~Verzeihung~

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Doch sie wollte niemandem eine Last sein, also einfach weiter machen bis zuvor, nichts Falsches sagen und ja nicht seine Schwächen zeigen. So hatte sie es gelernt und so würde sie es weiterführen.
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Bellatrixs Morgen sah zu aller Abwechslung mal ganz normal aus. Sie wachte auf, zog sich an und ging nach unten einen warmen Fencheltee mit Honig und zwei Löffeln Zucker darin zu trinken, das hatte sie sich so angeeignet, seit sie durch die Schwangerschaft keinen Kaffee mehr trank. Klang zwar etwas gewöhnungsbedürftig, schmeckte ihr aber ganz gut.

,,Wie geht es dir?", Narcissa hatte sich neben sich gesetzt und vermittelte ihr einen mitfühlenden Seitenblick.

,,Es könnte schlimmer sein. Momentan weiß ich einfach nicht, wo mir der Kopf steht, also das ist denke ich eher weniger das Problem, solange du da bist", Bellatrix erwiderte ihren Blick, ,,Aber eigentlich will ich darüber nicht einmal denken."

,,Das kann ich verstehen. Dann etwas Anderes: Draco weiß nichts von diesem Schwur und ich hoffe er ist so sehr mein Sohn, dass er es nicht tut, damit würde er nur sich selbst zerstören. Severus wird die Aufgabe von Anfang an übernehmen, ansonst- Bella, du kennst die Regeln-"

,,Stirbt er", ein zufriedenes Lächeln huschte über Bellatrix' Lippen.

,,Bella, das ist nicht lustig!", Narcissas Stimme holte sie wieder zurück in die Gegenwart.

,,Warum?", das Wort hatte schneller ihre Lippen verlassen, als sie denken konnte und nun saß sie also da und schaute in das fassungslose Gesicht ihrer Schwester, die ihre Worte anscheinend nicht richtig wahrnehmen wollte.

Die Menschen starben nunmal und Bellatrix wäre eben nicht böse, wenn Severus endlich weg wäre. Er war seinem Meister nicht treu, das wusste sie und wollte sich die Chance auf keinen Fall nehmen lassen, das zu beweisen und wenn er tot wäre, könnte er immerhin keinen Schaden mehr anstellen.

,,Hasst du ihn wirklich so sehr?"

,,Ich hasse ihn nicht. Er ist nur ein miserabler Lügner. Er könnte immernoch eine Gefahr für unseren ganzen Plan darstellen, also ist es besser, wenn er ausgeschaltet werden würde.", Bellatrix wandte den Blick ab, ,,Aber das scheine ja anscheinend nur ich mitzukriegen."

,,Was ist wenn du falsch liegst?"

,,Ich liege nicht falsch. Grundsätzlich nicht."

,,Ich hoffe du nimmst es mir nicht böse, wenn ich dir sage, dass du damit höchstwahrscheinlich dennoch falsch liegst. Der Dunkle Lord traut ihm, glaub mir doch. Er würde das sofort mitbekommen, wenn Severus ihm etwas vorspielen würde."

Bellatrix rollte mit den Augen und stellte ihren Tee ab, ehe sie ihrer Schwester bedrohlich in die Augen schaute.

,,Narcissa", sie versuchte ihre Stimme ruhig zu halten, ,,Ich liege niemals falsch. Severus spielt gut, aber jemand wie ich kann ihn durchschauen. Der Dunkle Lord traut ihm, weil er nicht einmal auf die Idee kommt, dass Snape ihm gefährlich werden könnte. Und mir will er ja nicht glauben, wenn ich ihm sage, wie das alles ist."

,,Warum denkst du überhaupt er könnte ein Betrüger sein?", Narcissa schien immernoch nicht überzeugt.

,,Er ist ein Betrüger. Ich weiß es.", Bellatrix nahm sich wieder ihre Tasse und nippte einmal am Rand des verzierten Pozellans, ,,Ich hab ein Gespür für sowas."

Narcissa ließ ein leises Seufzen hören und schaute ihre Schwester entgeistert in die Augen.
,,Versetz dich doch mal in seine Lage! Er musste Dumbledore sein Leben lang anlügen und das hört nunmal so schnell nicht auf, ehe er nicht tot ist. Dann ist es ja klar, dass man dann mit der Zeit denkt,  dass er ein Betrüger sein könnte, weil er sozusagen als Spion nicht ernst genommen wird."

,,Du verstehst das einfach nicht.", Bellatrix rollte erneut mit den Augen, ,,Es dir zu erklären würde auch nur meine Lebenszeit verschwenden. Begrenzt ist sie ja sowieso schon." Sie stand auf und wollte gerade in die Küche gehen, um sich etwas zu Essen zu machen, als Narcissa sie noch einmal zurückhielt.

,,Wie meinst du das?"

,,Hör zu, ich bin mir sicher, dass hier bald der Krieg einbrechen wird und auch wenn ich weiß, dass Tom mir verboten hat, mitzukämpfen, weiß ich, dass er meine Hilfe mehr brauchen wird, als er jemals zugeben wird. Ich muss dafür bereit sein, wenn das passiert und davon kannst nicht einmal du mich abhalten.", Bellatrix setzte ein Lächeln auf und verschwand in der Küche, wo Narcissa einige Minuten später auch stand.

,,Ich weiß ich kann dich nicht aufhalten-"

,,Aber?", allmählich klang Bellatrix genervt.

,,Aber ich kann dich nicht gehen lassen ohne es zumindest zu versuchen."

Bellatrix schnaubte und stellte den Herd an, denn die Malfoys hatten natürlich immernoch keinen Hauselfen. ,,Cissy, wer ist die Ältere von uns Beiden? Ich.", Ihre Augen wurden größer und verliehen ihr diesen wahnsinnigen Ausdruck, ,,Ich bin immernoch ein eigenständiger Mensch und ich weiß nicht, wie oft ich dir das noch erklären muss! Egal wie ich dir das versuche zu erklären, du kriegst es einfach nicht in deinen verdammten Schädel! Es hat ja anscheinend keinen Sinn! Ich bin kein kleines Kind mehr, was getätschelt werden muss, wenn es ihr nicht gut geht! Ich brauche diese Fürsorge, mit der du mich stets ertrinkst nicht! Du denkst ich wär klein und zerbrechlich, dabei weißt du doch nicht einmal was in meinem Kopf vorgeht, du hast keine Ahnung was ich fühle und wie ich es fühle, wie ich manche Dinge handhabe und mit ihnen klarkomme und manchmal, da möchte ich einfach nur allein sein und du bist mir mit deinen Maßnahmen einfach im Weg!"

Das schien Narcissa wohl ein bisschen zu viel geworden zu sein, denn die Tränen standen ihr in den Augen, doch noch würde Bellatrix nicht einknicken. Was gesagt werden musste, musste nunmal gesagt werden, obwohl sie manches selbstverständlich nicht so meinte, wie sie es sagte.

,,Du brauchst jetzt ja nicht anfangen zu heulen! Du bist nicht diejenige die Mitleid mit mir haben sollte, du müsstest eigentlich Diejenige sein, die mich einfach nur unterstützen sollte, die mir wenn ich frage hilft!"

,,Du fragst aber nie!", Schrie Narcissa sie tränenerstickt an, ,,Du würdest nie auch nur einmal fragen, ob du Hilfe bekommen dürftest! Du bist so stur und eigensinnig, dass es bei dir nichts bringt, nur das zu sein, was du dir aus einer Schwester erhoffst! Ich weiß bei manchen Dingen auch langsam nicht mehr weiter und vielleicht hörst du mal auf, ständig nur an dich zu denken! Die Wahrheit ist doch, dass du diese Aufmerksamkeit unbedingt brauchst und nur einen Grund suchst, dich über mich aufzuregen, aber das hab ich genauso satt, wie du mich! Also geh doch irgendwo anders hin, wenn du unbedingt Zeit für dich brauchst, ich denke nur nicht, dass du jemanden findest wirst, der freiwillig anbietet, dass du bei ihm schläfst. Achso und Angst hast du sowieso viel zu viel, um zu deinem Lord zu gehen, nachdem dieser kleine Unfall dort passiert ist!"

Die Worte kamen aus Narcissas Mund wie Wasser aus dem Wasserhahn, zu schnell und zu unüberlegt. Das merkte sie aber auch erst, als sie fertig war mit ihrer Ansprache und in das schockierte Gesicht ihrer Schwester schaute.

,,Das denkst du?", war das einzige, was Bellatrix über die Lippen brachte und lehnte sich ironischerweise auf die Herdplatte hinter sich und ließ sofort los, als sie mitbekam, wie die heiße Herdplatte ihre Hand verbrannte.

,,Oh verdammt!", Schrie die Schwarzhaarige und hielt ihre schon längst blutende Hand unter Wasser...

~Fortsetzung folgt~
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Die Beiden haben sich ja wohl mächtig gestritten... Was meint ihr, wie lang das anhalten wird?
Bis bald, Tschau Kakao ;)
Ly ❤️

Bellamort-Wie weit wäre er gegangen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt