Kapitel 31

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Einige Monate später, war ich zu Besuch in Shane' WG. Die anderen Jungs waren ziemlich nett und mittlerweile kannten wir uns auch alle ziemlich gut. Wir saßen alle zusammen auf der Couch und guckten uns eine ihrere Lieblingsserien an. Mittlerweile war es so, dass Shane und ich uns kaum noch sahen oder hörten. Wir telefonierten nur noch zweimal die Woche, wenn überhaupt, da er ja immer mit der Firma beschäftigt war. Ich verstand es ja, aber manchmal fühlte ich mich so, als hätte er mich vergessen, oder keine Ahnung. Heute sahen wir uns zum ersten Mal seit zwei Monaten und ich genoss es endlich wieder Zeit mit ihm zu verbringen, aber es fühlte sich einfach anders an, als früher. Inzwischen hatte wir auch ein paar Streits gehabt, uns aber immer wieder vertragen. Da wir heute noch ein bisschen spazieren gehen wollten, machten wir uns bald auf den Weg und gingen los. Indessen bekam er natürlich wieder mal zig Anrufe aus der Firma. Im Park setzten wir uns auf eine der Bänke und ich wartete bis er sein Gespräch beendet hatte.

Dann sagte ich: >>Ich muss mit dir reden.<<

>>Ja?<<, entgegnete er.

>>Shane, ich liebe dich, aber ich weiß nicht wie es mit uns beiden weitergehen soll. Wir sehen uns kaum noch und wirklich Zeit zum telefonieren hast du auch nicht mehr. Ich verstehe ja, dass du dich in die Firma deiner Familie miteinbringen willst, aber muss es denn so viel sein?<<, fing ich an, machte eine kleine Pause und redete weiter: >>Es ist nur, ich vermisse dich so sehr, aber wenn es so weitergeht, dann kann ich das nicht viel länger aushalten.<<

Mir standen Tränen in den Augen. Die Worte schmerzten mich, aber ich musste es mit ihm besprechen, es führte kein Weg daran vorbei.

Er erwiderte: >>Ich weiß, aber ich kann es nun mal nicht ändern. Ich liebe dich ja auch, aber ich will nicht, dass du unglücklich bist.<<

Auf gut deutsch gab er mir zu verstehen, dass ich glücklicher wäre, wenn er mich gehen lassen würde.

Dann sagte er noch zur Bestätigung: >>Ich denke, dass du glücklicher bist, wenn ich dich gehen lasse. Es gibt nichts auf der Welt, das mir mehr weh täte, aber ich möchte, dass es dir gut geht. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut damit geht.<<

>>Ich dachte ich könnte damit umgehen, aber ich schaffe es einfach nicht, es tut mir so leid<<, sagte ich.

>>Dir muss gar nichts leidtun<<, entgegnete er.

Im stummen wussten wir beide, dass es vorbei war und nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Wir saßen noch eine Weile auf der Bank, während er mich tröstend im Arm hielt und mir wurde immer mehr klar, dass ich ihn verloren hatte. Irgendwann gingen wir dann wieder zurück und ich packte meine Sachen zusammen. Die anderen waren inzwischen alle weg. Doch bevor ich es schaffte aus der Tür zu gehen, übermannten mich meine Gefühle, und seine ihn auch, und wir pressten uns aneinander und küssten uns leidenschaftlich. Ich merkte, wie er sich an meiner Hose zu schaffen machte und sie mit zittrigen Finger hinunterzog. Den Slip gleich mit. Und innerhalb von Sekunden war dann auch das Oberteil futsch. Der BH ebenfalls. Ich zog ihm dann die Hose nach unten, das Oberteil musste auch noch weg und zum Schluss die Boxershorts. Wir pressten hitzig die Lippen aufeinander und ich es mich versah taumelten wir ein paar Schritte rückwärts und ich spürte die weiche Matratze unter mir. Er schob sich auf mich und schon war er in mir. Ich zog ihn so dicht an mich, wie es nur irgendwie ging und er stieß so tief in mich ein, wie es zuvor noch nie der Fall gewesen war. Ich wusste, dass es das letzte Mal mit ihm sein würde und er wusste es auch. Vielleicht war es dieses mal noch intimer und intensiver als sonst. Als wir zum Höhepunkt kamen, zog ich mich um ihn herum zusammen und er ließ sich auf mich fallen. Fix und fertig lagen wir noch ein paar Minuten so da und mussten erst mal wieder zu Atem koimmen. Da er immer noch regungslos in mir war und ich mir wünschte, das würde immer so sein, woltle ich noch nicht aufstehen und diesen letzten, perfekten Moment ruinieren. Wir lagen noch eine Weile so da und irgendwann glitt er aus mir heraus und stand auf. Auch ich stand auf und wir zogen uns wieder an. Ich nahm meine restlichen Sachen, die ich zuvor in eine Tasche gestopft hatte und hing sie mir über die Schulter. Dann fiel mir plötzlich das Armkettchen ein, dass er mir vor langer Zeit mal geschenkt hatte. Ich zog es ab und gab es ihm. Er nahm es nur sehr widerwillig und betrachtete es.

Dann brachte er mich noch bis zur Tür, nahm mich in den Arm und sagte: >>Pass auf dich auf.<<

>>Mach ich<<, meinte ich und fügte hinzu: >>Und du auch dich.<<

Ich hatte Mühe die Tränen zurückzuhalten. Ich wusste ich musste gehen, sonst würde ich in drei Sekunden anfangen zu heulen und das würde alles nur noch schwerer machen. Ich drehte mich also um und ging das Treppenhaus hinunter bis zur Haustür. Da konnte ich die Tränen dann nicht mehr zurückhalten. Ich lehnte mich mit dem Rücken zur Wand und rutschte schließlich auf den Boden. Doch ich musste mich zusammenreißen. Ich ging also zu meinem Auto, verstaute die Tasche auf dem Rücksitz und fuhr los. Ich drehte die Musik auf volle Lautstärke um mich abzulenken. Ich fuhr gnadenlos durch und war bald in Berlin. Als ich in meiner WG ankam, war allerdings niemand da. Ich ging also in mein Zimmer und wählte Mamas Nummer.

>>Hallo Schätzchen<<, meldete sie sich gleich.

>>Hallo Mama<<, sagte ich.

Sie merkte natürlich sofort, dass etwas nicht stimmte und fragte: >>Was ist los?<<

>>Es ist vorbei. Wir haben uns getrennt<<, sagte ich und meine Stimme brach.

Sie war schockiert und versuchte so gut es ging mich am Telefon zu trösten. Wir telefonierten lange und ich saß wie angewurzelt auf meinem Bett. Sie meinte, dass schon alles gut werden würde und ich sollte am nächsten Wochenende einfach mal nach Hause kommen. Irgendwann, sobald ich mich etwas beruhigt hatte, legten wir dann auch und ich war so müde, dass ich mich hinlegte und auch ziemlich schnell einschlief. Nur, dass ich heute überhaupt nicht gut träumte. Immerhin war es ja auch ein ziemlich beschissener Tag gewesen.

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