"Katharina, nimm Romina und geht bitte in das Dorf. Wir brauchen neue Stoffe und was zu Essen. Nehmt zwei Gänse mit, das sollte reichen." Eilig scheuchte Jujyn ihre beiden ältesten Töchter Richtung Tür. "Warum denn so eilig Mutter? Der Tag ist noch jung.", fragte Katharina leicht genervt. Sie war noch nicht ganz wach und wollte vorher noch sich wenigstens die Müdigkeit aus dem Gesicht waschen.
Doch konnte Katharina nicht mehr an sich halten als ihre ein Jahr jüngere Schwester Romina aus der Schlafstelle trottete. Romina kurz auch Mine genannt, sah immer aus wie ein halb gerupftes Huhn wenn sie sich müde und mit zerzausten Haar aus dem Bett quälte.
"Muss das denn wirklich jetzt sein? Der Tag ist doch gerade erst angebrochen.", jammerte Mine müde rum und setzt sich an den grob geschnitzen Holztisch. "Weil wir die Sachen dringend brauchen. Je früher ihr das erledigt um so besser. Also hop, macht euch fertig und geht los.", antwortete Jujyn mit mahnender Stimme.
Murrend machten sich die beiden Geschwister fertig, während sich ihre Mutter, Lunar und Poka um die jüngern Kinder kümmerten. Pokas Zwillingsbruder Paro, der der älteste Sohn war, half seinem Vater Pata bereits auf dem Feld und pflügte es durch.
Mine schnappte sich den Handkarren der gleich unter einem kleinen Vordach stand, zog ihn zum kleinen Stall, wo das Federvieh untergebracht war und stellte ihn dort ab. Kathraina war schon dabei zwei Gänse ein zu fangen und deren Flügel an den Körper band, damit sie nicht fliehen konnten. Als beide Gänse verschnürrt waren lud sie die beiden Tiere auf den Karren. "Spring auf Mine, pass auf die Gänse auf, ich zieh." Mine nickte und stieg auf den Karren. Sie hielt die Gänse fest, während Katharina den Karren in das nahe gelegene Dorf. Innerhalb einer Stunde waren sie dort.
"Was für Stoffe sollen wir eigentlich holen?", fragte Mine und schaute sich die vielen verschiedenen Stände an die die unterschiedlichsten Stoffe anboten. Von edel mit feinen Stickereien bis zu einfachen, eher wie Lumpen wirkenden Stoffe, war alles vertreten. "Mhm... Ich denke wir bringen den Stoff mit, den wir für die Gans bekommen. Pass aus, ich kümmere mich um den Stoff und du nimmst die andere Gans und holst die Lebensmittel.", schlug Katharina vor. Romina stimmte nickend ein, nahm sich die zweite Gans und ging zu den Lebensmittelständen. Katharina underdessen verhandelte mit einigen Händlern um den besten Stoff.
Nach zwei Stunden trafen sich die Geschwister wieder. Romina hatte zwei volle Körbe mit Lebensmittel erhandeln können und Katharina konnte stolz ihre Ware präsentieren. Es war ein recht edler Stoff mit eine wunderschönen Tierstickerei.
"Mutter wird sicher stolz auf uns sein. So viel konnten wir noch nie nach Hause bringen." Lächelnd stellte Romina die Körbe auf den Karren, Katharina legte die Stoffe gleich daneben. "Dann gehen wir mal Heim." Katharina hebte den Karren an und zog ihn. Romina half ihr beim ziehen.
"Vorhin als ich die Sachen in die Körbe gepackt habe, hat mich ein seltsamer Mann angesprochen. Er wollte wissen wie alt ich bin, hab ich ihn aber nicht gesagt.", fing Romina an zu erzählen. "Dich also auch... Ich hab auch einen gesehen, der junge Mädchen angesprochen hat. Einige haben sich mit ihm unterhalten, andere sind einfach gegangen.", berichtete Katharina nachdenklich. "Wie sah er aus?", fragte sie daraufhin ihre jüngere Schwester. "Er war kreidebleich, wahrscheinlich war er von Hohen Adel, er sah auch von seiner Kleidung so aus.", beschrieb Romina den Mann. Doch dann sagte sie etwas, was Katharina das Blut in den Adern gefrieren ließ. Romina berichtete noch, das der Mann stechend rote Augen hatte und da wusste Katharina, das es nicht gut war.
Vollkommen in Gedanken versunken, merkte Katharina nicht, das sie allmählich nach Hause kamen. "Komisch... Hier ist es so ruhig. Viel zu ruhig.", bemerkte Romina als sie in den Hof kamen. Katharina riss sich aus ihren Gedanken. Es stimmte, es war zu ruhig. Kein Schaf blöckte, kein Huhn gackerte, selbst die wenigen Vögel die um und im Hof lebten, zwitscherten nicht mehr. Auch der Wind schien nicht mehr einen Laut von sich geben zu wollen.
Ein seltsamer kaum wahrnehmbarer Duft lag in der stillen Luft. Katharina hatte das Gefühl fliehen zu müssen aber der Drang, in das Haus rennen zu müssen, war starker als der Wille zu fliehen.
"Mine, warte hier... Nein versteck dich, bei den Schafen. Ich geh nach schauen was hier los ist.", scheuchte Katharina ihr kleine Schwester fort. Während Romina in den Schafstall lief, ging Katharina vorsichtig Richtung Haus.
"Kathi, hau ab, flieh!", Schrie ihre Schwester Poka entgegen, bevor ein schmerzerfülter Schrei den Raum durchflutete was von einem Geräusch begleitete, als würde jemand einen Eimer Wasser auskippen. Ein schwer metallene Geruch legte sich schlagartig nieder. Der Geruch war so schwer, das er sich sofort auf Katharinas Zunge legte und sie einen Brechreiz bekam.
Star vor Angst, stand Katharina an der Tür, unfähig etwas zu tun. Eine kalte Hand legte sich um ihren Hals. "Schrei und bist auch tot kleines.", raunte ihr eine sanfte und wohl klingende Stimme in ihr Ohr. Sie schluckte schwer. "W... Was wollt ihr von uns?", fragte Katharina mit zittriger Stimme.
"Deine kleine Schwester und wenn ich dich genauer anschau, so bin ich der Meinung, dich könnten wir genauso gut gebrauchen." Katharina hörte förmlich das breite Grinsen, das auf dem Gesicht des Mannes lag, der hinter ihr Stand. "Bitte... Ich komm mit ihnen mit aber bitte, bitte lasst meine Familie in ruhe.", flehte Katharina den Mann an. "Nagut aber nur, wenn du schön brav bist." Langsam ging er mit Katharina nach draußen. Ein zweiter Mann kam mit Romina aus der Richtung des Stalls.
"Nein, bitte lasst sie gehen.", bat Katharina flehend. "Sei still.", knurrte der Mann bissig.
Gemeinsam mit den Geschwistern, machten sie sich auf den Weg. Der Weg war lang und beschwerlich. Sie brauchten zwei volle Tage und drei Nächte, bis sie am Fuße eines Berges ankamen auf dessen Spitze ein Schloß drohnte. Vollkommen erschöpft von der Reise, schleppten sie sich noch den Berg hinauf, bis sie dann endlich das Schloß erreichten.
Durch lange, dunkle Gänge wurden sie geführt. Es ging immer tiefer hinab, dort wo die Zellen des Schloßes waren, blieben sie stehen. Eine Zelle wurde geöffnet und die beiden Geschwister wurden hineingestoßen, die Zelle wieder verschloßen und beide Männer gingen wieder hinauf.
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Twilight der Beginn eines Volturi
FanfictionKatharina Stocia lebte mit ihrer Familie, die aus ihren Eltern der Mutter Jujyn Hiraka und ihren Vater Pata Stocia so wie ihren acht Geschwistern Romina, Lunar, Poka und Paro, Mero, Toka, Mako, Aki besteht, lebt sie in Rumänien im heutigen Transsilv...