|21| Das alljährliche Schülerprojekt

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Am liebsten würde ich einfach hier in meinen Bett liegen und mir keine Gedanken an nichts und niemanden machen, aber leider habe ich heute Schule und außerdem haben wir heute eine Besprechung. Es heißt, dass wir irgendein Projekt machen, aber ganz sicher bin ich mir nicht.

Mia hat mir bereits geschrieben, dass sie gleich vor der Tür stehen wird und dass Marco auch gleich da ist. Ich finde es einfach überflüssig und übertrieben, dass die Jungs uns jetzt jeden Morgen abholen kommen. Was bringt es sich und außerdem muss Mia mich mitnehmen. Ich habe nichts dagegen alleine zur Schule zu gehen.

Draußen sah ich bereits Mia am Straßenrand fleißig am Nachrichten schreiben. Sie liebt ihr Handy überalles. Leise schleiche ich mich an und versuche ihr ein Schreck einzujagen. Gerade als ich sie erschrecken wollte, hielt ein Auto vor uns an. Mit Autos kenne ich mich so wenig aus wie mit jeglichen Sportarten. Ich sehe nur, dass das Auto schwarz ist und sogar die Fenster dunkel sind.

„Guten Morgen! Euer Taxi ist da!" begrüßte uns Marco und deutete uns dazu einzusteigen. Vorne bei ihm hat er natürlich den Platz frei gehalten damit Mia vorne einsteigen kann. Ich öffne deshalb gleich die hintere Tür und würde gleich von einen lebensfroh Augustin und einen unmotivierten Lucas begrüßt. Zu meinen Pech sitzt Lucas in der Mitte.

Der Motor wird angestartet und schon rollte das Auto über die Straßen. Ich frage mich, ob Marco eine Klasse sitzen geblieben ist, weil er schon 18 ist und einen Führerschein besitzt. Lucas ist ja 17. Wann er bloß Geburtstag hat. Gebannt starrte ich aus den Fenster und kriegte nur einwenig von Gespräch der Beiden vorne etwas mit. Augustin unterhalte sich gerade auch mit denen und Lucas hat nichts besseres zu tun als mich die ganze Zeit anzustarren.

„Ist etwas?" fragte ich Lucas sichtlich genervt, aber flüsternd.
Er schaute mich nur mit geweiteten Augen an und ließ den Blick von mir ab.

„Nein, alles bestens! Du wirkst so genervt heute?" flüsterte er mir zu. Wow! Lucas interessiert sich um mein Befinden. Das ich diesen Tag noch miterlebt habe.

„Ich bin halt schlecht gelaunt! Was ist überhaupt mit dir? Du scheinst heute gesprächsfreudig zu sein!" teilte ich ihm mit, was ihm zum grinsen brachte.

„Ausnahmsweise haben wir die Rollen vertauscht oder was meinst du? Sonst lässt du von einem nie ab!" sagte er mir provokant, was mich noch mehr meine Laune verdirbt.

„Wer läuft anderen nach, obwohl diese nicht nach dir gerufen haben?" ich muss es einfach ansprechen. Lucas ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Miene verdunkelt sich und seine winzige Falte kann man sehen.

„Wer hat wie ein Wasserfall geweint und gibt immer den anderen die Schuld dafür? Sei ehrlich, ich weiß genau, dass du eigentlich mir die Schuld dafür gibst und außerdem konnte ich dich nicht so alleine lassen!" mich verwirrte seine Aussage noch mehr als ohnehin schon. Was meint er damit, dass er mich nicht allein lassen konnte?

„Du kannst mich mal! Kannst du dich einmal entscheiden wer du bist oder wen du etwas vorspielen willst! Ich habe es satt!" komplett aufgelöst wuchtelte ich wild mit meinen Händen herum bis Lucas diese nahm und mir mit einen finsteren Blick klarmachen wollte, dass ich endlich aufhören soll, aber dieser Blick machte mich sentimental und zugleich hat er mich auch zum erstarren gebracht. Ich merkte von außen nichts mehr. Kein Marco, kein Augustin und selbst Mia, die die ganze Zeit am reden ist, konnte ich nicht mehr wahrnehmen. Es fühlt sich an als wäre ich in einer Hülle mit Lucas und diese Hülle könnte ewig noch bestehen bleiben.

„Schaut euch die Beiden an! Sie halten bereits Händchen, ist das nicht süß!" holte uns Mia aus dieser Hülle in der wir waren heraus und brachte Marco zu lachen. Augustin sah nur betrübt zu uns und drehte sich auch gleich um. Was hat er denn? Ich schaute Mia nur mit einen "Wir müssen uns unterhalten" Blick an.

Wie das Schicksal alles ändern kann Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt