Kapitel 5

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Heute besichtigten wir die Brooklyn Bridge. Wir mussten zu Fuß über die ganze Brücke gehen und während wir so spazierten erklärte uns ein Führer, wie die Brücke gebaut wurde, etc. Shane ging neben mir her und umfasste mit seinen Fingern meine Hand.

>>Willst du mir immer noch nicht verraten, was du geplant hast?<<, fragte ich.

>>Nein<<, antwortete ich.

>>Unfair<<, sagte ich und zog eine Schnute.

>>Sei nicht beleidigt<<, sagte er und fügte hinzu: >>Ich verspreche dir, dass es sich lohnt zu warten.<<

>>Das will ich für dich hoffen<<, sagte ich im Scherz.

Nach einer halben Ewigkeit hatten wir unseren Marsch beendet. Die Führung war auch zu Ende und wir konnten mit dem Bus wieder über die Brücke zurückfahren. Den restlichen Tag konnten wir machen was wir wollten. Wir gingen in den Central Park und setzten uns auf die Wiese. Es war ziemlich viel los, aber es war ein ziemlich ruhiger Fleck in der Großstadt. Es war herrlich in der Sonne zu liegen. Ich schloss die Augen. Ich öffnete ein Auge und schaute neben mich. Dort lag Shane und hatte den Kopf in meine Richtung gedreht. Ich öffnete das zweite Auge.

>>Was ist los?<<, fragte ich.

>>Nichts<<, antwortete er und fügte hinzu: >>Ich beobachte dich einfach nur gern.<<

>>Aha<<, sagte ich.

Er beugte sich halb über mich und stütze sich auf dem Ellbogen ab.

Dann fragte er: >>Hört sich das irgendwie schräg an?<<

>>Ein kleines bisschen vielleicht<<, sagte ich.

>>Ach ja?<<, wollte er wissen.

>>Ja<<, sagte ich und fügte hinzu: >>Eventuell.<<

>>Wenn du meinst<<, sagte er.

Dann legte ich die Arme um seinen Nacken und zog ihn etwas zu mir herunter. Ich öffnete sofort meinen Mund und ließ meine Zunge in seinen Mund gleiten. Er nutzte die Chance sofort und spielte mit meiner Zunge, wie der Hund mit dem Ball. Nach ein paar Sekunden, rollte er sich wieder auf die Seite.

Dann fragte ich ihn: >>Verrätst du es mir jetzt?<<

>>Nein. Lass dich doch einfach mal überraschen<<, erwiderte er.

>>Du bist so fies<<, beschwerte ich mich.

>>Bin ich gar nicht<<, erwiderte er.

>>Doch<<, sagte ich trotzig.

>>Das sagst du spätestens heute Abend nicht mehr<<, sagte er siegessicher.

>>Du bist dir deiner Sache aber ziemlich sicher<<, sagte ich herausfordernd.

>>Ja<<, bestätigte er und fügte hinzu: >>Und ich denke, dass ich auch jeden Grund dazu habe.<<

>>Aha<<, sagte ich nur. Dann sagte ich noch: >>Wenn du meinst.<<

>>Ja, meine ich<<, beherzigte er.

Wir blieben noch eine Weile auf der Wiese liegen. Nach einigen Stunden gingen wir dann doch ins Hotel zurück. Immerhin mussten wir uns ja noch schick machen, für unser Date.

Im Zimmer angekommen, ging ich schnell duschen, hüllte mich in ein Handtuch ein und wühlte im Schrank. Ich wusste von unserem Gespräch im Flieger, dass ich ein Kleid anziehen sollte, aber da ich keins besaß, fragte ich mich, was ich nun anziehen sollte. Ich zerbrach mir den Kopf, konnte aber nicht so richtig entscheiden, was nun geeignet war uns was nicht. Es war natürlich absolut nicht hilfreich, dass ich nicht wusste, was genau wir machten. Ich wusste nicht, ob wir ins Kino gingen, oder nur essen, oder vielleicht in eine Bar. Ich hatte absolut keine Ahnung. Das machte die Sache erheblich schwerer. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich machte auf und vor mir stand Shane.

Mit all deinen NarbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt