die letzte Rettung

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"Naja, weil er der beste ist. Ich feb mich nicht mit dem, was die Rumänen produzieren zufrieden.", erklärte ich. Sicherlich würde ich niemals in meinen ewigen Leben, einen Rumänen darum bitten, etwas an zu fertigen. Ja... Ich weiß, ich bin selbst Rumänin aber als solche sah ich mich nach knapp Dreitausend Jahren in Italien lebend nun ganz und gar nicht.

Wir kamen bei dem Steinmetz, den ich raus gesucht hatte an. "Ist...?", fragte Lilith und zeigte auf den aufgemalten Stern am Fenster. "Ja. Das gefällt mir gar nicht." Gab ich zu.

"Die Deutschen drehen immer mehr am Rad.", stellte Felix fest als Maurice aus dem Geschäft kam mit einer Armbinde um, auf die der gleichen Stern prangte wie auf dem Schaufenster aufgemalt war.

"Willkommen, sie müssen Frau Herr Volturi sein. Ich hab sie schon erwartet.", lächelte der stämmige Mann vor uns. Seine Braunen Augen funkelten förmlich vor lauter Freude. Hinter ihm, sich an seinen rechten Bein klammernd, lugte ein kleines Mädchen zu uns. Sie wirkte schüchtern und etwas ängstlich.

Als Maurice meine Blick auf seiner Tochter ruhen sah, zog er sie sanft vor sich. "Das ist meine Tochter Roselia. Mein kleiner Augenstern. Süße, gehst du bitte zu Mama und sagst ihr, das unser Gäste da sind?" Roselia rannte los. "Kinder sind schon herzallerliebst.", schmunzelte ich.

Wir folgten Maurice in den Laden. Seine Frau, ein schlanke Schönheit, wie Felix sie beschreiben würde, kam zu uns und brachte uns Tee. Felix starrte den Tee nur missmutig an, bevor er seine Höflichkeit wiederfand und den Tee ablehnte. Ich lehnte ihn zwar nicht an, trank ihn jedoch auch nicht. Am ende hatte sich Lilith erbarmt und trank sowohl ihren als auch meinen.

Als wir das Geschäftliche besprochen haben, es war bereits Abend geworden, überkam mich ein seltsames Gefühl. Ich hatte dieses Gefühl schon einmal, damals mussten wir auf grund tobender Kriege zwischen einigen Vampirzirkeln in den Süden der USA um dirt wieder Ordnung zu schaffen. Zugegeben, das war ein sehr aufregendes und schönes Jahr. Felix und auch viele der anderen hatten den Spaß ihres Lebens gehabt.

Als Maurice davon anfing, wie stark sich derzeit hier verändert hatte, seit dem die Regierung gewechselt hatte, hätte ich mich am liebsten übergeben, so angespannt war mein gesamter Körper und auch mein Geist.

"Wir könnten euch helfen. Wir haben einige Leute, die sich sehr gut mit Dokumenten Fälschung auskennen, sie sind Meister in ihrem Gebiet und ihre Fälschungen sind fast schon bessere Originale. Ihr müsst es nur sagen.", bit ich der dreiköpfigen Familie besorgt an. Irgendwie hatte ich den stämmigen Steinmätz, seine grätenschlanke Frau mit dem langen, braunen Haaren und der kleinen süßen Roselia in mein tites Herz geschlossen.

Maurice dachte kurz über mein Angebot nach, lehnte jedoch ab. Dennoch konnte er seine Sorge nicht verbergen. Besorgt schaute er zu seiner Tochter, die am niedrigen Sofatisch malte. Sie war ein sehr intelligentes Mädchen, mit ihren fünf Jahren konnte sie bereits viel mehr verstehen als es gewöhnliche Kinder in ihrem Alter konnten.

Wenn diese ungreifbare Gefahr nicht in der Luft liegen würde, so könnte aus der Kleinen sicher etwas großes werden. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Aus ihr wird etwas großes, dessen war ich mir bewusst.

Wir verabschiedeten uns von den drein und gingen ein Stück bis Felix stehen blieb.

"Lilith, geh du doch schonmal zurück zu Hotel, wir kommen in zwei Stunden nach." Verwirrt schauten Lilith und ich ihn an. Wollte er jetzt so spontan jagen gehen? Eigentlich sprach nichts dagegen, meine Kehle brannte allein schon bei dem Gedanken an eine erfolgreiche jagt.

Lilith nickte und ging weiter. Felix nahm meine Hand und zog mich mit sich. "Heute Nacht wird irgendwas passieren und das wird nichts gutes sein.", murmelte er, während wir in eine dunkle Gasse verschwanden. "Du spürst es also auch?" Felix hatte zwar keine besondere Gabe aber konnte spüren, wenn sich ein Gemetzel ankündigte.

Das war wohl ein Überbleibsel aus seiner Legionszeit. Ich fing an zu grinsen, wie immer, wenn ich ihn mir in seiner glänzenden Zenturio Rüstung vorstellte. Erst als wir auf einem Dach standen und nach unten schauten um das gewusel unter uns zu betrachten. Erst jetzt begriff ich, das Felix nicht jagen wollte. "Felix?", fragte ich vorsichtig. Er schien konzentriert und wand seinen Blick nicht ab.

"Die Ruhe vor dem Sturm.", murmelte er. Unter uns war nun nicht länger Gewusel, sondern eine geordnete Reihe von Männern. Alle trugen Uniformen und Waffen. "Was haben die vor?", fragte ich eher an mich selbst gerichtet. "Der beginn eines widerwertigen Krieges. Sie wollen alle auslöschen, die nicht wie sie sind. So wie wir mit den Werwölfen und den Schwächlingen die sich Vampire schimpften.", antwortete Felix ruhig.

"Und wir können uns nicht einmischen. Wie unfair.", fügte noch hinzu. Ich schlug ihn auf den Arm. "Wenn ein Krieg ausbricht, könnte das ein großes Problem auch für uns werden. Wir müssen sofort nach Volterra zurück um den anderen bescheid zu geben." Ich wollte schon wieder los doch Felix hielt mich fest. "Roselia...", stammelte er. Verwirrt schaute ich zu ihn. "Felix? Was ist los?" Er nahm meine Hand und legte sie auf seine Wange bis ich begriff was er von mir wollte, verging einige Minuten.

Er konzentrierte sich auf seine Erinnerungen als Mensch. Er dachte an Roselia aber es war nicht Roselia.

"Bitte Kathi... Lass sie uns retten. Sie..."

"Deine Schwester?", fragte ich. Er schüttelte seinen Kopf.

"Ich wollte mich nie daran erinnern und scheinbar funktioniert es, das man etwas so sehr vergessen kann, das weder Aro noch du es jemals in mir finden konnten. Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, das ich die Erinnerung mit meiner Verwandlung ausgelöscht habe... Aber Roselia hat sie zurück gebracht... Kathi... Das war..."

Er brauchte nicht weiter reden ich sah alle ganz klar, als wäre die Erinnerung erst gestern entstanden sind.

"Dann sollten wir uns beeilen bevor die Hölle auf Erden die Menschen erreicht." Ich zog ihn mit mir. Seine sorgen standen immer noch in seinem Gesicht geschrieben. Wir eilten zu dem Haus des Steinmetzes, doch trotz unserer Unmenschlichen Geschwindigkeit, kamen wir zu spät. Aus der Wohnung über dem Laden kam geschrei und Schüsse.

Ein Knurren entkam aus unseren Kehlen. Nur kurz sahen wir uns an, dann rannten wir los. Der Geruch von Blut und schwarzpulver lag schwer in der  Luft. Wir traten durch die Tür, geschockt blieben wir stehen. Vor uns standen vier Soldaten, noch immer ihre Gewehre auf die am Boden liegenden Gestalten gerichtet. Blut floß träge in unsere Richtung. Einer der Männer drehte sich zu uns, die Waffe nun auf uns gerichtet.

Wie gebannt sah ich dem Blut zu, wie es aus den leblosen Körper trat. Mir lief bereits das Wasser im Mund zusammen doch mich riss etwas anderes aus der Hypnose. Ein leises Wimmer.

"Felix... Lass mir was übrig..." Ich ging dem Wimmer nach, direkt zu einem Schrank, als ich ihn öffnete, wurde aus dem Wimmern ein verängstigter aufschrei.

"Schsch. Keine Angst, wir bringen dich hier weg Kleines." Noch immer betäubt von dem ganzen Aufriss hier, verließ ich den Raum, hinter mir die schrei der vier Soldaten, die von Felix gnadenlos ausgelöscht wurden.

Als er rauskam, nahm er mir Roselia ab. "Geh und trink. Danach werden wir Lilith holen und verschwinden nach Italien."


Twilight der Beginn eines VolturiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt