Kapitel 29

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Mein Herz schlug heftig in meiner Brust und ich izitterte wahrscheinlich am ganzen Leib. Aber nicht vor Kälte, sondern vor Angst. Ich saß mit Shane und seinen Eltern in der Limosine und wir fuhren zur Gala. Noch vor 24 Stunden hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen können, heute Abend hier zu landen. Ich versuchte tief Luft zu holen. Aber gleichzeitig wollte ich mir auch nicht anmerken lassen, wie nervös ich war. Doch leider kannte Shane mich zu gut.

Er beugte sich zu mir herüber und flüsterte mir ins Ohr: >>Ich bin die ganze Zeit in deiner Nähe. Mach dir keine Sorgen.<<

>>Mach ich mir aber<<, entgegnete ich leise und fragte: >>Was ist, wenn ich etwas falsches Sage oder eine falsche Bewegung mache?<<

>>Das wirst du nicht<<, flüsterte er.

>>Ich hoffe du hast recht<<, wisperte ich zurück.

Nach einer relativ kurzen Autofahrt, die sich allerdings wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, waren wir auch schon angekommen. Shane' Onkel und seine Familie fuhren im Auto vor uns und ich konnte beobachten, dass sie aus dem Auto stiegen und schon das Blitzgewitter der Reporter und der Fotografen losging. Nun stiegen auch wir aus. Richard und Christina gingen vorraus. Shane stieg aus und reichte mir die Hand. Ich nahm all meinen Mut zusammen und stieg ebenfalls aus. Ich hakte mich bei ihm unter und drückte mich an ihn, während wir seinen Eltern und der restlichen Familie hinterhergingen. Ein paar Mal mussten wir vor irgendwelchen Plakaten stehen bleiben um Fotos für die Presse machen zu lassen. Sobald das endlich erledigt war kamen wir in einen riesigen Festsaal, der atemberaubend schön geschmückt war. Wir stellten uns alle nach vorne an einen runden Tisch.

Richard sagte: >>Also, Jungs, ihr wisst ja um was es heute geht. Wir werden eine kleine Rede halten, euch und eure neuen Positionen in der Firma und der Geschäftsführung vorstellen und kommt ihr einfach auf die Bühne für ein paar Fotos.<<

Shane und Taylor nickten. Richard und Christian gingen, zusammen mit ihren Frauen, hoch aufs Podest und nach wenigen Augenblicken war die komplette Aufmerksamkeit auf sie gerichtet. Die beiden Männer hielten ihre Rede und sobald Shane' und Taylor's Namen fielen, gingen sie ebenfalls zu ihren Verwandten nach oben. Ich hatte ja die Hoffnung gehabt, dass ich hier unten stehen bleiben konnte, allerdings zog Shane mich mit sich. Elisabeth erging es nicht viel besser als mir. Die hübsche Blondine sah mich mit einem hilflosen Blick an, den ich ihr nur zurückwerfen konnte. Die Presse machte ein paar Bilder und schon nach wenigen Minuten konnten wir endlich wieder runter vom Podest. Allerdings stürmten die Reporter nun direkt auf uns zu, um Shane und Taylor Fragen zu stellen.

Shane flüsterte mir noch ins Ohr: >>Sag nur was du sagen willst, wenn dich jemand irgendetwas fragt.<<

>>Alles klar<<, flüsterte ich zurück.

Als ich den Kopf etwas drehte, sah ich, dass auch Taylor seiner Freundin etwas ins Ohr flüsterte. Wer weiß, vielleicht das Gleiche. Und schon stürtzte sich die Presse auf uns. Ein Blitzlichtgewitter blendete mich. Jetzt wusste ich wie es den Hollywood Promis ging. Ich war nur froh, dass Shane an mir klebte und die meisten Fragen beantwortete, ich musste also nicht viel sagen. Ich nickte hin und wieder, oder gab einen kleinen Kommentar ab, aber nichts dramatisches.


Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten die Reporter endlich genug Material und packten die Kameras, die Mikros und die Notizblöcke weg und genehmigten sich einen Drink.

Shane fragte mich: >>Alles in Ordnung?<<

>>Ja, ich denke schon<<, antwortete ich.

>>Willst du nach Hause gehen?<<, flüsterte er.

>>Wieso?<<, entgegnete ich.

Er antwortete: >>Um ehrlich zu sein hätte ich dich gerade viel lieber in meinem Bett als hier.<<

Meine Wangen röteten sich.

>>Ach ja, Mr. Grey?<<, neckte ich ihn spielerisch.

>>Oh ja, Miss Weber<<, bestätigte er.

Schlussendlich blieben wir dann doch noch ungefähr eine Stunde auf der Gala und gingen dann nach Hause. Ich gab Richard noch die wertvolle Halskette zurück, doch er bestand darauf, dass ich sie ruhig noch ein paar Tage behalten solle, imemrhin könne sie Shane ja dann auch wieder mit ins Büro nehmen. Wir verließen die Gala, stiegen in eine der Limosinen und führen los.

Ich fragte ihn: >>Wohin fahren wir?<<

Er antwortete: >>Da der Hauptsitz der Firma hier ist, haben wir hier auch ein Haus und das würde ich dir gerne zeigen.<<

>>Ok<<, sagte ich.

Schon nach einer kurzen Fahrt waren wir an einem großen Haus angelangt. Der Fahrer hielt an, hielt uns die Tür auf und wir stiegen aus. Shane führte mich zum Haus, zeigte mir innen alles und ich war überwätigt. Es war noch größer und moderner als ihr Haus in Frankfurt.

>>Und jetzt kommt das beste<<, sagte er und führte mich ein Stockwerk tiefer.

Ich fragte mich, was jetzt wohl noch kommen sollte. Und dann sah ich es. Ein Pool, nicht nur ein kleiner Pool, sondern ein richtig großer.

>>Wow<<, war alles was ich sagen konnte.

Er fragte: >>Hast du Lust eine Runde schwimmen zu gehen?<<

>>Zu dieser Tageszeit?<<, entgegnete ich.

>>Ja klar. Das Wasser ist auch richtig schön warm, vertrau mir<<, sagte er.

>>Ok, aber ich hab keine Schwimmsachen dabei<<, erwiderte ich.

>>Das macht doch nichts. Ich auch nicht<<, grinste er teuflisch.

Ich konnte nicht anders als zurückzugrinsen. Wir zogen uns aus und behielten nur die Unterwäsche an. Dann stiegen wir ins Wasser und es war wirklich traumhaft warm. Und das war wieder einer der Momente, wo ich mich fragte, warum ich diesen Typen verdient hatte. Wir drehten ein paar Runden, küssten uns und blödelten rum. Wir verbrachten eine halbe Ewigkeit im Wasser, solange bis wir müde wurden und beschlossen ins Bett zu gehen. Sobald wir oben in seinem Zimmer waren, legte ich mich sofort hin und hatte Mühe die Augen offen zu halten. Doch Shane schien es genau gleich zu gehen. Also dauerte es nur wenige Minuten bis wir tief und fest eingeschlafen waren.

Mit all deinen NarbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt