Ausgetrickst

528 10 0
                                    

Ich hörte mein Herz laut schlagen und war starr vor Schreck. Salvatore jedoch rief, "Hey, ihr wollt euch doch nicht ernsthaft, mit dem Kreis anlegen? Wir werden uns jetzt ganz langsam in Richtung Ausgang begeben und vergessen das Ganze hier, bevor jemand ernsthaft verletzt wird."Kurzes Schweigen, gefolgt von leisem Getuschel zog sich durch den Raum.
Ich bewunderte Salvatores coolness. Auch wenn sie nichts als Fassade war, doch diese Rolle spielte er nahezu perfekt.
Es herrschte wieder kurz Stille. Nun hörte man eine dunkle, bedrohliche Stimme laut rufen,"Zeigen wir dem Vallardi doch mal, wer hier das Sagen hat. Los, Leute."

Nun riefen mehrere Leute zusammen, "Ja, er hat Recht."
Plötzlich wurde jedoch die Tür aufgestoßen und Aleks stand mit Mark und zwei finsteren imposanten Kerlen im Schlepptau im Raum. Marks Blick fiel sofort auf mich. Er trug einen dunkelgrauen Anzug, hatte sein seidiges schwarzes Haar zusammen gebunden und es schien, als wäre er nie verletzt worden. Aleks rief energisch in die aufgebrachte Menge,"Meine treuen Freunde, ich muß euch doch sehr bitten. Ich war es, der diesen Leuten Zuflucht gewährte. Doch lasst mich kurz erklären. Vor zwei Jahren geriet ich in einen gefährlichen Hinterhalt, bei einem Juwelenraub. Zufälliger Weise war Mark Vallardi am selben Tag auch dort, um einen Auftrag zu erledigen. Ich hatte zwei Frauen dabei, die erwischt wurden, und es sah nicht gut für sie aus. Sie sollten ihnen unser Versteck verraten und man quälte sie dafür. Ich wurde an der Schulter verletzt und musste mich zurückziehen. Aber Mark hörte ihre verzweifelten Schreie. Er zögerte keine Sekunde und rettete die Beiden. Also regt euch jetzt bitte ab und genießt bitte, diesen wundervollen Abend." Aleks klopfte Mark wohlwollend auf die Schulter. Aleks war es gelungen, die eskalierende Situation in letzter Sekunde unter Kontrolle zu bringen.
Mark jedoch schien die Situation eher unangenehm zu sein. Er bewegte sich zielstrebig durch die Menschenmenge, die natürlich nur auf ihn blickte und erntete sofort anerkennende Blicke, bis er mich schließlich sanft umarmte. Meine Beine zitterten und ich drückte ihn sanft."Du sollst dich doch schonen, Mark. Woher wusstest du, dass wir in Schwierigkeiten sind? "
"Nenn, es einfach Intuition, Babe. Los, wir verschwinden von hier. Mach dir keine Sorgen."
Marks Stimme beruhigte mich direkt.
Salvatore fragte, "Bist du wirklich schon wieder so fit, Bruderherz?"
Doch Mark meinte souverän, "Du kennst mich. Rumliegen ist nichts für mich. Außerdem haben wir was zu erledigen."
Aleks grinste, "Es ist sehr schade, dass ihr schon gehen wollt. Aber Reisende soll man ja nicht aufhalten."
Mittlerweile hatten sich auch Liz und Nero wieder zu uns durchgeschlagen.
Liz sagte nun, "Ich will nur noch hier raus. Du wirst ernsthafte Probleme bekommen, wenn du weiter hier rumläufst, Mark. Salvatore, achte bitte darauf, dass Mark sich schont."
Salvatore nickte und bemerkte natürlich , dass es seinem Bruder alles andere als gut ging..Als wir endlich im Auto saßen, fasste Mark sich wieder ans Bein. Doch wir alle fühlten uns natürlich auch erleichtert, endlich und unversehrt von hier wegzukommen. Nach einer Weile klingelte Salvatores Handy und ich hörte ihn sagen, "Ja, verstehe. Wir sind unterwegs, Vater."
Salvatore starrte auf die verlassene Straße. Ich spürte instinktiv, dass irgendetwas nicht stimmte, aber wusste natürlich auch, dass er nicht offen reden konnte, wegen Liz und Nero.
Ich drückte mich fest an Mark, der tapfer, mit seinen Schmerzen kämpfte. Ich sagte besorgt, "Du musst eine Tablette nehmen, oder besser zwei, bitte Mark." Mark nickte nur und befolgte schließlich wortlos meinen Rat.

Etwa eine Stunde später passierten wir die Absperrung einer Kläranlage, die allerdings keine war, wie sich herausstellte. Es war nur ein weiterer Stützpunkt des Kreises. Als wir aus dem Wagen ausstiegen, zog Salvatore fest an Marks Arm. "Sie wollen Maya vereidigen. Du weißt was das heißt, Bruderherz."
Mark hielt fest meine Hand und meinte, "Egal was passiert, bleib ruhig und vertrau mir."
Ich war kurz davor durch zu drehen und wollte mich losreißen, aber Mark hielt mich fest. "Bitte, Maya. Du musst jetzt stark sein. Befolge ihre Anweisungen und überlasse alles andere mir. Verspreche es mir."

Es schien ihm sehr wichtig zu sein und mir blieb ja eh keine Wahl.
Ich nickte nur, denn ich war nicht in der Lage etwas zu sagen, ehrlich gesagt. Mark ging vor und wir passierten eine breite Stahl Tür. Dahinter befand sich ein langer Flur. Plötzlich kam uns Donato entgegen, wie immer mit seinen Bodyguards.
"Sieh an,, die Vallardi Sprösslinge. Ich bin gekommen, um Maya, hier und Heute ganz offiziell zu vereidigen, aber vorher muß sie natürlich noch markiert werden."
Er machte eine kurze Handbewegung und prompt bewegten die zwei Kerle an seiner Seite, sich zielstrebig auf mich zu. Ich klammerte mich fest an Mark und schrie," Ich will, dass du bei mir bleibst.. Bitte Mark.. "

Doch Mark antwortete kühl," Das ist gegen die Regeln. Geh mit ihnen."
Ich war total verzweifelt. "Dein Ernst? Das kannst du doch nicht zulassen."

Es war sein Ernst. Ich wurde einfach mitgezerrt und jegliche Gegenwehr war zwecklos. Salvatore wirkte richtig nervös und ich sah noch wie er auf Mark zuging, um ihm was zu sagen, aber schnell wurde ich in einen steril wirkenden Raum gebracht,in dem gleich drei Leute auf mich warteten. Einer rief mit grimmiger Stimme,"Setz sie auf den Stuhl. Festschnallen. Sofort."
"Fuck, nein. Ich will das nicht.." Meine Stimme klang schrill und ängstlich. Ich sah dem Mann direkt in seine grauen Augen. Er sagte, "Nicht jedem wird diese große Ehre zuteil. Du bekommst deine Markierung und darfst dich bald, eine der unseren nennen. Nichts weiter wird passieren, also bringen wir es hinter uns."
Ich ließ meinen Blick hilflos durch den Raum gleiten, während meine Arme fixiert wurden. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Mein Puls raste und ich spürte mich unendlich hilflos.
Warum ließ Mark mich einfach allein? Warum.....?

Lustschmerzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt