~Endorphine~

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Der Salon war eine schaurige Kulisse für diesen Tag und den Anlass, denn als der Dunkle Lord in den Saal hineinkam und königlich Platz nahm, wirkte er alles andere als erfreut. Im Gegenteil: Seine Miene war versteinert und so war er noch nie bei einer Versammlung erschienen.
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Die Kerzen auf dem Tisch beleuchteten das Gesicht des Dunklen Lords nur spärlich, doch diese Miene kam dadurch zum Vorschein. Das war schon genug Grund zur Sorge.
Der Strom musste wohl in den letzten paar Stunden komplett ausgefallen sein durch das fürchterliche Gewitter, was dieser schaurigen Szene Ausdruck verlieh. Nirgendwo brannte Licht. Es war wie ausgelöscht.

Alle Anwesenden im Raum waren still. Niemand wagte es auch nur einen Finger zu krümmen und das gefiel dem Dunklen Lord. Bellatrix allerdings überhaupt nicht. Sie wusste nicht, was alle Anwesenden so in den Bann zog, dass sie sich schon bei seinem Anblick fürchteten, aber selbst ihr machte es Angst. Irgendetwas war anders an dieser Situation. Vielleicht konnte die Schwarzhaarige den Blick ihres Toms nicht richtig deuten, jedoch glaubte sie Zweifel darin zu erkennen. Etwas schien ihn zu beunruhigen. Etwas, wovon das Leben aller Anwesenden abhängen würde.

Als er aber zu sprechen begann, wagten es die ersten wieder zu atmen, jedoch nicht für lange Zeit.
,,Todesser.", sagte er mit einer einladenden Handbewegung, ,,Dieser Tag ist wichtig, also hört mir genau zu: Ihr habt es offensichtlich nicht geschafft mir Harry Potter zu bringen.", sein Tonfall wurde lauter, ,,Und wisst ihr warum? Weil ihr ein Haufen von idiotischen, schwachsinnigen, dummen Kindern seid! Jedes Baby hätte es geschafft! Er war doch direkt vor eurer Nase!"

Hasserfüllt schaute er in die Runde und genoss die gesenkten Gesichter. Augenblicklich begann sich Bellatrix Vorwürfe zu machen. Sie hätte es besser machen können. Dann wäre Harry Potter jetzt vielleicht tot und der Dunkle Lord wäre befriedigt. Doch bevor sie diesen Gedanken vollenden konnte, sprach er auch schon weiter.

,,Fakt ist: Ihr seid ein Haufen von nichtsnutzigen Idioten, auf die man sich nicht verlassen kann. Glaubt mir: Ich bin sowasvon sauer auf euch alle. So sauer, dass ich im Begriff wäre, euch alle sterben zu lassen.", er machte eine kleine Pause und schaute Bellatrix an, die ihn förmlich schon anflehte, ,,Aber ich brauche euch für die große Schlacht. Wir müssen diesen Krieg ein für alle mal gewinnen. Ich werde Harry Potter töten. Es wird alles nach Plan verlaufen."

Bellatrix hatte den Kopf wieder gesenkt. Innerlich wusste sie, dass er es nicht ansprechen würde. Er war viel zu egoistisch dafür, aber Hoffnung hatte sie natürlich gehabt. Wieder hob sie den Kopf und starrte genau in seine roten Augen. Sie waren vor Schmerz und Zweifel gefüllt. Etwas anderes lag auch darin,- Liebe?

,,Und weil wir diese Schlacht gewinnen müssen, müsst ihr wissen wie wir eine Niederlage verhindern können.", Tom sah den Hoffnungsschimmer in Bellatrix' Augen größer werden, ,,Das ist etwas komplex für eure kleinen Erbsengehirne, aber gut. Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit."

Die Anwesenden hielten die Luft an. Jeder konnte sehen, dass sich der andere in einer Art Notlage befand. Dieser Tag würde in die Geschichte eingehen, denn als der Dunkle Lord zu erzählen begann, wurden alle käsebleich. Er erzählte davon, dass er unsterblich sein wolle und seine Seele sieben Mal gespalten habe. Diese Seelenteile versteckten sich in sogenannten Hocruxen. Er erzählte wie er sie versteckt habe, welche Harry Potter schon zerstört habe und welche noch übrig bleiben würden. Eigentlich erzählte er die Geschichte viel zu lang und ausführlich, jedoch schienen die Todesser bis zum Schluss wie gebannt an seinen Lippen zu hängen.

Als er fertig war, wagte niemand etwas zu sagen. Niemand schien auch nur den Anschein erwecken zu wollen, dass er diese ganze Sache nicht auch ziemlich brutal fand'.

Bellamort-Wie weit wäre er gegangen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt