Der Wind pfiff lauter als gewöhnlich, das war schon den ganzen Tag so, doch nun schien es Bellatrix Lestrange mehr aufzufallen. Langsam stand sie auf und wurde durch ein schmerzhaftes Ziehen in ihrem linken Unterarm gleich wieder auf den Boden katapultiert. Sofort riss sie den Ärmel nach oben und sah wie sich das Dunkle Mal auf ihrem Unterarm bewegte. Es sah so lebendig aus, viel lebendiger als es sonst war. Ein breites Grinsen erschien auf ihren Lippen und sie stand sofort wieder auf.
Auch Rodolphus hatte es bemerkt und stand nun unmittelbar neben ihr. Sie vernahm einen lauten Knall und sah dann wie die Mauern fielen. Sofort ging sie nach draußen. Es war genauso kalt wie in der Nacht in der sie hier eingeliefert wurde und nun war endlich der Tag an dem sie ausbrechen könnte.
Ihr etwas gräuliches Haar flog im Wind, während sie aus dem Lachen gar nicht mehr herauskam. Ein Gefühl von Freiheit durchströmte sie und sie fühlte sich endlich wieder gut.
,,Bellatrix!", rief eine Stimme. Sofort suchte sie die Stimme und schaute nun in die Augen eines blonden Mannes. Seine Haare waren etwas lang und der Ausdruck in seinen Augen drückte pures Erstaunen aus.
,,Lucius?", fragte sie und grinste.
,,Ja, überrascht Schwägerin?"
,,Schwägerin? Ihr habt geheiratet?" Ihre Augen blitzten und sie kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
,,Komm steig auf, ich erklär dir später alles. Narcissa kann es kaum erwarten dich endlich wieder zu sehen."
,,Was ist mit meinem Zauberstab? Und meinen Sachen? Und was ist mit dem Dunklen Lord?" Die letzte Frage brannte ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge. Sie wollte es endlich wissen. Sie wollte endlich wissen was mit ihm geschehen war.
,,Er hat sich sehr verändert", antwortete er und schaute einmal von dem Besen nach hinten zu ihr. Sie erwiderte besser darauf nichts, sie würde es sowieso bald sehen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt er also und ging mit der noch immer etwas wackelig auf den Beinen stehenden Bellatrix nach drinnen, ins Riddle Anwesen. Viele Todesser wurden wieder zurück gebracht und auch ein paar Minuten später sah sie Rabastan, doch sie hatte nur Augen für den Dunklen Lord.
Sie sah ihn, sein Blick traf auf ihren und sie war ein paar Momente wie erstarrt. Seine Haut war blass wie die eines Vampirs und seine Augen rot wie Blut, doch trotzdem schreckte sie nichts davon ab, nicht einmal dass er nur Löcher als eine Nase hatte. Sie war so begeistert von seiner Präsenz, dass sie diese Dinge gar nicht wahr nahm. Sie merkte auch die Kälte nicht mehr die ihren Körper durchzufrieren drohte, sie sah nur ihn. Er kam etwas schneller auf sie zu und übernahm sofort für Lucius. Ohne ein Wort zu sagen, zog er seinen Mantel aus und legte ihn ihr um.
,,Danke", murmelte sie leise und schaute ihn weiter an. Schnell räusperte er sich.
,,Das tut mir Leid, dass du nach Askaban musstest. Ich hoffe dir geht es den Umständen entsprechend gut?" Es war komisch. Er drückte sich so förmlich aus. Das tat er ja sonst nie.
,,Ja, mir geht es eigentlich relativ gut.", sagte sie, ,,Wie geht es dir?" Urplötzlich blieb er stehen. Mit dieser Frage hatte er wohl nicht gerechnet. Sofort drehte er sich zu ihr um und schaute ihr tief in die Augen, doch gleich danach umspielten seine Lippen ein leichtes Schmunzeln mit welchem er auf sie zu ging und ihr eine schwarze Strähne hinters Ohr strich.
,,Mir geht es gut" Noch immer hatte er diese Präsenz an sich, dieses gewisse Etwas das einen einfach in seinen Bann zog, egal was man dagegen tat.
,,Es war komisch ohne dich. Ich hab dich vermisst", gestand sie und lächelte leise.
,,Ich wünschte ich könnte das gleiche sagen, doch hab ich durch die Jahre die ich fort war, keinen Unterschied gemerkt, außer das Alter und die Erinnerungen die auf mich eingeprasselt sind und ich konnte nicht anders als so in diese Welt zurückkehren", erklärte er und seufzte. Er ging weiter Richtung Eingang und stoppte dann etwas weiter abseits, damit niemand hörte, was er sagte.
,,Bellatrix, das ist alles ein wenig kompliziert, es kann nicht so weiter gehen, wie es davor passiert ist. Wir müssen ab jetzt vorsichtig sein"
,,Wir waren vorsichtig, Immer", sagte sie und setzte eine enttäuschte Miene auf.
,,Ich weiß, doch lass mich das alles erst klären. Dann seh ich weiter.", sagte er schließlich und nahm ihre Hand in seine.
Bestimmt hätte er in diesem Moment bei jedem anderen Kälte verteilt, doch Bellatrix fühlte sich sogleich aufgewärmt. Und dann passierte endlich das, was sich Bellatrix schon seit so vielen Jahren gewünscht hatte. Er küsste sie. Voll und ganz, wie in alten Zeiten. Sofort erwiderte sie ihn, mit einer Inbrunst die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Doch so schnell es passiert war, war es auch schon wieder vorbei.
,,Jetzt geh rein, Narcissa wartet auf dich", sagte er noch und ließ sie dann alleine dort zurück. Erst jetzt realisierte sie, was eben passiert war und ein breites Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. So schnell sie konnte rannte sie in den Saal wo Cissy sie sofort sah und auf sie zugestürmt kam.
,,Bella!", weinte sie und umarmte sie so fest, dass sie schon drohte keine Luft mehr zu bekommen.
,,Cissy!", sagte Bella komplett außer Atem und sah ihr tief in die Augen als sie sie ein wenig von sich wegdrückte.
,,Ich hab dich so vermisst!", weinte Cissy wieder und sah sie aus ihren wunderschönen Augen heraus an.
,,Ich dich auch", bekam Bellatrix heraus und wurde dann sofort wieder in eine Umarmung gezogen. So blieben sie noch eine Weile bis Cissy es endlich aussprach, genau die Frage die im Raum lag.
,,Mum und Dad sind beide gestorben" Kurz schaute Bellatrix zu Boden und schaute dann wieder in die Augen ihrer Schwester.
,,Ich denke, das ist eben der Lauf der Dinge, aber Danke, dass du mir das sagst", sagte Bellatrix schnell und wurde von jemand anderem nun abgelenkt.
,,Bellatrix Lestrange, Du hast es auch geschafft wie ich sehe!"
,,Rabastan!", Schrie sie und wurde von ihm nun auch in eine Umarmung gezogen.
Auch Alecto und Amycys sah sie wieder, nur einer tauchte nicht auf. Jemand den Bellatrix auch nicht erwartet hätte: Barty Crouch.
So saß sie also an der langen Tafel und unterhielt sich mit Narcissa über die Hochzeit und ihren Sohn Draco, als Tom plötzlich durch die ganze Menge schrie: ,,Haltet alle eure Klappe und hört mir zu!"
Sofort war es ruhig und alle Augenpaare waren auf ihn gerichtet.
,,Ich freue mich, alle meine Todesser aus Askaban wieder hier willkommen heißen zu dürfen. Eure Zauberstäbe bekommt ihr bei mir, also gleich. Außerdem hab ich von ein paar von euch auch noch ein paar andere Sachen hier, die bekommt ihr dann."
Ein begeistertes Raunen ging durch die Reihen und erst jetzt fiel Bellatrix auf, dass es viel mehr Menschen waren, als vor Askaban. Schnell nickte sie um ihm zu bedeuten, dass sie verstanden hatte und augenblicklich huschte sein Blick zu ihr. Braun traf auf rot und rot auf braun. Nie würde sie es schaffen sich dieser Verbindung zu widersetzen, nie würde sie es schaffen ihn nicht zu lieben, doch wusste sie auch, dass es etwas holprig werden würde...
~Fortsetzung folgt~
___________________________________Also... Hallo meine Lieben! Ich konnte es nicht abwarten das erste Kapitel hier zu veröffentlichen, deshalb ist es hier schon! Ich hoffe ihr liest es genauso doll wie ich und habt Spaß beim Lesen!
Bye, Tschau Kakao ;)
Ly ❤️
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Bellamort-Wie weit wäre er gegangen?
RomanceBellatrix Lestrange hat in Askaban alles verloren. Den Glauben an den Dunklen Lord an ihre große Liebe. Zu all dem hat sie sich verändert, sie ist älter geworden. Doch auch der Dunkle Lord hat sich nach seinem Sturz sehr verändert und zwar nicht nur...