Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf. Die ganze Nacht hatte ich geträumt, dass wir in die Schule gingen und irgendwas Schlimmes passierte. Ich fühlte mich zwar einerseits wie gerädert, war aber andererseits hellwach. Ich hoffte, dass sich meine Befürchtungen nicht bewahrheiten würden, aber ganz sicher war ich mir da nicht. Ich wusste ja noch nicht mal, wie Shane sich verhalten würde. Ich hatte keinen blassen Schimmer. So wie es aussah, musste ich es einfach auf mich zukommen lassen. Ob es mir nun passte oder nicht. Also zog ich mir etwas an, ging hinunter zum Frühstücken und putzte mir anschließend die Zähne. Sobald es an der Zeit war, holte ich mir meine Schulsachen, zog mir Jacke und Schuhe an und ging aus dem Haus. Ich wollte gerade in mein Auto steigen, als ich ein ziemlich bekanntes Auto, die Einfahrt rauffahren sah. Es war Shane. Wir doch gar nicht ausgemacht, dass er mich abholen würde. Also machte ich die Autotür wieder zu. Er hielt neben meinem Wagen und stieg aus.
>>Guten Morgen<<, begrüßte er mich mit einem frechen Lächeln im Gesicht.
>>Morgen<<, begrüßte auch ich ihn und ging auf ihn zu.
>>Bist du abfahrbereit?<<, fragte er.
>>Ja<<, antwortete ich und fragte: >>Wann haben wir eigentlich darüber gesprochen, dass du mich abholst?<<
>>Gar nicht, das hab ich mir heute Morgen erst überlegt und wollte dich überraschen<<, antwortete er.
>>Aha<<, machte ich.
Er gab mir einen Kuss und führte mich anschließend zur Beifahrertür. Er nahm mir die Schultasche ab und hielt mir die Tür auf. Ich stieg ein, er machte die Tür zu, gab die Tasche in den Kofferraum und stieg dann selber auf der Fahrerseite ein. Er fuhr los. Er musste spüren, dass ich mit meinen Gedanken woanders war.
Er fragte: >>Was ist los?<<
Ich schaute zu ihm hinüber und antwortete: >>Ähm ... ich hab ein bisschen Angst, wenn ich ganz ehrlich bin.<<
>>Wieso denn Angst?<<, fragte er und schaute kurz zu mir hinüber.
>>Naja, ich frage mich einfach nur, wie es sein wird. Also wie die anderen schauen und reagieren werden. Du kennst sie doch<<, stammelte ich herum.
Er sagte: >>Was die anderen denken ist egal. Das einzig wichtige ist nur, was wir denken und, dass wir uns wohlfühlen.<<
Ich schaute zu ihm und dachte kurz nach.
Dann sagte ich: >>Ich glaube du hast recht.<<
>>Ich habe immer recht<<, sagte er mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
>>Hahaha<<, lachte ich.
Wir unterhielten uns noch kurz und dann waren wir eh schon an der Schule. Er suchte noch einen Parkplatz.
Bevor wir ausstiegen, drückte er noch einmal meine Hand und sagte: >>Es geht nur um uns, was die anderen denken, sagen oder wie sie schauen, kann uns egal sein.<<
Ich lächelte und statt ihm zu antworten, beugte ich mich zu ihm und küsste ihn. Dann machten wir die Türen auf, stiegen aus und holten unsere Sachen aus dem Kofferraum. Wir gingen in Richtung Schulgebäude und auf dem Weg dorthin, ergriff ich seine Hand und klammerte mich daran fest. Jetzt war ich froh, dass wir zu 95% die gleichen Kurse hatten. Wir gingen durch die Gänge und ich bemerkte den ein oder anderen verwunderten, neugierigen oder neidischen Blick der anderen. Wenn Shane merkte, dass ich nervös wurde, drückte er beschwichtigend meine Hand. Gott, ich liebte diesen Kerl. Wer hätte gedacht, dass man jemanden so sehr lieben konnte. Man konnte sagen, dass er genau wusste, was ich dachte und was mich beschäftigte. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich sagen, dass er mein Gegenstück, mein Zwilling war. Ich liebte absolut alles an ihm. Seinen Charakter, seine Sanftheit, seine Augen und nicht zuletzt seinen göttlichen Körper. Er war perfekt und ich fragte mich nach wie vor, wie ich ihn nur verdient hatte. Sobald wir bei unserer Klasse angelangt waren, setzten wir uns auf unsere Plätze. Ein paar Jungs kamen gleich zu ihm und redeten über, was weiß ich, mit ihm. Es dauerte nicht mehr lange und die Klingel läutete. Der Lehrer kam und der Unterricht fing an.
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Mit all deinen Narben
Roman d'amourJulia ist gerade mal 18 Jahre alt, ein unscheinbares graues Mäuschen und hat im Leben schon einiges durchgemacht. Während der Klassenfahrt in New York, kommt ihr plötzlich Shane näher. Er ist beliebt, gutaussehend und unglaublich sexy. Sie kann sich...