|38| aufschlussreiche Gespräche

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Lucas sah mich mit bebenden Lippen an und ächzte die ganze Zeit auf. Es ist für mich wie die Hölle ihn in diesen Zustand zu sehen. Er ist so leblos und seine Augen dunkel, so finster. Wer hat ihm soetwas angetan? Welcher Mistkerl kann ihn so ausnutzen? Er ist ein Waisenkind, der ein Idol hatte und diesen als Familie sah. Sein Idol aber nutzte ihn bodenlos aus und zerstörte jegliche Hoffnung in ihn. Ich rief ein Krankenwagen, der jetzt bald eintreffen wird, da ich die Sirenen immer mehr wahrnahm. Ich werde meine Rolle einhalten damit er versteht, das ich da bin für ihn. Sowieso sich widersetzen kann er jetzt sowieso nicht mehr.

„Wir bringen den Jungen sofort in die Intensivstation, wollen Sie mit uns mit fahren?" fragte mich der Herr, was ich nur mit einen Nicken bestätigte. Vernebelt betrat ich den Krankenwagen und musste mir das Spektakel um Lucas betrachten. Wie konzentriert diese Herren um ihn arbeiteten auf diesen engen Platz. Ich war beeindruckt wie professionell alle hier waren, obwohl ich mich immer so mitreißen lasse. Manchmal wäre es von Vorteil sich professionell zu benehmen aber dazu bin ich innerlich zu sehr am zerbrechen. Einerseits mein Bruder, der sich erst jetzt wieder aufbauen kann und anderseits Lucas, der komplett am Boden ist und mich braucht. Warum muss ich immer stark sein? Können mich andere nicht einmal auffangen und mich stärken? Ich muss für alle da sein, aber ich werde umso mehr zerstört desto mehr ich mich gegen meinen Tumult in mir wehre.

„Schnell, Wir müssen ihn schnell rein bringen!" schrie er die anderen an und brachte mich zum aufwachen. Ich fühl mich so trüb und so stieg ich auch aus. Sie schoben Lucas in das Gebäude und ich war zu sehr überfordert von dieser Situation. Alles war für mich verschwommen und als würde mich etwas festhalten stand ich kerzengerade auf der Stelle. Ich spürte wie mein Hals sich zu schnürte und mich in meiner Atmung zu Pausen zwang. Wohin soll ich gehen? Wer braucht mich jetzt am meisten? Es war zum verzweifeln am liebsten würde ich mich in den Erboden verschlucken lassen. Ich entschied mich trotzdem hinein zu gehen und mich zu informieren. Aber eine Info bekam ich sofort, als ich den Raum betrat. Es war mein Bruder im Rollstuhl. Der fokussiert war auf den Arzt neben ihn zu hören.

-Er liegt vor mir regungslos- Die Szene ging durch mein Kopf, während ich ihn am betrachten war. -Er bewegte sich nicht mehr, er liegt einfach dort und diese Person rannte weg- Es ist so merkwürdig. Ich konnte diese Bilder in meinen Kopf nicht verdrängen. Meinen Bruder so leblos und eigentlich tot zu sehen. Meine Stütze am fallen und am zerbrechen vor meinen Augen. Es war zu surreal für mich. Ich konnte es einfach nicht realisieren. Matteo ist die einzige Person mit der ich mein komplettes Leben geteilt habe. All diesen Schmerz all dieses Leid haben wir zusammen durchgestanden. Er hätte mich alleine lassen können. Er hätte mich einfach zum Waisenheim ausliefern müssen und alles hinter sich lassen können. Aber er stand zu seinen Fehler und hat alles getan, das es mir gut geht. Er war der Ersatz für meine Eltern und er hat alles richtig gemacht.

„Sophia, da ist ja meine kleine Schwester! Zum Glück bist nicht wie ich und erscheinst wenigstens im Krankenhaus!" spielte er sein Nichterscheinen an meinen Krankenhausbesuchen an. Er macht sich immer noch Vorwürfe wie damals. „Matteo, dir geht es gut, oder? Ich... Ich kann nicht" Matteo nahm sofort meine Hand und schaute mich aufmunternd an. „Alles ist in Ordnung! Mir geht es gut und dir zum Glück auch! Glaubst wirklich so ein Stich könnte mich unter die Erde bringen, du kennst mich doch!" lachte er auf und ich wurde ein Stück wütend, weil er das als Scherz nimmt und es nicht ernst meint. Sofort umarmte ich ihn und hörte sein spezielles Lachen wieder. „Matteo, du lagst einfach dort und ich konnte es nicht realisieren! Ich war unter Schock und konnte es einfach nicht glauben! Ich habe geglaubt, dass ich meine Familie verloren habe!" teilte ich verzweifelnd ihn mit, wie sehr es mich gebrochen hat. Er wurde ernst und betrachtete meine Hand durchdringend. „Sophia, glaub mir! Ich hätte mir nie verziehen dich alleine in dieser beschissenen Welt zu lassen! Du bist noch nicht soweit, dass du deine eigene Stütze bist! Ich muss da sein für dich und das war mein einziger Gedanke als ich zu Boden gefallen bin! Meine Familie braucht mich! Egal wer das war ich muss ihn finden und ich muss das klären damit euch nichts passiert, das habe ich mir geschworen!"

Ich nickte nur zu Bestätigung und es berührt mich sehr, dass er sich für uns einsetzen will und das diese Person uns nichts anhaben kann. Er beschützt mich schon so lange und wird es weiter machen. Wie kann ich es ihn nur gerecht machen? Er hat nicht verdient diese ganze Last immer mit sich zu tragen. Seine Vergangenheit jagt ihn und könnte seine Gegenwart zerstören. Seine Familie ist in Gefahr und das nur weil er Fehler in der Vergangenheit gemacht hat. Ich werde ihn unterstützen bei allen was er auch immer durchmachen wird, weil wir immer so waren und sogar sein alter Freund konnte ihn nicht zerstören. Diese Mistkerle aus Cancun haben sicher etwas damit zu tun. Es muss aufhören und das endgültig.

„Lass uns nachhause gehen, weil im Krankenhaus zu sitzen habe ich mein lebenslang schon genug gemacht! Da kannst du mir ja zustimmen!" meinte Matteo und ich stimmte ihn zu. Ich werde nur noch schnell bei der Infostelle für Lucas meine Nummer hinterlegen, damit Sie mich anrufen können und ich mich um ihn kümmern kann. Er hat auch nicht verdient hier zu sein, aber zum Glück hat er mich. Ich werde da sein und ihm zeigen, dass er nur mich hat und nur auf mich zählen kann. Ich schob also Matteo aus dem Krankenhaus und rief Gaston an damit er uns abholen kommt. Gaston wird sich sicher freuen Matteo wieder zu sehen. Matteo schaute sich um und ich wollte ihn nicht stören, weil er sicher ein bisschen Ruhe braucht und er genießt gerne die Umgebung.

„Sophia, Ich werde immer für euch da sein und euch beschützen vergiss das nicht! Ich würde es mir nie verzeihen können wenn dir oder Luna etwas geschieht! Ich werde mich darum kümmern bitte halt dich zurück!" aus dem nichts teilte Matteo mir mit, das er wieder das alleine machen will. „Vergiss es, Du musst damit klar kommen, dass ich diesen Mistkerl auch suchen werde und solange er nicht seine Strafe kriegt werde ich nicht ruhen!" selbstsicher und voller Zuversicht kniete ich mich zu Matteo und lächelte ihn an. „Du hast damit nichts zu tun! Sie wollen mich und solange ich etwas dagegen machen kann, wirst du nichts dummes machen, haben wir uns verstanden!" forderte mich Matteo auf seine Bedingungen zu akzeptieren, aber ich schnaubte auf und ging wieder hoch. Ein Auto hupte im Hintergrund und uns wurde bewusst, dass es Gaston war.

Triumphierend lachte Matteo auf, aber ich schaute ihn nur mit zugekniffenen Augen an. Das war noch lange nicht vorbei und ich werde sicher nicht aufgeben, wenn ich weiß, dass irgendein Typ uns schaden will. Diese Diskussion muss warten, aber ich schenkte ihn diesen kleinen Sieg. Matteo muss es klar werden das ich sicherlich nicht seelenruhig mich hinsetze und nichts tue. Ich werde alles tun, damit er nicht alleine gegen etwas ankämpft, was ihn schon bereits aufsucht. Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen von damals und werde es auch nie mehr sein. Ich bin mir jetzt bewusst, dass das Schicksal mir Prüfungen erteilt, die ich zum meistern habe um mich selber zu verstehen...

Wie das Schicksal alles ändern kann Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt