|13| Spontane Einladung

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Diese Persönlichkeit... Dieser Lucas! Argh! Man kann ihn in keiner Schublade einordnen. Er ist er und das regt mich auf! Mia hat mich natürlich aufs genaue abgefragt wie das Gespräch abgelaufen ist und natürlich ist sie wieder mit ihren sehr fantasiereichen Theorien gekommen und regte mich umso mehr auf. Zum Glück ist der Schultag vorbei. Unterwegs nachhause blieben meine Gedanken an Lucas. Ich will, dass ich jetzt einfach das Thema abschließen kann und mich auf wesentlichere Dinge konzentrieren zu können.

Zu Hause kommt mir eine Welle der Langeweile entgegen, die mich sofort mit nimmt. Erschöpft hüpfe ich in meinen Bett und  ummantel mich sofort mit meiner dünnen und warmen Decke. Vanessa unterrichtet noch und Bruno kommt sowieso nie vor 20:00 nach Hause. Ganz allein versuche ich die Langeweile zu bekämpfen, jedoch fehlt mir zum einen die Lust und zum anderen die Kraft. Das einzige was ich momentan machen könnte, ist durch das Album zu blättern. Ich greife in meine Schublade und hole das schon fast vergessene Album heraus und kriege sofort einen Schub an Freude. Auch wenn das Album nicht schlichter sein könnte ist es die Geschichte, die ich mit dieses Album verbinde das Wesentliche.

Schon auf der ersten Seite erkennt man die Faulheit meines Bruders. Das erste Foto war einfach er selber. Er meinte nur, dass es sein erster Versuch war mit einer Kamera sich selber zu fotografieren und ich muss zugeben dieser Versuch ist ziemlich nach hinten gegangen. Man erkennt nur sein halbes Gesicht und sein Gesichtsausdruck ist auch nicht das Wahre. Er schaut einfach nur verwirrt in die Kamera. Aber Matteo hat es wenigstens versucht.

Ich kann mich noch ganz genau erinnern als er an einem Tag zu mir mit dieses Album gekommen ist und es mir auf den Tisch gelegen hat. Er hat nichts gesagt. Ich tastete das Album ab und habe mich ziemlich gewundert. Das einzige was ich ihm gesagt habe, warum er mir ein Buch gekauft hat. Er begann zu lachen und ab diesem Moment wurde es mir bewusst wie wichtig es ihm war. Er war so aufgeregt. Nachdem er mir seine Idee erklärt hat, war ich sofort einverstanden, weil ich es als Chance angesehen habe. Es war eine Chance um unsere Missverständnisse zu klären. Obwohl wir immer ein starkes Band hatten, war es das Album, das uns zusammen geschweißt hat.

Matteo hat sich immer die Schuld gegeben, obwohl ich es ihm schon immer gesagt habe, dass er keine Schuld trägt. Er ist einfach ein Sturrkopf. Gerade als ich auf die nächste Seite gehen wollte, begann mein Handy zu vibrieren. Ich legte das Album auf mein Nachttisch und griff nach meinen Handy. Es war eine neue Nachricht.

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Hey!
Du und deine Freundin sind auf der besten Party dieses Jahres eingeladen! Sie findet morgen statt!

(19:16)

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Sehr spontan!
Muss mit Mia reden... Ich sag dir morgen bescheid!

(19:18)

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Nett von Augustin, aber Partys sind nichts für mich und vor allem diese Party, wo Lucas bestimmt auch sein wird. Mia wird bestimmt versuchen mich um zu reden, aber diesesmal wird sie es nicht schaffen. Außerdem wäre es meine erste Party auf der ich gehen würde. Schon der Gedanken daran macht mich ganz hibbelig und nervös. Ich will jetzt auch nicht mehr an diese Party denken. Gerade als ich wieder fröhlich war mache ich mir wieder unnötige Gedanken. Ich würde gerne jetzt schon schlafen gehen, aber da klingelte bereits mein Handy. Sofort hob ich ab.

„Hallo!"

„Wie konntest du mir nichts von der Party erzählen? Wie soll ich dich überhaupt noch Schwester nennen?" dramatisiert sie die Lage und brachte mich somit auch sofort zum lachen

„Schwester, hör zu! Abgesehen von dem Fakt, dass ich von der Party erst kurz vorher mitbekommen habe, würde ich nie zulassen, dass du, meine Schwester auf Partys deine wilde Seite ausleben kannst!" antwortete ich sarkastisch und ich konnte ihr Grinsen schon vor meinen Augen sehen.

„Deshalb geht man auf Partys! Vor allem wenn so viele scharfe Jungs dort sein werden!"

„Du und deine Jungs! Nimm dir ein Beispiel an mir! Ich interessiere mich nicht für Jungs!"

„Stimmt,dich interessiert nur ein Junge!" und ich schwöre, dass sie in diesem Moment sich zurückhalten muss um nicht zu lachen.

„Mia, ich schwöre es dir! Ich leg gleich auf, wenn du wieder mit dieses Thema anfängst!" ich muss zu geben, dass ich von mir selber erstaunt bin nach dieser Aussage, weil ich wegen einen Kerl so reagiere. Als Mia dann auch angefangen hat zu lachen bin ich mir umso dümmer vorgekommen als ohnehin schon.

„Wie konnte so ein schüchterne Junge das Herz eines Mädchen wie du es bist für sich gewinnen? Naja er ist schon ziemlich heiß!" Ich mag es nicht wie sie über mich redet, aber ich mag es auch nicht wie sie Lucas findet. „Was ist denn? Magst du es nicht wie ich über diesen Jungen rede?" fragte sie extra provokant und ich muss sagen, dass sie mich zu gut ärgern kann.

„Ich hasse es wenn du mich mit etwas ärgert, was mir nichts bedeutet! Lucas interessiert mich nicht!" Mia lachte einfach nur weiter und machte mich umso wütender.

„Rawr! Du wirst ja zur Raubkatze! Ich habe Lucas nie erwähnt!" ich muss sagen, dass sie mich echt erwischt hat. Die Genugtuung will ich ihr aber nicht geben.

„Mia, weißt du was? Ich lege jetzt auf und wir reden morgen weiter!" sagte ich genervt und ein bisschen beleidigt.

„Geht in Ordnung! Morgen muss ich sowieso zu dir, damit wir uns vorbereiten können auf die Party!" bevor ich etwas dagegen hätte sagen können hat Mia schon aufgelegt.

Das Mia mich wieder einmal aufziehen konnte, regt mich schon ein bisschen auf, aber trotzdem werde ich im Endeffekt darüber lachen. Was würde ich ohne Mia machen? Zum Glück habe ich sie. Ich lege mein Handy auf mein Nachttisch und decke mich wieder zu. Schon habe ich ein Grinsen im Gesicht und freue mich irgendwie, dass Mia morgen kommt. Obwohl sie sich wahrscheinlich morgen durchsetzen wird und ich schließlich auf die Party landen werde.

Es bleibt nicht anderes übrig als mich dem Schicksal zu stellen und auch diese Erfahrung zu machen...

Wie das Schicksal alles ändern kann Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt