Unsterbliche Kinder

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Die kommenden Jahre verliefen recht ruhig. Doch auf die ruhigen Jahre musste natürlich ein Katastrophales Jahr über uns einbrechen. Eigentlich fing das Jahr recht ruhig an. Wir hatten nur wenig zu tun. Hier und da ein paar, die versucht hatten unsere mühsig aufgestellten Regeln zu brechen, was natürlich nicht Folgenlos blieb.

Doch dann überschlug sich alles. Immer mehr Meldungen von unkontrollierbaren Vampiren. Es schnürrte uns ganz schön zu also beschlossen wir, zu handeln. Wir entsandten jeden, den wir entbehren konnten. Was sie aber uns zutrugen, war ein Alptraum.

Kinder, die verwandelt wurden und sich nicht kontrollieren konnten.

"Wir sollten uns persönlich darum kümmern Aro. Wir können nicht mehr untätig hier rumsitzen. Wir sollten unsere Präsenz verstärkt zeigen.", warf ich ein als Aro, Caius und Marcus darüber diskutierten was nun zu tun war.

Sie schauten mich nachdenklich an, stimmten mir dann aber zu. Also planten wir unsere Wege. Als alles geplant war, bereiteten wir uns vor.

"Mutter..." Lilith sah mich besorgt an. Beruhigend lächelte ich ihr zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. Ich kam immer noch nicht darüber hinweg, das sie innerhalb von sieben Jahren ausgewachsen war und sich auch so benahm. Doch hin und wieder, selbst nach knapp zweitausend Jahren kam hin und wieder das Kind in ihr durch, hauptsächlich, wenn wir uns persönlich um etwas kümmern müssen und sie hier mit einigen Wachen zurück lassen mussten.

"Wir kommen heil zurück, mach dir keine sorgen mein Schatz." Sie drückte sich an mich und legte die Arme um mich. Sanft streichelte ich ihr durch ihr rabenschwarzes Haar. "Ärgere die anderen nicht ja?", stichelte ich liebevoll. Lilith fing an zu lachen. Sie konnte, seit sie bei uns lebte, konnte sie keinem Menschen und keinem Tier auch nur ein Haar krümmen und hatte sogar eine Phobie gegen Blut entwickelt. Sobald sie auch nur Blut sah, kippte sie um wie ein alter, toter Baum.

"Komm bitte heil zurück Mutter."

"Ich pass schon gut auf Mutter auf.", kam es hinter mir. Über uns baute sich Felix auf und reichte mir mit einem breiten Grinsen meinen Umhang. Während ich mir meinen Umhang anlegte, umarmte Lilith Felix. "Pass aber auch auf dich auf Vater." Das brachte jedes mal mein totes, steinerne Herz zum schmelzen.

"Mach ich mein kleines Vampirchen.", grinste Felix und täschelte liebe voll ihren Kopf. "Nenn mich nicht so. Ich bin kein Vampir.", knurrte sie. Sie hasste, das sie als Vampir gesehen wurde. Sie sah sich nicht als Vampir, sie wollte immer als Mensch gesehen werden.

"Wir sehen zu, das wir nicht allzu lange brauchen und schnell zurück sind.", versprach ich. Lilith sah uns noch einmal besorgt an. Wir verabschiedeten uns von dem Rest und gingen.

Nach einem Tag erreichten wir unseren ersten Stop. Was wir sahen war furchtbar. Menschen, die panisch hin und her rannten, nach anderen riefen. Überall lagen blutleere Leichen, es stank entsetzlich nach einer Mischung aus Tod, brennendem Heu und Holz, den, auf die Straßen gekippten, Hinterlassenschaften und den typischen, süßlichen Geruch von verbrennenden Menschen die von Vampiren getötet wurden.

"Herrje, das wird eine Handvoll Arbeit.", seufzte Aro. "In den nächsten Orten wird es sicher nicht besser. Fangen wir lieber an. Dimitri, such die verantwortlichen, Felix, schnappt dir ein paar Leute und treib die Überlebenden zusammen. Jane, Alec, ihr bleibt hier und jeder, der nicht reden will... Habt euren Spaß mit denen..." Damit schloß ich mich Dimitri an.

Wir verschonten niemanden. Jane entpuppte sich nicht nur als größere sadistin als es Caius war, und er hatte seinen eigenen Folterkeller, in dem er mehr als nur Spaß zu haben schien, sondern auch als eine noch viel kälteres Wesen, als es ein Vampir so schon war. Sie hatte kein Problem damit, die Unsterblichen Kinder bei lebendigen Leib in das entfachte Feuer zu schmeißen.

Zum Glück konnten Vampire sich nicht übergeben. Hätten wir das gekonnt, wäre ich auf dieser Reise wohl gar nicht aus dem erbrechen raus gekommen. Doch Felix wusste, wie er mich ablenken konnte.

Bei dem letzten Dorf angekommen, freute ich mich etwas, wenn wir alles erledigt hatten und endlich zurück nach Hause kehren konnten. Im Gegensatz zu den anderen Dorfern, war hier nur ein einziges Kind für die ganzen Toten verantwortlich.

Das trieb mir wieder die Übelkeit in meinen leeren Magen. Wie konnte ein Kind, nur so etwas grausames anstellen? Da dachte ich ja, das nur einige wenige Vampire so unvorstellbar grausam war aber dieses kleine, süße Ding, das aussah wie sich die Menschen einen Engel vorstellten, war brutaler und gieriger, als jeder Vampir, der bis jetzt begegnet war.

Es hatte nur einen kleinen Wutausbruch seiten des kleinen Engels gegeben, weil ihm seine Schöpferin verweigerte, noch mehr Blut zu bekommen. Der Knirps saß unschuldig schauend, mit Blutverschmierten Gesicht vor einem Haufen toter Menschen. Mir brach es das Herz, als Jane den süßen, blonden Fraz in das lodernde Feuer warf, ohne auch nur ihre Teilnahmslos Mimik zu verziehen. Seine Schöpferin schrie wie am Spieß, was wenig brachte. Deswegen hatten wir nicht weniger Mitleid. Wir hatten gar kein Mitleid.

Im laufe der Wochen, in denen wir unterwegs waren, hatte Aro sich eine neue Strategie angeeignet. Er holte immer mehr Außenstehende Vampire zu uns, damit sie sahen, das wir unsere Aufgabe als Beschützer, Richter und Henker sehr ernst nahmen und dies auch unter allen anderen Vampiren dieser Welt verbreiteten. Fand ich gar nicht so schlecht und wurde auch sehr effektiv in den kommenden Jahrhunderten und Jahrtausenden.

Diese Zeugen wurden zum Schluss, wie passend das Aro sie Zeugen nannte, Zeugen davon, das wir niemanden verschonen, der Regel brach und unsere Gesetzte nicht einhielten. Wir Volturi vergaben niemals zweite Chancen. Das sollten Aros Zeugen nun verbreiten. Mit eindringlichen und warnenden Worten, entließ Aro die Vampire und wir machten uns auch wieder auf den Heimweg.

Das uns Zuhause jedoch eine gute und eine schlechte Überraschung erwartete, ahnten wir noch nicht, als wir durch die Versteckten Eingänge der Stadt in unser Schloss zurück kehrten.

Lilith war die Erste, die mir in die Arme sprang und sich freute uns zu sehen. Sie versicherte uns das sie artig war, sich aber auch sehr gelangweilt hatte.

"Oh und... Uhm, da ist jemand, der sich uns anschließen will und... Gestern Abend, da... Naja, da Stand auf einmal ein kleines Mädchen vor unseren Toren... Die Wachen haben sie aber... Im Verließ eingesperrt.", berichtete Lilith nervös.

Twilight der Beginn eines VolturiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt