Fahrt ins Ungewisse

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Anstatt zu gehen, entschied ich mich, entgegen aller Zweifel, zu bleiben. Selbstverständlich war mir nicht bewußt, dass ich grade dabei war mein altes bürgerliches Leben, komplett hinter mir zu lassen.
Mark versuchte ein letztes Mal, mich zu überreden, doch zu gehen.Mit leiser, kraftloser Stimme sagte er, "Maya, du musst jetzt gehen. Salvatore wird gleich hier sein.Bitte geh ,Maya."Mittlerweile kauerte ich mit ihm zusammen, auf dem Stein Boden im Flur.Ich hatte die Wunde vorsichtig, notdürftig verbunden,aber ich hatte große Angst um Mark.

"Warum schickst du mich weg? Lass mich bei dir bleiben, bitte.. Ich komme mit, egal wohin.. Hörst du.."

Das Geräusch der schrillen Klingel, ließ mich wieder Hoffnung schöpfen, allerdings wehrte diese nicht allzu lange, denn als ich die Tür öffnete, bekam ich schon den nächsten Schreck.

Ein großer,grimmiger Typ,mit einem sehr markanten Gesicht und pechschwarzen Augen, stieß mich einfach frech beiseite und meinte," Scheiße Mark, ist das der Grund für deine Unachtsamkeit?Hoffe du hast  jetzt genug gespielt? "Mir fiel auf, dass er schwarze Handschuhe trug und einen Benzin Kanister bei sich hatte.. Scheiße,nein...

Salvatore ignorierte mich jetzt komplett , lief zu Mark und half ihm langsam auf. Mark sammelte sich nur mühsam. "Nein,dass ist Maya... sie gehört jetzt zu mir.Sie kommt mit."

Salvatore raunte,
"Fuck, echt jetzt? Du hast anscheinend auch noch den Verstand verloren.. Los, ab ins Auto, mit dir,Bruderherz,siehst echt Scheiße aus.... Du da, pack deinen Kram ein. Und tu dir selbst einen Gefallen und lass hier nichts persönliches rum liegen.Worauf wartest du?"

Dieser unverschämte, arrogante Scheiß Kerl, dachte ich mir nur...
Er schaute mich nur kurz an und machte eine ziemlich abfällige Handbewegung, bevor er langsam, zusammen mit Mark im Arm, einfach das Haus verließ.. .Ich lief wie gestört durchs Haus, schnappte meine Tasche, anschließend meine Jacke und rannte zum Auto,um mich neben Mark, auf die Rückbank des Autos zu setzen.

Salvatore verteilte zügig das ganze Benzin, aus dem Kanister im Haus und hinterließ ein Feuerchaos.. Und es sah so professionell aus,. Sicher machte er Das nicht zum ersten Mal.. . Schließlich kam er lässig zurück ins Auto und drückte heftig aufs Gaspedal.. Er fuhr extrem schnell und hatte mich so eingeschüchtert, dass ich mir alle meine Fragen erstmal verkniff. Mark hielt sich tapfer.Er nahm meine Hand und sagte, "Er ist eigentlich, ein guter Kerl. Hat bloß nen schlechten Tag."

Wollte er mich etwa beruhigen, mit so einer schlechten Lüge..? Großes Schweigen breitete sich aus und dazu kam die Angst, dass Mark es vielleicht nicht mehr schaffen würde.
Wir fuhren zu einem großen, abgelegenen Anwesen,dass rundherum von hohem Gitterzaun verdeckt war.Ein elektrisches Tor öffnete sich langsam und ermöglichte uns Zutritt. Salvatore parkte direkt vorm Haus und half Mark aus dem Wagen. Ein Mann mittleren Alters,sehr gepflegt und elegant gekleidet, kam ihnen entgegen gelaufen und schnippte kurz mit dem Finger.Prompt erschien ein anderer Kerl,mit kurzem blonden Haar und grünen Augen, der einen Weidenkorb in der Hand hielt.

Der elegant, gekleidete Mann ergriff das Wort, "Bevor ihr reinkommt, werft eure Waffen bitte, zu Gabriel, in den Korb.. Ihr wisst doch, Rose duldet keine Waffen im Haus... Was habt ihr denn diesmal wieder angestellt?"

Salvatore kramte tatsächlich kurzerhand eine Schusswaffe hervor, aber damit nicht genug. Er ließ auch noch, demonstrativ ein Messer in den Korb fallen. Warum wunderte mich das jetzt nicht?
Mark schüttelte nur den Kopf und meinte," Nein,Jerome.. Ich bin sauber. Und das ist Maya.Sie ist auch sauber. Komm raus,bitte Maya . "

Ich stieg langsam aus und zwang mir ein Lächeln auf, um freundlich zu wirken.. Jerome lächelte sogar zurück,, "Ach so.. Der Kreis hat sich also erweitert.Wie erfreulich."
Mark und Salvatore schauten sich kurz merkwürdig an.. "Nein, der Kreis weiß nichts davon.. Also, bitte ich um Diskretion,,," sagte Salvatore ernst.

Mark wurde jetzt, in eine Art Behandlungs Zimmer gebracht und Jerome meinte, "Liebes,du wartest bitte draußen. Es dauert auch nicht lange, vertraue mir."

Jerome's Stimme wirkte irgendwie beruhigend und Mark nickte, "Alles gut, tu was er sagt, Maya."
Ich ging also in den Flur zurück und stieß dort auf den grimmigen Salvatore. Er fuhr sich, nervös mit der Hand, durch die wuscheligen kurzen schwarzen Haare und sagte zornig :

"Das Ganze hier, ist alles deine Schuld. Mark macht sonst nie Fehler. Du hast ihm den Kopf verdreht. Das hätte ihn beinahe umgebracht. Hast du auch nur die leiseste Ahnung, worauf du dich hier eingelassen hast?"

Ich spürte seine Wut weiter hochkochen und musste dagegen steuern.. . "Was redest du da? Hör auf mich zu verurteilen.. Ich liebe Mark. Keine Ahnung, was ihr hier treibt und mittlerweile will ich es auch gar nicht mehr wissen.. Ist wahrscheinlich besser..." Meine Stimme versagte,weil mir zum Heulen zumute war.

Salvatore raunte nur, "Da musst du jetzt wohl durch, aber soll Mark es Dir doch sagen. Ich halt mich da raus.Ob du danach noch so begeistert bist, werden wir ja sehen.. Viel Vergnügen."

Seine Ansage machte mich nun richtig nervös.Ich versuchte aber ruhig zu bleiben.Er drehte sich weg von mir und stapfte mürrisch, durch den langen Flur.

Das war also Marks Bruder...Super Klasse.. Es dauerte, gefühlt eine halbe Ewigkeit, bis Jerome endlich zu uns kam... "Ihr könnt zu Ihm, es wird allerdings, noch eine Weile dauern, bis er wieder auf die Beine kommt.Hier sind die Medikamente. Er wird sie brauchen."

Salvatore schien sichtlich erleichtert,er antwortete, "Danke, wir verschwinden sofort wieder, sind auf der Durchreise.. Grüße Rose von uns. ." Dann steckte er Jerome ein Bündel Geldscheine zu und ging ins Zimmer, wo Mark friedlich schlief.Ich war nun auch erleichtert und hätte Mark, am liebsten umarmt.

Doch Salvatore ging zu Mark und meinte direkt:
"Wir müssen leider hier weg, Bruderherz,wie geht es Dir?"
Mark, der langsam wieder zu sich kam, flüsterte leise, "Maya? Wo ist Maya?"

Salvatore verdrehte genervt die Augen, während ich nun sanft meine Hand, auf Marks Hand legte.
"Ich bin hier,Mark.Wie geht es Dir?Ich hatte solche Angst um dich.. "
Er sah mich müde an und fragte, "Wie geht es Dir, Babe?Das Ganze hier, hätte nie passieren dürfen...."

So kannte ich ihn gar nicht.. Er schien sich mehr Sorgen, um mich zu machen, als um sich..

Salvatores Stimme riss mich aus meinen Gedanken, "Wir müssen los. Komm her,ich helfe Dir,Mark."

Kurze Zeit später saßen wir wieder in Salvatores Auto. Mark hielt meine Hand und schlief, vor Erschöpfung einfach wieder ein. Nach einer Stunde erreichten wir einen Privatweg, der direkt zu einer Villa, umzäunt von hohen Mauern führte. Salvatore stieg aus, tippte kurz, auf die Sprech Anlage,worauf, dass schwere Eisentor sich langsam, quietschend bewegte.
Er fuhr in den Innenhof und öffnete die Eingangstür, kam zu Mark und half ihm beim Aussteigen.

Im Haus roch es nach Lavendel und es sah sehr elegant aus. Große Porzellan Vasen und diverse Kerzen Leuchter aus Silber, schmückten den langen Flur. Salvatore brachte Mark ins Schlafzimmer, dass wunderschön mediterran eingerichtet war, in sanften sandfarben. Dann sagte Salvatore ernst, "Dein Handy.Du musst es mir geben, Maya."

"Was? Nein.." Ich hielt meine Handtasche fest,um zu verdeutlichen, dass ich nicht dazu bereit war.
"Ich wiederhole mich nur ungern. Du wirst ab Heute, niemanden mehr anrufen.Nicht deine Freundin, nicht deine Arbeit und auch deine Familie nicht. Dein Handy wird entsorgt. Ich geb dir ein Neues.Du wirst mich allerdings sofort anrufen, wenn mein Bruder Hilfe benötigt.Die restlichen Regeln an die du dich halten musst,erklärt Mark dir später selbst.. Ich muß los jetzt. Du wirst dich jetzt bitte um meinen Bruder kümmern."
Er kramte ein Handy aus seiner Jackentasche hervor und widerwillig überreichte ich ihm schließlich mein Handy,ohne weitere Fragen zu stellen.. Denn ich wollte nur noch, mit Mark alleine sein...
Er nahm mein Handy und verschwand, ohne ein weiteres Wort.

Da stand ich nun, völlig überfordert, mit der ganzen Situation. Doch ich wollte erstmal, dass Mark sich schnell wieder erholte..

Mark lag ruhig, auf dem Bett und war sichtlich erleichtert, sich nicht mehr bewegen zu müssen. Ich ging zu ihm hin. "Versuch etwas zu schlafen. Kann ich noch irgendetwas für dich tun,? . . Ich seh mal nach, wo die Küche ist.."sagte ich leise und wollte mich im Haus umsehen..

" Danke Maya, ... Komm bitte kurz her und setz dich zu mir.. Ich schulde dir eine Erklärung..."

Hoffe, es gefällt Euch bis jetzt..???⚔️❤️⚔️🙏🙋‍♀️

Lustschmerzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt