|46| Zufall oder Schicksal

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Verwirrt von ihrem Dasein, kehrte ich mich um und versteckte mich hinter der Theke. Warum muss mir so etwas immer passieren? Warum ausgerechnet in so ein Gebäude, welche meine Vergangenheit irgendwie widerspiegelt? Warum hat das Schicksal so entschieden? Ich hörte nur wie Leo sich bei ihr die ganze Zeit bedankt und meine Hoffnung stieg, dass er mich nicht erwähnt. „Sophia, du glaubst mir nicht aber ein Engel wurde mir geschickt um diese Cafeteria am laufen zu halten! Er hat ohne jeglichen Gedanken angepackt! Ihr müsst euch treffen!" wieso muss meine Hoffnung immer so zerstört werden. Das ist nicht fair. „Das würde ich gerne, aber ich muss wieder los, weil Matteo uns alle auf ein Eis eingeladen hat! Vielleicht ein anderes mal!" das hin und her machte mein Herz nicht mehr lange mit. Sie soll gehen, damit es nicht eskaliert. „Na gut, aber ich hoffe du kommst uns bisschen helfen, damit du diesen Neuling etwas beibringen kannst!" mein Name ist noch nicht gefallen und mir ist ein Stein von Herzen gefallen. Das hätte auch anders enden können. Ich muss schnell weg von hier. „Ana kann doch helfen! Sie hat bessere Erfahrungen als ich!" sie kennt also dieses Mädchen. Dieses Mädchen, welches mich schon in Visier genommen hat. „Bescheiden wie immer! Ich vertraue dir mehr als ihr! Du weißt sie drückt sich oft und erscheint nicht mal hier!" ihr Lachen habe ich vermisst. Sie erhellte diesen Raum automatisch und ich kann nicht anders als dahin zu schmelzen.

Ich hörte ihre Absätze und begann kurz über die Theke zu schauen. Ihre Präsenz lässt mich jedesmal erschaudern. Ihr Gang benebelt meine Sinne und ihr Geruch lässt mich träumen. Was wäre passiert, wenn wir uns hier wieder gesehen hätten? Aus dem Nichts kam dieses kleine Monster und fiel Sophia in die Arme. Lange konnte ich nicht weiter schauen, weil Leo mich gerufen hat. Ich bringe dieses Kind nich um, falls er komische Andeutungen macht. „Lucas, wo warst du? Ich hätte dich gerne mit meiner Besten Aushilfe Bekanntschaft gemacht!" ich kratzte mich am Hinterkopf, weil es mir unangenehm war über Sophia zu reden. „Macht doch nichts! Wir werden uns bestimmt noch sehen!" er schlug wieder leicht auf mein Arm und lächelte mich nur begeistert an. „Ich danke dir! Du hast echt viel heute getan! Wenn du willst, kannst du jetzt gehen!" ich nickte ihn nur an und verabschiedete mich um diese Chance zu nutzen um zu verschwinden. „Hey, da ist dieser Typ, Sophia! Er hat mich heute zum weinen gebracht!" habe ich schon erwähnt, dass ich Kinder hasse.

Ich blieb stehen und traute mich nicht mich umzudrehen. Es würde alles schlimmer machen. Sie würde brechen und ich gleich mit. Wir würden wieder sinken und ertrinken an unseren Gefühlen. Sie hat das nicht verdient. „Na, wer bist du? Das du meinen kleinen Javi ärgerst!" ihre Stimme und ihre Worte waren so scharf wie ein Schwert. Es schnitt mich in der Mitte und legte mich komplett lahm. Es tut weh, dass sie mich nicht erkennt, obwohl es doch so gut ist. Es stört mich trotzdem und das kann ich einfach nicht akzeptieren. „Hörst du schlecht! Habe ich etwas gesagt?" du hast soviel gesagt, dass mich verletzt, aber das wäre nur der halbe Schmerz den ich dir zugefügt habe. Ihre Absätze wurden immer lauter und ich versteifte immer mehr. Das darf nicht passieren. Das wäre unser Untergang. Bevor sie dann hinter mir stand fasste ich mein Mut und drehte mich um nur um mich wieder in ihren Augen mich zu verlieren. Nur um mich wieder gefangen zu lassen, wegen ihrer Nähe. Nur um mich wieder gut fühlen zu können. Sie erstarrte und haftete mit ihren Blicken auf mir. Es war für sie nicht zu verarbeiten, dass ich es bin. Sie konnte es nicht fassen und mich lag sie in Ketten und brachte somit meine Atmung zu stocken. Es lag wieder diese Spannung in der Luft. Diese Spannung, die mich gefesselt hat und mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Sie sieht so wunderschön aus.

„Hey!" brachte ich raus, was sie kurz zum blinzeln brachte, aber sie war immer noch in Gedanken, verständlicherweise. „Hey!" sie redet und erwiderte meine Begrüßung, was meine Mundwinkel nach oben stiegen ließ. Alles um uns war ausgeblendet und ich nahm nur sie wahr. Nur sie war in diesem Nebel mit mir. Sophia stand dort wie ein Leuchtturm und gab mir Licht um mich zurecht zu finden. Wir beide konnten es nicht glauben. Es ist soviel passiert zwischen uns, aber außer diesen Nebel stand mir nichts vor. Nur sie war in meinen Kopf und in meinen Herzen. Sie hat alles in mir eingenommen und dagegen kann ich nichts machen. „Du bist.." sie konnte kein Satz rausbringen, aber ich konnte nichtmal ein Satz bilden in ihrer Anwesenheit. Trotzdem würde ich es versuchen, trotzdem würde ich mir ihr wieder hingeben. „Sophia, schön dich zu sehen!" es ist die Wahrheit. Sie hat das verdient. „Ja, finde ich auch!" hat sie gerade zugegeben, dass es schön ist mich wieder zu sehen. „Ich..."- „Ich..." wir beide versuchten etwas zu sagen, aber wir störten uns dabei. Wir waren so vertieft und hatten keine Kontrolle mehr. „Ladys first!" sagte ich lächelnd, worauf sie mir auch ein Lächeln schenkte. „Du bist also dieser Engel von den alle gerade reden!" schockiert über ihre Aussage verfiel ich in Gedanken. Was meint sie genau? Warum alle? Wer hat mich noch als Engel genannt? „Das nenne ich einmal Schicksal, oder?" lachte sie auf und zerstörte somit meine Illusion. Wie aus dem nichts atmete ich auf und mir wurde bewusst, dass das hier aufhören muss. Das ist nicht gut für uns beide.

„Das war nur Zufall, Balsano! Keine Sorge, das wird nicht wieder geschehen! Ich wünsche dir noch alles gute in deinen weitern Leben und werde bitte glücklich! Wenigstens einer von uns sollte glücklich werden!" ich drehte mich und wollte ein Schritt ansetzen, aber sie hielt mich an meiner Schulter zurück. Ihre federleichten Berührungen bringen mir immer wieder Stromschläge durch mein ganzen Körper. „Wenn dann gehe ich! Das ist deine Arbeit und die Chance solltest du dir nicht entgehen lassen! - sie ließ ihre Hand nicht los von meiner Schulter und ich konnte nicht mit meinen Augen von ihren Augen ablassen- Ich will dir das nicht zerstören, Lucas!" sagte sie so zerbrechlich und machte mir kurz Angst damit. Sie schüttelte sich ab, als würde sie auch diese Spannung spüren und brachte mich damit zum grinsen. „Ich will dir nicht im Weg stehen! Sophia, bitte! Das ist überhaupt nicht gut das wir uns wieder gesehen haben!" sie steht wie erfroren dort und kurz spaltete sich ihr Mund. Wie gern ich diese Lücke füllen würde. „Das stimmt! Das ist nicht gut!" sie schaut mich immer noch so durchdringend an und versetzte auf meine Haut eine durchgehende Gänsehaut. „Deswegen bitte ich dich mich loszulassen, damit es nicht schlimmer wird!" ich will sie doch nur beschützen, obwohl ich in Stücke falle. Es ist besser so. Sie stütze sich an meiner Schulter und hauchte ihr Atem auf mein Hals, was mich dazu brachte meine Augen zu schließen. „Sag mir nur, warum fühlt es sich nur so gut an?" erschreckend öffnete ich meine Augen und musste unter Schock mich kontrollieren. Sie macht es nicht einfach mich nicht auf sie zu stürzen.

„Du wirst mich nicht mehr sehen, verstanden?" forderte ich sie auf meine Bedingung zu akzeptieren, was sie nur zum lachen brachte. „Du hast dich kein Stück verändert! Du hast immer noch die Gewohnheit mir Befehle zu geben, aber ich gebe nichts auf deine Befehle, hast du das verstanden?" sie macht mich wütend. Sie weiß genau, dass sie mir nicht widersprechen soll und trotzdem macht sie das. Sie ist immer noch der gleiche Sturkopf. „Du liebst es mich zu provozieren, oder? Warum willst du nicht verstehen, dass das nicht gut ist!" sie will einfach nicht verstehen und macht mich innerlich fertig. „Ich lass mir nichts sagen! Eine Gemeinsamkeit teilen wir uns ja!" sie spielt auf mein Ego an, aber das soll sie doch beschützen. Wir müssen uns voneinander fern halten. „Außerdem du hast nicht mal das Recht mir etwas zu sagen! -sie soll nicht so herum stampfen, sonst kann ich mich nicht zurückhalten- Du warst derjenige, der sich verpisst hat und mich in Stich gelassen! -wenn sie nicht aufhört, dann kann ich nichts versprechen. Sie bringt mich innerlich zum brodeln- Du bist so ein Arschloch.." ich packte ihre Hand und zog sie zu mir. Sie kniff ihre Augen zusammen und durch diese Wut haben wir nicht mal realisiert wie nah wir gerade standen.

„Wenn du weiterhin scheiße redest, kann ich nichts versprechen! Also halt die Fresse und lass gut sein! Ich werde hier arbeiten, aber lass mich in Ruhe!" diese Nähe, aber auch diese Distanz zwischen uns ist so unerträglich. Ich spürte ihr Atem auf meine Brust und ihre Hand leistete kein Widerstand mehr. Merkt sie nicht, dass wir die Kontrolle verlieren könnten, wenn wir uns wiedersehen würden. Ich könnte nicht lange gegen dieses Gefühl ankämpfen. Alles passiert automatisch und selbst Sophia stand in Trance. Wir beide können das nicht lange aushalten, wenn wir weiter uns sehen würden. Sie drückte mich weg und fasste sich als erste. Ich konnte ihren Duft einfach nicht überspielen. „Na gut! Wirf das nicht weg hier, wegen mir! Ich werde mich von dir fernhalten, aber du schuldest mir eine Erklärung!" sie rollte ihre Augen und meine Lust ihre Augen auszustechen stieg. Alles an ihr nervt mich, weil sie mich so sehr manipuliert.

„Na gut, Prinzessin! Abgemacht und wehe du wirst schwach bei mir! Ich weiß, dass ich unwiderstehlich bin, aber ich will nichts komplizierter machen, als es ohne hin schon ist!" sie lachte auf und ich konnte mir auch ein Lachen nicht verkneifen. „Du bist so unausstehlich, weißt du das? Pass du lieber auf, dass du dich in meinen Glanz nicht verlierst, Arschloch!" das ist ohnehin schon zu spät. Wie gerne würde ich sie jetzt gegen die Wand drücken. Aber ich muss mich fern halten von ihr, weil sie so etwas nicht verdient. „Keine Sorge, ich halt mich schon zurück! Dann sieht man sich wohl!" ich tippte auf ihre Stirn, damit ich sie aus ihrer Starre rausholen konnte. „Lucas, das war kein Zufall! Das weißt du, oder?" fragte sie mich und brachte mich zum lachen. „Ja, das muss wohl Schicksal gewesen sein...

Wie das Schicksal alles ändern kann Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt