Kapitel 12

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Am nächsten Morgen, wachte ich zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder in meinem eigenen Bett auf. Wir waren zwar nur zehn Tage in New York gewesen, aber es war so viel passiert, dass es sich viel länger angefühlt hatte. Ich ging nach unten um zu frühstücken und setzte mich zu meiner Mutter an den Tisch.

>>Morgen<<, begrüßte ich sie.

>>Morgen<<, sagte auch sie. Dann fragte sie mich: >>Wie sehen deine Pläne für heute aus?<<

Ich antwortete: >>Keine Ahnung. Shane hat mich zwar zum Abendessen eingeladen, aber ich weiß nicht, ob ich hingehen soll.<<

>>Wieso nicht?<<, fragte sie.

>>Naja, um ehrlich zu sein hab ich irgendwie Angst davor. Du weißt schon, seine Eltern kennenlernen und so was eben<<, erklärte ich.

>>Ich verstehe<<, sagte sie und fügte hinzu: >>Ich glaube nicht, dass du dich fürchten musst. Wenn sie so sind wie er, dann hast du das große Los gezogen, würde ich Mal sagen.<<

>>Findest du?<<, fragte ich.

Sie nickte und antwortete: >>Auf alle Fälle, Süße.<<

Ich schaute sie mit einem warmen Blick an und sagte: >>Ich hoffe du hast Recht.<<

Sie lächelte etwas.

Dann fragte ich sie: >>Und was habt ihr geplant?<<

>>Nicht viel. Wir wollten ein bisschen in die City fahren und bummeln gehen. Hast du Lust mitzukommen?<<, fragte meine Mutter.

>>Ja, hört sich doch gut an<<, sagte ich spontan.

Einige Stunden später waren wir in der City und gingen durch die Läden. Markus war natürlich dabei und wie immer fragte Mama ihn bei manchen Sachen nach seiner Meinung. Man musste wirklich zugeben, dass er für einen Mann einen ziemlich guten Geschmack hatte. Nach einer Weile kamen wir an einem Laden mit Ballkleidern vorbei.

Sofort stach Mama eine ins Auge und sie sagte: >>Seht euch das Mal an. Das ist wunderschön. Ich kann mir vorstellen, dass er dir hervorragend stehen würde. Du könntest es auf dem Abschlussball tragen.<<

Es war wirklich ein wunderschönes Kleid.

Doch ich erwiderte: >>Ich hab schon eins, aber es ist wirklich wunderschön.<<

Sie schaute mich prüfend an und fragte: >>Seit wann hast du ein Kleid. Ich habe in deinem Schrank noch nie eins gesehen.<<

>>Shane hat mir eins in New York geschenkt<<, antwortete ich und fügte hinzu: >>Ich wollte es nicht annehmen, aber irgendwie hat er es hingekriegt, dass ich es doch anziehe.<<

>>Wow<<, sagte Mama und lächelte.

Wir gingen also weiter. Irgendwann legten wir eine Mittagspause ein und bald fuhren wir nach Hause. In der Zwischenzeit hatte Shane mir geschrieben, dass er mich um sechs Uhr zu Hause abholen wollte. Nur leider hatte ich immer noch keine Idee was ich anziehen wollte. Tja, so langsam würde nur die Zeit knapp. Zu Hause angekommen ging ich also duschen und wühlte anschließend in meinem Schrank. Seine Mutter erwartete sicher ein Kleid, aber damit konnte ich ihr leider nicht dienen. Also entschied ich mich für eine schwarze Bluse und schwarze Hose. Doch als ich es dann an hatte, wirkte es irgendwie ziemlich düster. Also zog ich die Bluse wieder aus und ersetzte sie gegen eine weiße. Mit schwarz – weiß konnte man doch nie etwas falsch machen, oder? Dann ging ich zu meiner Schmuckschatulle. Ich hatte so gut wie keinen Schmuck. Das einzige was ich besaß war ein zierlicher silberner Ring mit kleinen Steinchen drauf, eine dazupassende Halskette und ein Armband. Und da ich die Ohrringe sowieso jeden Tag trug, musste ich sie nun nicht wechseln. Anschließend zog ich mir noch ein Paar schwarze Schuhe an und schon war ich fertig. Das einzige was noch fehlte war eine Jacke die ich noch aus dem Schrank holte. Dann hörte ich wie es unten klingelte. Ich hörte, dass Markus die Tür aufmachte, Shane begrüßte und ihn ins Wohnzimmer bat. Tja, was man nicht alles hören konnte, wenn die Tür etwas offen stand. Wenige Minuten später kam Markus zu mir hoch, klopfte leicht an die angelehnte Tür und spähte herein.

Mit all deinen NarbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt