmer, wo ich mich auf den geschlossenen Toilettendeckel setze und mir über das Gesicht fahre. Ich bin seit zwei Stunden von Louis getrennt und vermisse ihn mehr, als dass ich Henry in drei Tagen vermisst habe.

Seine Nähe und sein Geruch fehlen mir. Obwohl, ich rieche komplett nach Louis, deshalb ist es in diesem Punkt nicht ganz so schlimm. Er riecht nach Sommer und Erdbeeren, was viele vielleicht als weiblich darstellen würden, aber ich liebe diesen Geruch. Etwas raues mag ich nicht. Wenn jemand nach Zigaretten riecht, hab ich das Gefühl, meine Lunge zieht sich zusammen und zu starkes Parfum, da muss ich immer niesen. Louis riecht lieblich und zart, was sich in seinen Handlungen widerspiegelt. Ich vermisse seine Lippen auf meinen und seinen Körper neben meinem.

Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich ihn tatsächlich geküsst habe. Und er hat erwidert, auch wenn er sich dem nicht ganz hingeben konnte, wie er es gewollt hat. Meine Beziehung mit Henry hält uns davon ab, zusammen zu sein, trotzdem kann ich mich nicht von Henry trennen. Er ist mein Freund, er war vor einem Jahr die Person, die mir gezeigt hat, dass es okay ist, auf Männer zu stehen. Er hat mir alles gezeigt und beigebracht.

„Schatz?" Ich hebe den Blick und warte, bis Henry die Tür geöffnet hat und ebenfalls im Badezimmer steht. „Alles okay?" Er kommt zu mir und bleibt mir gegenüber an das Waschbecken gelehnt stehen. Ich nicke nur, senke trotzdem den Blick und spiele mit meinen Fingern. Ich sollte Henry sagen, was zwischen Louis und mir passiert ist, aber es tut mir nichtmal wirklich leid. Ich sollte mich schuldig fühlen und Henry anflehen, dass er bei mir bleiben soll und es nie wieder passieren wird, aber dieses Versprechen kann ich ihm nicht geben.

Louis wird für mich immer die Person sein. Er ist mein bester Freund, der erste Mann, in den ich verliebt war und derjenige, der mir meinen ersten Kuss auf einer Silvesterparty geklaut hat. Aber das ist okay, auch wenn es nicht so war, wie ich mir unseren ersten Kuss vorgestellt habe. Ich konnte ihn nichtmal erwidern. Aber er war mein erster Kuss. Mein bester Freund hat mich damals geküsst.

Lächelnd darüber beiße ich mir auf die Lippe und zucke zusammen, als Henry sich vor mich kniet und über meine Oberschenkel fährt. „Du bist so still, seitdem wir aus Louis' Wohnung gegangen sind.", stellt er fest und lächelt mich vorsichtig aus seiner Position aus an. „Es ist komisch. Ich habe ihn zwei Jahre lang nicht gesehen und dann waren wir drei Tage wieder so wie damals beste Freunde. Ich habe ihn vermisst und jetzt bin ich wieder hier." Ich zucke mit den Schultern und lächle leicht, als Henry meine Hände in seine nimmt.

him. He's the one that I adoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt