Verträumt schaute ich Felix dabei zu, wie er sich anzog. Er hingen musterte mich ausgiebig. "Musst du dich nicht auch langsam fertig machen?", fragte er. Leichtes Misstrauen lag in seiner Stimme. Seufzend ergab ich mich meinem Schicksal, rollte mich aus dem riesigen Himmelbett, setzte beide Füße auf den Boden und zog beim Aufstehen meinen Morgenmantel über.
Noch ehe ich den riesigen, begehbaren Kleiderschrank erreichte, klopfte es an der Tür. Felix machte auf, verneigte sich kurz und ließ den früh morgentlichen Besucher herein.
Es waren Sulpicia und Athenodora, die lächelnd zu uns kamen. "Guten morgen. Womit haben wir die ehre für diesen frühen Besuch?", fragte ich. Irgendwie gefiel mir das ganze nicht. Felix schaute beiläufig auf seine Taschenuhr. "Oh, ich muss los. Bis später meine Süße." Flüchtig gab er mir noch einen Kuss und verschwand zur Tür raus.
"Zunächst einmal, alles gute zum Geburtstag meine Liebe. Wir haben die eine Kleinigkeit besorgt.", lächelte Sulpicia. Ich musste nachdenken. Hatte ich nicht gesagt, ich will nie wieder in meinem Leben, das nunmal ewig wehrte, meinen Geburtstag feiern? Weder meine Menschlichen, noch meinen vampirischen.
"Das ist ja alles Lieb von euch aber ihr wisst doch, das ich kein interesse habe, zu feiern. Es ist eine Nichtigkeit für mich und ganz und gar nicht nötig mich zu feiern."
"Wir dulden keine Diskussion meine Liebe. Du wirst dich heute feiern lassen, alle haben sich für heute sehr viel Mühe gegeben." Das war schon fast eine Drohung von Athenodora. Caius hatte ganz schön abgefärbt.
Ich wagte es nicht, den beiden Frauen zu wieder sprechen. "Was... Habt ihr denn für eine Kleinigkeit mit gebracht?", fragte ich ergeben. Beide lächelten wieder und drückten mir ein große, viereckige Schachtel in die Hand.
"Ah ja... Eine Kleinigkeit." Ich schaute die beiden Frauen meiner Brüder an. Sie schauten neugierig und hoffnungsvoll zu mir. Augen zu und durch, dachte ich mir und öffnete die Schachtel. Zunächst war nur lauter schwarzer Stoff zu sehen. "Nun nimm es schon raus und probier es an. Wir wollen es sehen.", drängte Sulpicia.
Der Tag fing super an. Ich nahm den Stoff aus der Schachtel und als er sich fallend entfaltete, war ich doch etwas begeistert. Es war ein pechschwarzes Kleid, das nach unten hin sich blutrot färbte. Hinten war es länger als vorne herum, so das es aussah, als hätte das Kleid eine Schleppe.
"Es ist wunderschön.", stammelte ich leise. "Nun zieh es schon an Kathi.", drängte Athenodora. Ich verzog mich in's Bad. Als ich das Kleid anhatte, hätte ich am liebsten geweint, wenn ich hätte weinen können.
Es fiel perfekt an mir herab, die kurze Voderseite des Kleides ging mir bis knapp über die Knie, die Schleppe ging bis zum Boden und streichelte sanft um meine Beine. Es war ein leichter, seidiger Stoff. Mit einen lächeln in meinem Gesicht kam ich wieder aus dem Bad.
"Du siehst umwerfend aus Kathi. Perfekt für heute Abend.", schwärmte Sulpicia und Athenodora nickte zustimmen.
"Ich halten diesen Ball immer noch für ein unnötiges Risiko." Beide schauten sich an dann wieder zu mir. "Liebes, das ist dein Geburtstagsgeschenk von Aro, Caius und Marcus. Keiner hat je behauptet, das die Menschen lebendig hier raus kommen.", erklärte Athenodora lächelnd.
"Also ein riesen Festmahl?", fragte ich nachdenklich. Beide nickten. "Mhmmm na wenn das so ist,denk ich, ist das schon in ordnung.", gab ich nach.
Das Kleid wollte ich gar nicht mehr ausziehen, also trug ich das auch den ganzen Tag. Felix kam aus dem anstarren nicht mehr raus. Selbst Caius musste mir ein Kompliment aufdrücken.
Vielleicht war es doch nicht so schlimm sich mal feiern zu lassen. Vielleicht aber auch nur alle paar Jahrhunderte.
Ansonsten verlief der Tag wie jeder andere auch. Ich trieb Lilith die Flausen aus ihren Kopf, heute irgendwen einen Streich zu spielen, wimmelte Felix ab, der nichts anderes im Kopf hatte als ein Schäferstündchen, gab Aro einen Klaps auf den Hinterkopf um ihn seine Flausen aus den Kopf zu treiben, das er nicht gleich unsere gerade erst eingestellte Empfangsdame das Leben aussaugte, stichelte etwas gegen Caius und begleitete Marcus hinunter in die Katakomben unseres Schlosses.
Gegen abend putzen sich einige fein raus. Die menschlichen Gäste wurden bereits in den anmutig dekorierten Ballsaal eingelassen. Gespannt sah ich von unserem Balkon aus zu, wie sich der Saal füllte, die Leute fröhlich miteinander plauderten, einige ließen sich von der Musik hinreißen und tanzten. Sie glitten anmütig, wenn auch nicht mit uns vergleichbar, über den Marmorboden.
Auf dem Balkongeländer sitzend vergaß ich ein wenig die Zeit. Fasziniert von den Menschen, die nicht ahnten, was ihnen zu blühen drohte, genossen sie den noch jungen Abend.
Neben mich stellte sich jemand hin. "Es hat schon etwas hypnotisierent, sie dabei zu beobachten wie sie den Abend genießen, nicht wahr?" Es war Aro, der gleichgültig hinunter zu dem Gewusel.
"Ich bekomm so langsam hunger.", seufzte ich. "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen meine Liebe." Ohne seine desinteressiertes Gesicht zu ändern, ging er zurück zum Thronsaal. Caius, Marcus und auch Carlisle folgten ihm. Seufzend schwang ich mich vom Geländer, ging ebenfalls in den Saal und Felix legte mir liebevoll meinen tiefschwarzen Umhang um.
Gelangweilt wartete ich bis Felix und Demetri mit Merthius zurück kamen. Selbst da hatte ich noch kein Interesse an der kurzatmigen Verhandlung. Doch ich verfolgte jedes einzelne Wort. Der Kerl widerte mich einfach nur an. Einige Vampire drehten nach einigen Jahrhunderten vollkommen frei und benahmen sich als wären sie unnahbar. Dabei hinterlassen sie zumeist eine Spur der Verwüstung.
So war es auch Merthius Fall. Aro machte zum Glück kurzen Prozess, packte den Kopf des Vampires, versank kurz zeitig in dessen Gedanken und Erinnerungen, bis er genug Kraft aufgebaut hatte um ihn mit einem Lächeln, den Kopf ab zu reißen. Demetri und Felix rissen den bereits toten Merthius noch die Arme ab, bevor der Arm und Kopflose Körper plump zu Boden fiel.
"Räumt diesen elendigen Haufen Nichts weg. Wenn ihr fertig seit, sehen wir uns im Ballsaal." Gelangweilt und mit etwas Ekel in seinen Augen, ließ er den schockiert drein schauenden Kopf fallen und ging wieder zurück zum Balkon.
"Lass das die Neuen machen ihr zwei. Wir gehen auch was Essen." Hielt ich Felix und Demetri davon ab, die Stücke auf zu lesen und zu entsorgen. Beide schauten sich Schulterzuckend an und folgten mir zum Balkon.
"Nun? Denkst du,es ist der richtige Zeitpunkt?", fragte Aro neugierig. Ich legte den Kopf schief, gab dann aber den Wachen unten das Zeichen, die Türen nun komplett ab zu schotten.
Mit weit ausgebreiteten Armen, begrüßte ich alle herzlichst, bevor ich alle Menschen in den Tod schickte und somit unser Festmahl eröffnete.
Eigentlich war dieser Geburtstag gar nicht so schlecht. Ich hatte nichtmal mehr eine Ahnung, wann ich zuletzt so viel getrunken hatte.
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Twilight der Beginn eines Volturi
FanfictionKatharina Stocia lebte mit ihrer Familie, die aus ihren Eltern der Mutter Jujyn Hiraka und ihren Vater Pata Stocia so wie ihren acht Geschwistern Romina, Lunar, Poka und Paro, Mero, Toka, Mako, Aki besteht, lebt sie in Rumänien im heutigen Transsilv...