Beherrschung

1.4K 12 2
                                    

Eine Mischung aus Schmerz und Angst, durchfuhr mich. Verschiedene Stimmen klangen aus der Ferne in mein Ohr.. Wo war ich? Was war geschehen?..

Als ich meine Augen aufschlug, lag ich in einem hell beleuchtetem Zimmer, allerdings ohne Fenster. Ich trug ein graues Hemdchen, welches nur mit einem Bändchen hinten am Rücken zusammen gebunden war.. und an meinem Handgelenk befand sich ein Band aus Plastik, auf dem nur eine Nummer mit zwei Buchstaben zu sehen war ... Ich lag auf einer alten Liege, sonst befand sich gar nichts im Raum.An der Wand befanden sich mehrere Handabdruecke..Einen Moment lang herrschte Stille.. Die Tür glich einer..... Gefängnis Tür.. Nein... Nein.. Scheiße,,, Was ist mit Mark?... Ich darf unter keinen Umständen ein Wort sagen.. Das war schließlich, die oberste Regel des Kreises... Und Salvatore und Vittorio würden sicher einen Weg finden, uns hier raus zu holen.... Nur nicht in Panik geraten... Bleib ruhig... Mahnte ich mich....

Ich hörte Stimmen, musste schlucken und ging instinktiv einen Schritt zurück. Mit einem quietschenden Geräusch öffnete sich die große hässliche Stahltür.
Ein großer auffällig schlanker Mann, mittleren Alters, mit kurzem braunen Haar warf mir einen ziemlich abwertenden Blick zu. Neben ihm stand ein kleinerer unscheinbarer Typ, der einen grauen Anzug trug.
"Okay,... da hätte ich dem Vallardi, aber was besseres zugetraut. Los beweg dich, es gibt was zu klären.."

Sofort überkam mich große Lust, ihn in seine Weichteile zu treten, aber ich musste mich einfach beherrschen.. Er verschränkte die Arme und meinte, "Stell meine Geduld lieber nicht auf die Probe."
Fuck,... Im nächsten Augenblick packte er fest und entschlossen meinen Arm und zog mich mit sich.. Ich war allerdings nun die ganze Zeit darauf fokussiert, mein Hemdchen zurecht zu zupfen, vor lauter Scham...Aber er machte große Schritte und ich kam kaum hinterher. Wieder Zwang ich mich ruhig zu bleiben und kein Wort zu verlieren...

Endlich erreichten wir einen hell beleuchteten Raum.. Mit einem Tisch.. Und zwei Stühlen.. Mir war klar, dass das hier sicher kein romantisches Dinner werden würde.. Er ließ sich Handschellen reichen und befestigte meine nun zittrigen Hände damit.. Ich leistete keinerlei Widerstand und setzte mich hin.. Das verwunderte ihn jetzt doch ein wenig, dass konnte ich deutlich spüren.
"Talberg ist mein Name. Ich arbeite für eine Spezialeinheit der Sicherheitsbehörde des Landes. Das du in ernsthaften Schwierigkeiten bist, brauche ich dir sicher nicht zu erklären, aber du könntest nun maßgeblich dafür sorgen, dass sich die Umstände, für dich etwas bessern werden... Also bitte, ich höre... Ich will alles wissen, über Mark Vallardi und den Kreis... "

Er fragte nicht mal, wer ich bin.. Es ging nur um Mark... Und den Kreis...
Ich sah provokant, in seine braunen Augen und zeigte ihm damit, dass ich wenig Lust hatte, darüber zu reden.

"Ich habe Zeit,, eher wirst du nicht mehr hier raus kommen.. Aber zur Anregung gibt's gleich noch ein paar schöne Bilder."

Talberg klopfte kurz, an die Tür und ließ sich verschiedene Unterlagen und Fotos überreichen. Damit wurde es richtig gruselig. "Hier, sieh dir an, was hier passiert ist.." Ein Blutbad des Schreckens bot sich mir auf dem Foto...Es waren die Leichen von Roberto und seiner Geliebten.. Die ich natürlich nicht kannte, aber es sah so schrecklich aus...

"Das sind nur zwei Opfer. Die Vallardis sind sehr gefährlich. Man ließ dich für Tod erklären... Und sag mir nicht, das du ihn nicht kennst.. Hier das Foto ist von der Überwachungsanlage deiner Arbeit. Man sieht wie Mark dich mehrmals hintereinander berührt.. Kurze Zeit später hast du zufällig einen tödlichen Autounfall... Was muß das nur für ein Schock für deine Eltern gewesen sein .. .Wieviele Menschen musstest du umbringen..? Und warum hast du keine Markierung mehr, Maya Lessing,,? "

Er hatte sich in Rage geredet, schnaufte verächtlich und auf dem letzten Foto waren tatsächlich meine Eltern zu sehen.. Ich war den Tränen nah, wollte aber nicht weinen und mahnte mich erneut ruhig zu bleiben...

Er kloptfe wieder an die Tür und ließ mich allein sitzen, wie ein hilfloses Schulkind. Die kalte Luft und das grelle Licht, bereiteten mir Kopfschmerzen.

Zeitgleich war Salvatore bereits mit Vittorio, in seinem Auto unterwegs, um ein Paar Leute zu bestechen. "Camilla geht es nicht gut und jetzt passiert Mark auch noch sowas. Sag diesem Penner Ricardo, dass er genau zwei Stunden Zeit hat, die Beiden da raus zu holen. Ich fackel sonst nicht lange und geh selbst rein.."
Vittorio klang sehr ernst und Salvatore klemmte sich sofort ans Handy,um alles weitere vorzubereiten..
....

Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und legte meinen Kopf Müde auf die Tischplatte .
Talberg stand plötzlich wieder vor mir und diesmal hatte er tatsächlich meine Mutter dabei..Sie weinte bittere Tränen,wollte mich umarmen,aber Talberg schubste mich einfach kurzerhand weg und ich schämte mich in Grund und Boden.
"Keinen Körperkontakt und du bleibst da sitzen,Maya.", mahnte Talberg.

Meine Mutter schluchzte nur,"Maya..
Warum .?Wie konntest du uns sowas schreckliches antun?Wer ist dieser Kerl,der dich in solche Schwierigkeiten gebracht hat.?"

Ich sah sie traurig an und wusste, sie musste furchtbar gelitten haben..
"Maya, rede gefälligst mit mir..."
Sie berührte zaghaft meine Schulter , es fühlte sich so gut an... aber Talberg ging sofort dazwischen. Ich war nun genau so schlimm, wie alle im Kreis... Und durfte nicht mal mit ihr reden.. Talberg schob meine Mutter nun einfach hinaus und meinte," Sie ist im Kreis und wird nichts mehr sagen, denn es wäre gegen die Regeln."

"Aber sie ist doch hier in Sicherheit, oder? Ich verstehe das nicht... Lassen sie mich mit ihr reden,,, bitte.. Allein..."

"Frau Lessing, ihre Tochter ist nicht mehr Dieselbe,,, Ich rufe sie an, wenn sie bereit ist zu reden. Aber erwarten sie nicht zuviel." Talberg geleitete meine enttäuschte Mutter hinaus, die das Ganze offensichtlich noch immer nicht verarbeitet hatte..

Es war furchtbar kalt und meine Kehle war ganz trocken. Was würden sie wohl jetzt mit Mark tun?

Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Nichts passierte.. Bis schließlich dieser miese Talberg hereinkam und meinte, "Hast du immer noch nichts zu sagen, Schade. Aber ich habe Zeit.."

Er wollte wieder gehen und ich schrie nun voller Wut, "Ich will sofort einen Anwalt und ihr könnt mich nicht einfach hier festhalten."

Talberg schwieg ungewöhnlich lange, aber er kam auf mich zu und fragte leise, "Ach, hast du plötzlich deine Stimme wiedergefunden?Sorry,aber jemand, wie du hat hier keine Rechte.."

Ich schlug demonstrativ, mit meinen Fäusten auf den Tisch und vergaß dabei, dass ich Handschellen trug und so hatte ich mich auch noch selbst verletzt .

"Ihr Ernst?Ihr demütigt mich und denkt ,dass wäre hilfreich?Ich habe schlimmeres erlebt und das hier führt garantiert zu nichts.."
Ich wollte ihn provozieren und merkte direkt, wie er sich beherrschen musste.

Talberg ging dennoch langsam zur Tür ,"Deine Entscheidung,,,"

Mir war mittlerweile schon schwindlig vor Hunger und mein Magen knurrte laut..Aber plötzlich kam ein junger Mann im blauen Anzug herein,der meinte,"Miss Vallardi, mein Name ist Ricardo Grossi und wir können jetzt gehen. Er hatte einen Schlüssel und öffnete mir endlich damit die lästigen Handschellen. Ich hatte Probleme zu gehen und Ricardo bemerkte, wie ich mich schämte, sagte aber natürlich nichts. Auf dem Flur stand Talberg,der von einem Bodyguard von Ricardo in Schach gehalten wurde. Talberg meinte verächtlich, "Scheiße, verpisst Euch einfach,mit euren Designer Anwälten. Doch Mark werdet ihr nicht kriegen, auch nicht mit euren Schmiergeldern und Erpressereien.."

Ich brach zusammen und die Tür zum Ausgang wurde aufgestoßen. Salvatore stürmte hinein und umarmte mich direkt und es fühlte sich verdammt gut an, in seinen Armen zu liegen..Ich weinte wie ein kleines Kind." Hey, iss ja gut,... Geh bitte mit Ricardo, ich komme gleich nach.."

Ich nahm all meine Kraft zusammen und folgte Ricardo. Doch ich hörte nun, wie Salvatore, dem mir immer noch unsympathischen Talberg offensichtlich drohte, "Wo habt ihr meinen Bruder versteckt? Ich gebe dir genau drei Sekunden zu reden."

Fuck,ich schrie hilflos, "Nein, tu ihm nichts." Salvatore hatte Talberg bereits gegen die Wand gedrückt und hielt ihm ein Messer an die Kehle.
Doch Talberg wehrte sich nicht, sagte völlig emotionslos,, "Glaubst du ernsthaft, wir hätten das hier nicht kommen sehen? Genau in diesem Augenblick, liegt das Schicksal, deines Bruders ausschließlich, in meiner Hand und du bist auf dem besten Weg, es zu versauen...."

Lustschmerzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt