Prägung

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Besorgt lief ich im Krankenhaus Gang auf und ab. Seth hatte mich schluchzend angerufen und gesagt, ich solle ins Krankenhaus kommen. Ich raste natürlich nur so über die Straßen und riskierte damit, von der Polizei aus dem Verkehr gezogen zu werden aber ich hatte Glück und kam ohne zwischenstopp am Krankenhaus an. Ich rannte wie verrückt durch die Gänge und fragte mich durch. Bis ich Seth fand. Er und seine Familie saßen besorgt, mit trauender Mine im Wartebereich. Seth sprang auf und stürzte sich weinend auf mich. Ich schlang meine Arme fest um ihn. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Er zitterte seltsam und eine angenehme Wärme ging von ihm aus, anders als sie sonst war, er vorher kühler, nicht vampirkalt, menschenkalt halt. Schwer zu beschreiben. Beruhigend strich ich ihn über den Rücken. "Was ist passiert Sue?", fragte ich leise, legte meine Wange auf Seth Kopf. "Harry... Er war mit Charlie auf der Jagt nach irgendwas. Er hatte plötzlich einen Herzinfarkt. Die Ärzte tun alles für ihn." Seth schluchzte weiter. "Seth..." Ich drückte ihn eng an mich, streichelte ihn sanft. "Sue, wenn ihr hilfe braucht, dann sag mir bescheid. Ich helfe, wo ich nur kann.", versprach ich. Ein Arzt kam zu uns, er sah sehr erschöpft aus. In seinen Augen lag Mitgefühl, sein Herz raste. Kein gutes Zeichen. "Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Es tut mir leid, wir konnten ihn nicht mehr retten." Harry hatte es also nicht geschafft. "Mir wird schlecht.", murmelte Seth und rannte davon. Auch Lea rannte davon. Ein sehr seltsamer Geruch lag in der Luft, es brannte mir schon in der Nase. "Seth..." Ich rannte ihm hinterher. Ich suchte überall nach ihm fand ihn aber nicht. Dann kam mir eine Idee, ich folge einfach dem brennenden Geruch. Er führte mich in den Wald und da fand ich plötzlich riesige Tapsen. Ich folgte ihnen und fand plötzlich einen Sandfarbenden riesigen Wolf, neben ihn ein grau-weißer Wolf. Ich ging zu dem sandfarbenden Wolf. "Seth?", vorsichtig streckte ich meine Hand nach ihm aus. "Du bist auch einer? Oh Seth, das muss furchtbar für dich sein. Für euch sein." Ich sah zu Lea. Seth winselte und legte seine Nase an meine Hand. "Ich liebe dich trotzdem Seth." Sanft streichelte ich seine riesige Schnauze, hinauf zu seinem gewaltigen Schädel. "Es tut mir so leid. Seth, ich bin für dich da, versprochen." Fest schaute ich in seine Augen. Eine so wunderschöne Seele hab ich noch nie gesehen. "So eine schöne Seele. So eine hab ich noch nie gesehen.", lächelte ich. Seth legte den Kopf schief. "Ich... Ach scheiß auf die Regeln. Ich bin nicht ganz so menschlich wie du denkst. Ich bin... Ein Halbvampir. Es tut mir leid das ich dir so lange verschwiegen habe aber, ich darf das niemanden erzählen, das ist uns verboten und... Wer das Verbot missachtet, der wird gejagt und getötet. Aber da du auch in unsere Welt gehörst, geht das glaub ich klar." Seth winselte leise. "Tut mir so leid Seth.", murmelte ich. Etwas knackte im Gebüsch und ein riesiger schwarzer Wolf kam aus dem Gebüsch. "Sam..." Ich schaute wieder zu Seth. "Du solltest mit ihm gehen, er kann dir und Lea sicher helfen. Ich bin da, wenn du mich brauchst.", versprach ich. Seth und Lea ging mit Sam mit, Seth dreht sich noch einmal zu mir um, sah mich unsicher an. Ich nickte ihm aufmunternd zu und er zog ab. Als ich die schweren Schritte der drei Wölfe nicht mehr hörte ging auch ich zurück.

Erschöpft vom Tag, kehrte ich Heim. Zeitgleich fuhr auch Bellas Transporter vor. Der alte Cheffy röhrte und erstarb. Ich stieg aus und schaute zu dem roten alten Transporter. Dann nahm ich einen vertrauten Geruch wahr. "Alice...", flüsterte ich leise und sah mich um. Vor unserem Grundstück parkte der Schwarze Mercedes von Carlisle. Bella stieg hektisch aus, ich rannte zu ihr. "Bella... Pfuii, du stinkst ja höllisch." Aprupt blieb ich vor ihr stehen. Hinter mir baute sich etwas auf. Ich drehte mich um und sah Jacob. "Meine Fresse bist du riesig geworden. Iiih, pfui, von dir kommt der Gestank." Ich hielt mir die Nase zu. "Musst du gerade sagen Blutsauger.", knurrte er. "Ich trinke kein Blut du dreidimensionaler Wuffi.", fauchte ich und drehte ihm den Rücken zu und schaute zu Bella. "Wie siehst du aus? Als wärst du von einer Klippe gesprungen." Bella schaute verlegen zu Boden. "Du hast... Bella!", rief ich aufgebracht. "Darüber reden wir später!" Ich stürmte die Treppe hinauf, Bella überholte mich auf der letzte Stufe, riss die Tür auf und trat in das dunkle Haus ein. Das Licht ging aun und Alice stand mitten im Flur. "ALICE!", riefen Bella und ich im Chor.

Bella erzählte, warum sie von der Klippe gesprungen ist und Jacob sie gerettet hatte. Alice war außer sich und ich ebenso. Zum Glück blieb Alice ein paar Tage und ich konnte Seth und Sue ein wenig helfen. Seth hatte sich mittlerweile wieder unter kontrolle und lief als Mensch herum. Ich saß mit ihm zusammen auf einem alten Baumstamm und schaute auf das Meer hinaus. "Erklär mir das noch mal. Was ist das mit der Prägung?" Ich verstand das nicht. Seth sah zu mir und grinste breit. Er nahm meine Hand und hielt sie fest. "Das heißt, das ich ganz allein dir gehöre. Ich werde alles für dich sein, was du brauchst." Ich streichelte seine Wange. "Ich glaub, dass du mich gerade etwas mehr brauchst und ich bin für dich da." Seth lächelte und seine nussbraunen Augen ließen seine Seele wieder frei. Nachdenklich schaute ich wieder zum Meer. "Woran denkst du?", fragte Seth und folgte meinem Blick. "Wie ich das meinen Eltern und meiner Familie beibringen soll. Du wirst sicher nicht ihr Liebling sein. Sie... Sind keine Freunde von Wölfen." Es blieb lange Still. Nur das Rauschen des Meeres war zu hören. "Damit komm iv schon klar, denk ich. Wenn nicht, brennen wir halt durch." Ich kicherte. "Geht es denn bei dir so einfach? Bei mir wird das schwer, wir haben einen Tracker." Seth sah mich verwirrt an. Ich erklärte ihm, was ein Tracker war. Er schluckte schwer und ich lachte. "Mach dir keinen Kopf, meine Eltern sind eigentlich ziemlich cool." Seth lachte. "Im wahrsten Sinne des Wortes.", prustete er und ich stimmte mit ein. Ein Pfeifen und heulen kam aus dem Wald. "Seth! Hey Seth!", rief eine tiefe Stimme. Wir schauten zur Quäle der Stimme. Hinten im Wald stand Sam und seine Freunde. "Du solltest lieber gehen. Nochmal leg ich mich nicht mit dem schwarzen Alpha an.", grinste ich.

Twilight der Beginn eines VolturiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt