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Heute

🅻🅾🆄🅸🆂

Ich bin relativ schnell angezogen. Auf Harrys Wunsch hin, habe ich mich sogar in eine Jeanshose gequetscht, bei der ich jetzt schon wieder froh bin, sie nachher wieder auszuziehen. In Harrys Wohnung.

Das erste Mal in den fünf Monaten, die Harry jetzt bei mir wohnt, habe ich seine Wohnung noch nie gesehen, aber weil sie näher an dem Veranstaltungsort liegt als meine, hat Harry angeboten, die Nacht in dieser Wohnung zu verbringen. Dann müssen wir uns nicht mitten in der Nacht wieder nach hier fahren lassen.

Aber wir verbringen die Nacht gemeinsam. Das ist das wichtigste. Ich kann endlich wieder neben Harry liegen und ihm morgen Früh über das Gesicht lecken, um ihn zu wecken. Wie ein kleines Kätzchen. Ich schmunzle an diesen Gedanken und drehe mich mit einem Hoodie von Harry wieder zum Bett, wo er sich gerade einem olivgrünen Rollkragenpullover anzieht und verdammt heiß aussieht. Die Physiotherapie hat sich nicht nur für die Prothese gelohnt, sondern auch für Harrys ganzen Körper. Vorher hatte er zwar schon ein breiteres Kreuz als ich aber jetzt? Er sieht heiß aus, während ich im Gegensatz zu ihm mehr Kurven einer Frau habe.

Aber Harry liebt mich auch mit den kleinen Macken meines Körpers. Und deshalb nehme ich meinen Körper auch so hin, wie er nunmal ist. Solange Harry mich gern nackt sieht, ist alles okay.

„Okay, ich glaube, du musst öfters so rumlaufen.", stelle ich fest und schlüpfe in den Hoodie, der mir zwar viel zu groß ist aber nach Harry riecht. „Ich finde den Pulli an dir auch alles andere als schlecht. Zieh gleich eine dicke Jacke an, auf der Base kann es kalt werden, ja?" Ich nicke und gehe auf meinen Freund zu, um die Hose in die Hand zu nehmen und den Reißverschluss zu öffnen. „Erst links oder rechts?", frage ich und hauche einen Kuss auf seine Schläfe.

„Erst links, dann kann ich besser mit rechts in das andere Hosenbein schlüpfen." Ich nicke verstehend und stülpe die Hose über das Bein mit Prothese und bin immer noch erstaunt, wie es sich selbst für mich anfühlt, dass Harry hier mit einem zweiten Bein sitzt.

Nach ein paar Problemen meinerseits trägt Harry die Hose nach ein paar Minuten schließlich und stellt sich hin, um sich den Reißverschluss zuzuziehen und den Gürtel aus der Tasche zu schnappen, den er wenig später in die Gürtelschnallen gefädelt hat und vor seinem Bauch schließt.

„Das ist unfair...", murmle ich und fahre über seinen Bauch, unter dem sich seine weiche Haut versteckt. „Was ist unfair?" Harry schmunzelt leicht und zieht mich in eine halbe Umarmung. „Dass du so heiß aussiehst, wie soll ich mich da denn noch konzentrieren können?" Ich drücke ihn vorsichtig wieder auf die Matratze, bevor ich auf seinen Schoß klettere und seine Nähe genieße.

Bis es an der Tür klingelt, haben wir noch Zeit. Und unsere Jacken können wir sowieso erst anziehen, wenn wir von Harrys Eltern abgeholt werden, die uns heute fahren werden, da sie die Nacht in einem Hotel in der Nähe verbringen wollen. Morgen Mittag nehmen sie uns dann wieder nach hier und bleiben bis zum Abendessen. Ich weiß noch nicht, was es gibt, aber wahrscheinlich wird es Pizza werden. Die kann ich selbstständig in den Ofen schieben und nachher immer noch etwas essbares in den Händen halten. Pfannengerichte haben da eine kleinere Überlebenschance bei meinen Kochkünsten.

„Glaub mir, jeder sieht wahrscheinlich genau so aus, wie ich. Die gleiche Hose, die gleiche Mütze.", schmunzelt er und zieht mich ein wenig anders auf seinen Schoß, bevor er meinen Kopf am Kinn so dreht, dass er sich die Stelle mit dem Pflaster anschauen kann. „Sollen wir das Pflaster jetzt noch wechseln oder morgen Früh?", will er wissen und haucht kleine Küsse auf meinen Hals, worauf ich die Augen schließe. „Aber du passt auf, ja?" Ich hasse es, wenn das Pflaster gewechselt werden muss, aber wenn Harry es macht, ist es okay.

him. He's the one that I adoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt