Düstere Einblicke

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Salvatore zog mich einfach immer weiter weg von Mark. Vor einer großen Stahltür, die sich am Ende des Flurs befand, blieb er endlich stehen. Völlig außer Atem flehte ich, "Mark braucht uns jetzt. Ich will sofort zu ihm.. "

Salvatore raunte mich grimmig an, "Nein, Maya. Er braucht uns ganz sicher nicht. Reiss dich zusammen. " Er tippte eine Zahlenkombination in die Entsperranlage,die sich neben der Tür befand. "Danke Evy."
Anscheinend hatte Evy ihm den Code verraten. Die Tür öffnete sich langsam und Salvatore ging zielstrebig auf eine Schrankwand zu, kramte wild darin rum, schließlich hielt er einige kleine schwarze Kunststoff Teile, in der Hand.

"Nimm dich in acht und geh in Deckung. Wenn ich dir gleich ein Zeichen gebe, rennst du hier in diese Richtung weiter. Hinter dieser Mauer ist der Innenhof. Du setzt dich in mein Auto und fährst los in die nächste Stadt. Ich gebe dir Deckung und komm nach, wenn Mark wieder bei mir ist." Salvatores hektische Stimme machte mir nur noch mehr Angst.

" Ich soll allein abhauen?Wie? Was hast du denn vor? Sie werden mich doch verfolgen. Das kann ich nicht.. "Doch Salvatore sagte," Doch, Maya. Du schaffst Das. Ich sorge dafür, dass niemand dir mehr folgen wird. "

Er warf mir seinen Autoschlüssel zu und befestigte die komischen Kunststoffteile an der Wand und schob mich danach, vorsorglich hinter eine Regalwand. Dann zog er seine Waffe und schoss auf den Sprengstoff. So gab es drei Explosionen dicht hintereinander, die eine riesige Erschütterung verursachten. Gesteinsbrocken lagen quer im Raum verteilt. Ich hielt mich instinktiv an Salvatore fest,fühlte für einen winzig kleinen Moment,eine seltsame Geborgenheit, zwischen Angst und Verzweiflung.

Alles war voller Rauch und Staub,aber durch die Detonation klaffte nun tatsächlich ein Loch in der Wand. Salvatore schüttelte sich den Staub, mit seinen Händen, aus den Haaren und befahl mir, "Worauf wartest du..? Geh jetzt.."

Ich nickte, schaute ihn ein letztes Mal an und ging vorsichtig bis zu dem Loch in der Wand und der Innenhof wirkte leer, bis auf die geparkten Autos. Doch als ich Salvatores Auto erreichte und es starten wollte, bemerkte ich das irgendwas nicht stimmte.. Verzweifelt versuchte ich, immer wieder den Motor zu starten... "Nein, nein, nein.. Bitte, geh an..." Nun fielen bereits die ersten Schüsse. Es gab es eine weitere Explosion. Diesmal fielen mehrere Gesteinsbrocken auf das Auto und die Frontscheibe zersprang. Ich hielt mir die Hände vor den Kopf und bemerkte entsetzt, dass ich am Kopf blutete.. Ist das jetzt das Ende?.. Helles, grelles Licht blendete mich.. Ich holte tief Luft und hörte eine Stimme rufen. "Hey, hierher. Sie lebt noch."

Aber was war mit Mark? Und Salvatore? Hoffentlich geht es ihnen gut...
Die Geräusche verstummten.

....

Irgendwann hörte ich eine vertraute Stimme leise flüstern, "Maya? Bitte wach auf. Wie geht es dir?"

Es war Salvatore. Ich spürte starke Schmerzen, aber als ich meine Augen aufschlug, wurde mir übel. Salvatore saß mir gefesselt gegenüber, auf einem Holzstuhl und ich war ebenfalls gefesselt ,an einen alten Stuhl. Sein linkes Auge war geschwollen. Mein Atem überschlug sich fast und ich schrie, "Was ist passiert? Wo sind wir? Wo ist Mark?Meine Arme tun so weh."

"Shhh.. Bitte sei leise. Sie haben uns mitgenommen. Mark sucht uns bestimmt schon. Ich versuch jetzt meinen Stuhl umzukippen und werde mich dann langsam zu deinen Beinen vorarbeiten. " Salvatores Stimme beruhigte mich etwas, aber ich sah ihm an, dass er mir zu liebe so entspannt, wie möglich wirken wollte.

" Haben Sie dich so übel zugerichtet? Was wollen Sie? ", fragte ich.

Salvatore wippte mit seinem Stuhl hin und her, um ihn zu Fall zu bringen.
"Wir sollten uns beeilen,denn wenn sie erstmal hier sind, wird es ungemütlich."

Plötzlich hörte ich Stimmen und sagte leise ," Salvatore,ich habe Angst. Da kommt jemand..."

Salvatore starrte auf die verriegelte, alte Tür und meinte leise, "Stell dich schlafend, das verschafft uns etwas Zeit."

Ich nickte während die Tür aufgeschlossen wurde und rührte mich nicht. So ersparte ich mir auch erstmal den Anblick der finsteren Kerle,die sich nun erst mal angeregt unterhielten,bis einer schließlich meinte, "Schonzeit ist vorbei für euch. Dann schicken wir dem Vallardi gleich mal ein unterhaltsames Video von seinen Liebsten."

Ich rührte mich immer noch nicht, doch nun zog mir ein maskierter Kerl fest an den Haaren. Womit ich natürlich nicht gerechnet hatte.
" Hey, aufwachen. Wir haben noch was vor mit Dir.. "

Ich schaute angstvoll zu Salvatore. Seine Augen verrieten mir, dass ich ihm Leid tat. Aber wie sollte er mir jetzt noch helfen?

Aber Salvatore schrie ohne zu zögern, "Hey, habt ihr etwa keine Eier? Benehmt euch wie perverse Schweine und verbergt eure Gesichter, weil ihr zu Feige seid, dazu zu stehen.. Ich könnte kotzen..."

Ach du Kacke... Ob das so eine gute Idee war? .. Ich hatte nun richtige Angst um Salvatore, aber er hatte jetzt ihre volle Aufmerksamkeit, bis einer sagte," Ich bin nun doch ein wenig irritiert, denn meinen Informationen zu Folge, solltest Du doch die gesamte weibliche Spezies nur zum Ausleben sexueller Fantasien in Anspruch nehmen. Das ist Dekadenz, in seiner
reinsten Form und damit nicht gerade nobler. Ich werde Dir einen Vorschlag machen. Diese Frau, die Dir offenbar nicht gleichgültig ist, wird mir einen Gefallen tun. Danach darf sie gehen, denn ich bin einzig und allein an meiner Stella interessiert. Mark hat sie an sich genommen, obwohl er genau, wusste wer sie war. Er hat meine Abwesenheit schamlos ausgenutzt, denn sie ist unverkäuflich.. Ich gehöre zu den gefürchteten Neun. Man nennt mich Sigor. Niemand mischt sich in meine Geschäfte ein. Ist das klar? Und jetzt macht sie los. Ruf deinen Meister an. Ich will mit ihm plaudern, Ma-ya. "

Fuck,,, Er kannte meinen Namen und betonte ihn so abwertend wie möglich. Sigor wartete geduldig, bis ich von den Fesseln befreit wurde von seinen zwei Kumpanen und befahl mir aufzustehen. Doch ich hatte kein Gefühl mehr in den Beinen und das stehen fiel mir sehr schwer. Sigor wählte Marks Nummer,während er Salvatore herausfordernd ansah. Salvatore blieb jedoch relativ gelassen.

"Hallo, Mark. Du hast etwas das mir gehört und ich will es zurück.. Schau dir mal an, was ich nun Schönes in den Händen habe..."

Sigor zog mich zu sich ran und sagte, "Und jetzt zieh dich aus für deinen Meister."

Mark war anscheinend nicht allein, denn man konnte mehrere Stimmen im Hintergrund hören.. "Ihr alle werdet den heutigen Tag nicht überleben, wenn ihr sie nicht sofort in Ruhe lasst." Marks Stimme klang bedrohlich und selbstsicher.

Doch Sigor packte mich direkt am Hals und ich schrie laut, "Mark, bitte rette uns." Ich versuchte mich zu wehren und schlug wild um mich.

"Das reicht. Haltet sie fest. Mark kann uns ja zusehen dabei. Zieht sie aus und bringt ihr etwas benehmen bei."Sigor fühlte sich überlegen.

Als ich einen der Kerle in den Arm biss, zog Sigor ein Messer und hielt es Salvatore gefährlich nah ans Gesicht ."Du ziehst dich jetzt aus, sonst bekommt Salvatore demnächst keine hübschen Frauen mehr ab, wenn du verstehst was ich meine.."

"Ja verdammt, lass ihn bitte in Ruhe.. ."
Ich folgte seiner Anweisung, zog mich einfach aus und Salvatore sagte direkt, "Scheiße, Maya,,,warum tust du Das? ."

Mark sagte nur, "Du bist so was von erledigt, Sigor..."
Sigor grinste zufrieden und meinte, "Hier hat es aber jemand eilig. Also bis dann Mark. Ich habe jetzt leider keine Zeit mehr für dich..."Sigor steckte zufrieden das Handy weg. Alle starrten mich an und Sigor entdeckte natürlich, meine Narbe zwischen der Brust."Er ließ seinen Zeigefinger, über die Narbe kreisen. Ich zuckte instinktiv zurück. " Sieh an. Du bist wohl doch ein böses Mädchen... "

Jetzt kam alles wieder hoch in mir.. Panik... Angst... Herzrasen... Ich schnappte hektisch nach Luft...

" Nein, Maya... Bleib ruhig.. Atmen.. Du musst atmen...", hörte ich Salvatore aufgeregt rufen..

Salvatores Stimme hallte in meinem Kopf.. Beruhige dich.. Maya,sagte ich mir..

Ich blickte hilflos zu Salvatore, der immer zorniger wurde,während Sigor meine Hilflosigkeit, offenbar amüsierte.. Verdammt, wo bleibt Mark? ... Und in mir kamen erste Zweifel auf, ob Mark nicht doch mehr mit dieser Sache zu tun hatte, als er vorgab...

Lustschmerzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt