Vom Teufel getrieben

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Am nächsten Morgen nach dem Frühstück sagte Mark, "Maya, Liebes. Zieh dir kurz was an.Ich muß hier raus." Fragend sah ich Mark an, dessen Stimme sich ungewöhnlich aufgewühlt anhörte.. "Wie meinst du das, Mark..?

Er stand einfach auf und schnappte sich seinen Autoschlüssel, der auf einem Schrank lag. "Ich möchte dir was zeigen.. Bitte.."

Es schien ihm sehr wichtig zu sein, also zog ich mich schnell an. Wenig später passierten wir das große Eisentor der Villa und fuhren bergab einen schmalen, staubigen Weg entlang. Schaute man nach Rechts, konnte man das wunderschöne Meer sehen.

" Wir sind gleich da.." Er hielt an,weil der Weg zu schmal wurde, um weiter zu fahren. Er stieg aus und half mir auszusteigen,denn mein Knie tat immer noch weh.

"Wo willst du denn hin?" rief ich laut, weil das Rauschen des Meeres bereits alles übertönte.
Zwischen großen Felsbrocken türmten sich im weiten Meer gewaltige, imposante Wellen unter uns. Er blieb nun an einem steilen Abhang stehen stehen und sagte, "Immer wenn es Ärger zu Hause gab, hatte ich den Drang an diese Stelle zu kommen. Manchmal habe ich sogar in Erwägung gezogen, hier runter zu springen.. Und mir dabei selbst die Frage gestellt, ob es vielleicht eine Erlösung sein könnte, wenn man Tod ist,weil man weder Schmerz noch Trauer fühlt.. Mit der Last zu leben, dass Blut an den Händen deiner eigenen Familie klebt,war schon schlimm, aber später selber in deren Machenschaften reingezogen zu werden, dass ist unverzeihlich. Was sollen wir tun, Maya? Gemeinsam fliehen, oder allein wegen Salvatore und Camilla oder Vittorio
zurück gehen.. Ich habe alles arrangiert und du bist bis jetzt noch nicht offiziell aufgenommen worden vom Kreis. Aber uns bleibt nicht viel Zeit."

Es war wie ein Stich ins Herz.. Ich konnte doch nicht einfach abhauen und Salvatore zurücklassen. Scheiße, Mark hatte Recht.. Ich hatte definitiv Gefühle für Salvatore.

"Du wolltest dich umbringen? Wegen dieser Last.. Es ist die Hölle... Das weiß ich jetzt leider auch... Und ich verstehe dich.. Aber wenn wir ohne deinen Bruder gehen,wirst du das später bereuen.." Ich vermied absichtlich, Salvatore beim Namen zu nennen,um Mark nicht unnötig zu reizen. Stattdessen legte ich sanft meine Hände, um seinen Hals.

Mark wurde emotional. Ich konnte es spüren. Er schaute mich traurig an und meinte,"Wirst Du bei mir bleiben, Maya? Dann gehe ich zurück. Nur dann..Aber wir müssen vorsichtig sein.. Spätestens in einer Woche müssen wir es durchziehen. Mit oder ohne ihn."

Ich war etwas erleichtert, doch wie würde Mark mit Salvatore klar kommen, nach dieser Sache,fragte ich mich. "Natürlich bleibe ich bei dir,Mark. Ich liebe dich. " Der kühle Wind sorgte für eine Gänsehaut bei mir und ich spürte deutlich, wie sehr er seinen Bruder vermisste,auch wenn er sich das niemals eingestehen würde. Mark bemerkte, "Wir sollten gehen, bevor du dich noch erkältest, Liebes."

Das restliche Wochenende verging schneller als uns lieb war und wir mussten schweren Herzens wieder zurück in die Höhle der Löwen...

Am frühen Morgen wachte ich völlig übermüdet auf und hatte furchtbare Angst. Wir waren nun wieder im Kreis...Mark würde bald seinen Bruder wiedersehen.. Das alles war doch nur meine Schuld... Ich fühlte mich mies..

"Hey Babe. Was ist los? Ich bring dich gleich zum Training. Nero wird erstmal eine Ansage von mir bekommen. Mach dir keine Sorgen."
Mark dachte tatsächlich, ich hätte Angst vor Nero, dabei sorgte ich mich doch nur um ihn und Salvatore..

Er drückte mich leicht an sich und spielte dabei mit meinem zersaustem Haar.
"Das ist lieb von Dir, aber ich will keinen unnötigen Stress, Mark."

"Er soll trotzdem daran erinnert werden, dass er sich nicht alles erlauben kann." Mit diesen Worten verließ er das Bett und ging ins Bad. Er war ebenfalls angespannt, ließ es sich nur nicht anmerken.

Lustschmerzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt