Tag der Wahrheit

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Salvatore schnaufte wütend und raunte Talberg an. "Du verarschst mich nicht mit deinen lächerlichen Bullentricks. Ich bringe dich schon zum Reden."

Talberg hingegen lachte laut und im selben Augenblick riss er sich sein Hemd auf, so dass eine Mikrokamera direkt vor seiner Brust zum Vorschein kam.. "Red ruhig weiter.. Jetzt habe ich ausreichend Beweise dafür, dass Ihr alle unter einer Decke steckt und du glaubst das du so davon kommst. Nein, dafür wirst dafür erstmal bei uns bleiben. Ergreift Sie.".Talberg blieb in erhabener Haltung stehen, während Salvatore mich am Arm zog und in Richtung Ausgang fliehen wollte. Doch dort wartete man bereits auf uns. Neun bewaffnete Männer in schwarzer Kleidung. Scheiße...
Es war sinnlos. Wir waren umstellt. Salvatore ließ sich einfach festnehmen und ich wurde wieder ins Verhörzimmer zurück gebracht.. Ich sagte kein Wort... Bis Talberg erschien...
Er schob mir tatsächlich, einen Stift und Papier zu. Dann sagte er, "Möchtest du Mark etwas schreiben? Er soll ruhig wissen, dass es dir auch nicht besser geht als ihm.."

Ich war nun richtig sauer, stieß den Stuhl weg und brüllte laut, "Was wissen sie denn schon über Mark? Mark hatte nie eine Wahl.. Vittorio Vallardi hatte ihn gefunden als er entführt wurde .. Scheiße, er war sieben Jahre alt.. Wie hätte er ahnen sollen, was später auf ihn zukommt? Seine Eltern wurden ermordet, seine Mutter sogar vor seinen Augen..Und ja... Ich liebe diesen Mann von ganzem Herzen.. Er wollte schon lange aussteigen, aber das ist nun mal nicht so einfach... "Ich hätte ihm das natürlich nicht sagen dürfen, aber nun spielte es eh keine Rolle mehr...

Talberg holte tief Luft,sah mir direkt in die Augen, ich konnte fühlen, das er mir irgendwas mitteilen wollte,..." Mark ist kein Vallardi und das ist ja wohl kaum zu übersehen. Aber diese Tatsache und sein Schicksal, sind keine Entschuldigung.." Er setzte sich langsam auf den noch freien Stuhl und schrieb nun etwas auf das Papier, es schienen mehrere Sätze zu sein...Ich wurde total nervös. Schließlich faltete er das Papier mehrmals.. Den zusammengefaltenen Zettel ließ er einfach auf dem Tisch liegen.. Er warf mir einen letzten unergründlichen Blick zu, bevor er mich schweigend zurück ließ.

Ich nahm den Zettel an mich. Langsam öffnete ich ihn... Dort stand..."Mark hat sich bereit erklärt, uns zu den gesuchten Stützpunkten zu führen.Dafür werden wir euch im Gegenzug eine neue Identität verschaffen. Nach erfolgreicher Festnahme der Zielpersonen steht unser Deal. Du wirst gleich abgeholt. Gib mir den Zettel zurück, wenn ich dich abhole.
....

Ach, du Kacke. Mark wollte doch nicht ernsthaft zum Verräter werden,, nur um uns zu retten..? Aber warum sagte Talberg mir nicht einfach, was Phase war? War es zu gefährlich? Offenbar traute er seinen eigenen Leuten nicht mal...
Aber ich war auch froh darüber, dass wir eventuell eine Chance hatten, hier raus zu kommen und dem Fluch des Kreises zu entfliehen. Ich nahm den Zettel an mich und wollte nur noch zu Mark.. .

Als die Tür sich endlich wieder öffnete bekam ich ganz weiche Knie. Doch Talberg winkte mir zu und ich folgte ihm natürlich, ohne etwas zu sagen.
Ich wurde in einen kleinen Raum geführt. Die Fenster im Raum befanden sich hinter Gitterstäben, die mit undurchsichtigen Plexiglas abgedichtet waren. Das machte mir Angst. Auf einer Liege waren ein paar zusammen gefaltete Kleidungsstücke zurechtgelegt worden. Talberg sagte, "Zieh dich an. Mark müsste gleich hier sein. Ihr werdet eine Liste ausgehändigt bekommen, auf der sich alle weiteren Anweisungen befinden, zuzüglich Kontaktpersonen, die für Euch zuständig sind. Ich muß bestimmt nicht erwähnen, dass bei jeglichem Fehlverhalten, sofort eingegriffen wird und ihr direkt wieder hier landet. Viel Glück. "

Ich nickte nur und wendete mich der Kleidung zu. Talberg ging nachdenklich nach draußen und ich blieb voller Erwartung zurück. Ich trug nun eine dunkelblaue Hose und ein hellblaues Shirt, welches mir ein wenig Unbehagen bereitete..

Als ich endlich Schritte vernahm,
schnellte mein Puls dramatisch in die Höhe..Ich ging zur Tür und im nächsten Moment umarmte mich Mark auch schon. Er trug ein hellblaues Hemd und eine schwarze Jeans..Fuck, er sah so verdammt gut aus.. Ich fuhr ihm durchs wunderschöne,wilde Haar und küsste ihn einfach direkt auf seinen wunderschönen Mund, bevor er etwas sagen konnte..Talberg bemühte sich nicht mal dazwischen zu gehen und räusperte sich nur kurz,, um darauf aufmerksam zu machen, dass er auch noch Anwesend war.. Was uns natürlich überhaupt nicht störte.. Denn wir hatten uns wieder.

"Maya, Liebes.. Ich hoffe Talberg hat dich gut behandelt.. Es tut mir so leid,dass ich nicht bei dir sein konnte." Seine Stimme klang unglaublich ruhig.
Erst jetzt nahm ich mir die Zeit, ihn prüfend anzuschauen. Ich sah ihm natürlich an, dass er sich Sorgen machte.
"Es geht mir gut.
Mark endlich habe ich dich wieder. Ich hatte solche Angst um dich..".
Nun lächelte er mich an. "Lass uns von hier verschwinden, Babe."
Er legte sanft seinen Arm um mich und Talberg meinte, "Nutzt eure Chance und enttäuscht mich nicht. Der Fahrer draußen bringt euch zum nächsten Standort auf der Liste. Wir bleiben in Kontakt."

Ich hielt mich die ganze Zeit an Mark fest und genoss seine Nähe, die mir so gefehlt hatte.. In einem dunkelgrauen Wagen mit getönten Scheiben wurden wir zu einem abgelegenen Häuschen, dass von einem Betonzaun umzäunt war und eher unscheinbar wirkte, mit seiner grauen Fassade... Der Fahrer machte ohne ein Wort kehrt und so standen wir gemeinsam im eisigkalten Wind vor dem Haus. Mark flüsterte mir ins Ohr, "Sie werden uns abhören im Haus.. Pass also auf was du sagst.. Aber alles was jetzt passiert, gehört zu meinem Plan. Vertrau mir. Ich liebe dich, mein Rehauge."

Seine Worte überraschten mich nicht, denn damit hatte ich insgeheim schon gerechnet.
" Ich liebe Dich noch viel mehr. "
Mark kramte einen Schlüssel raus und wir betraten kurze Zeit später gemeinsam das neue Domizil..Mark sah sich kurz um und legte Feuerholz in den Kamin. Ich lief in die eher rustikal eingerichtete Küche und öffnete den Kühlschrank.. Es befanden sich Milch, Eier, Butter und diverse andere Lebensmittel im Kühlschrank. Mark war mir gefolgt, legte seine Hände vorsichtig um meine Taille und sagte,"Setz dich doch ins Wohnzimmer, Babe. Dort kannst du dich aufwärmen. Du frierst ja richtig und ich mache uns etwas zu Essen, in der Zeit."

Ich drehte mich um und schmiegte mich zärtlich an ihn.. Er gab mir immer das Gefühl, die wichtigste Person in seinem Leben zu sein." Lass mich bei dir bleiben, bitte.. ", erwiderte ich leise.
"Wie könnte ich dir das verbieten?"
So verweilten wir gemeinsam in der Küche und fütterten uns schließlich gegenseitig wie kleine Kinder..

Danach führte Mark mich ins Wohnzimmer und als ich mich auf die grüne Couch setzte, legte er behutsam eine graue Wolldecke über meinen Schoß.
Ich griff nach seiner Hand und fragte, "Bitte bleib bei mir... Ich habe Angst dich wieder zu verlieren.. Meine Mutter.... Ich habe sie gesehen... "

Mark setzte sich zu mir und ich kuschelte mich wieder an ihn..
"Und was hat sie gesagt?"
Mark hielt fest meine Hand und wartete auf meine Antwort..
"Weißt du, sie war richtig enttäuscht und ich glaube sie schämt sich für mich jetzt...Ich wollte sie umarmen,, ihre Nähe fehlt mir... "

Mark sah mich kurz an und meinte, "Zumindest wissen deine Eltern nun, dass du lebst.. Ich glaube nicht, dass sie sich schämt.. Du hast dich bestimmt geschämt.. Sie wird das Ganze erstmal verdauen müssen... Lass ihr etwas Zeit... Versuch bitte etwas zu schlafen, ich bleibe hier bei dir,Süße."

Seine ruhige Art, beruhigte mich tatsächlich etwas. Wir lagen nun eng umschlungen auf der Couch und ich hörte Marks Herzschlag,als ich meinen Kopf auf seine starke Brust ablegte.. bevor ich friedlich wegschlummerte..
...
Ich vernahm Marks Stimme,die sehr aufgebracht klang,noch bevor ich die Augen aufschlug. "Das könnt ihr gleich vergessen. Wir benötigen dringend anständige Kleidung und Maya braucht unbedingt Ruhe, nachdem ihr sie stundenlang verhört und gedemütigt habt.. Ich melde mich später, wenn ich alle Sachen hier habe, die auf meiner Liste sind..Und ich werde nicht ohne meine Waffe gehen ...Ist mir scheißegal, wie sie das Regeln.."

Er packte das Handy weg und ich rief,"Was ist denn los, Mark..?"

Mark holte tief Luft und antwortete, "Ich benötige nur noch ein paar Dinge. Talberg wird sie mir besorgen. Wie geht es dir, Liebes?" Nun kam er natürlich direkt zu mir und bemühte sich gelassen zu wirken. Ich kannte ihn allerdings zu gut und entgegnete deshalb, "Die Frage ist ,wie geht es Dir, Mark? Mir geht es gut,,"

Ich versank in seinen dunklen, einzigartigen Augen. "Babe, es geht mir gut. Du siehst schon etwas besser aus. Ich will gleich mit dir an die frische Luft, für zehn Minuten..."

Ich nickte kurz und entgegnete, "Ich möchte kurz duschen und dann können wir los meinetwegen."

Kurze Zeit später führte Mark mich nach draußen und wir gingen ein paar Schritte zusammen. Ich fragte leise, "Was hast du denn jetzt vor? Salvatore befindet sich in ihrer Gewalt. Ich habe Angst, dich wieder zu verlieren, Mark."
Mark drückte fest meine Hand und antwortete leise, "Salvatore kommt schon allein zu Recht. Vittorio wird ihn da raus hauen. Er hätte auch uns da raus geholt.. Aber ich will weg. Mit dir, Maya. Es geht jetzt und hier nur noch um uns.. Man hat mir meine Markierung entfernt, Maya. Wir sind also Beide nicht mehr markiert. Ich bitte dich gleich im Haus, um folgendes..".
...

Lustschmerzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt