|34| Ein verführendes Geschenk

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Die Kälte umhüllte uns, aber die Wärme zwischen uns lässt diese nicht zwischen uns dringen. Irgendwie spiegelte ich es auf unsere Situation wieder. Wenn wir zusammen sind habe ich das Gefühl nichts könnte uns zum erschaudern bringen. Er löste sich und kratzte sich am Hinterkopf, weil er so etwas nicht gewohnt ist bestimmt. Ich musste nur darüber grinsen, weil es ihm wie einen kleinen Jungen wirken liess.

„Ähm, ja... Es war... ziemlich anders" stotterte er nur so und brachte mich zum kichern. Ihm fiel nichts besseres ein als zu sagen das es anders war aber anders hätte ich es auch nicht von ihm erwartet. Er wirkte so aufgelöst, was sein Zähneknirschen nur mehr bestätigte. Ich fand es sehr schön, dass es ihm so aus der Rolle geworfen hat.

„Das war wirklich anders schön, oder? Nun ja eins muss ich dir doch sagen und das wäre, das du dich nicht noch extra breiter machen musst." scherzte ich mit ihm, was ihn auftauen ließ und er schon mich mit seinen schelmischen Lächeln anschaute.

„Wenn du nicht gemerkt hast oder kein Spiegel zu hause hast, du bist halt so klein und ich kann dafür nichts." spielte er mit und brachte mich zum lachen, was ihm auch ansteckte.

„Und ich kann was dafür das ich klein bin. Du hättest auch nicht übertreiben müssen beim wachsen. Es reicht ja schon das dein Ego groß ist." ich machte ihn nur noch lockerer durch meinen Necken. Er wirkte wie neugeboren und es hat mich gefreut ihn so glücklich zu sehen. Das zeigt er ganz selten und lässt immer sein Macho raus sonst.

„Achja aber dein Sturrkopf passt überhaupt nicht zum Rest, weil so einen sturen Mensch habe ich noch nie kennengelernt. Du solltest mal lieber machen, was man dir sagt." wollte er mich auskontern aber ich hatte dafür schon etwas gutes einzuwerfen.

„Ich höre gerne Menschen zu die keinen Erbsenhirn haben und wie ein Neandertaler sich verhalten. Also die Schuld liegt ganz und gar bei dir." konterte und er war zu stolz um darüber zu lachen, aber Lucas konnte halt das überspielen. Er griff in seine Jackentasche und holte dabei mein Haargummi heraus und schaute gespannt auf dieses. Seine giftigen Augen funkelten als würde das Haargummi ein Diamant sein. Er war fasziniert und ich sah in nur dabei zu wie süß er mein Haargummi in der Hand hielt.

„Da ist ja mein Haargummi, aber ich brauch den nicht hab genug von denen also kannst den wegschmeißen, wenn du willst." ich war sehr gespannt was er mit diesem machen wollte, weil er irgendwie erfreut war das ich dieses Haargummi nicht mehr will.

„Du spinnst nimm es an. Ich bin ein Junge was soll ich mit so einen Ding anfangen und das kann wenigstens deine Mähe bändigen. Also nimm es sonst behalte ich es auf für dich." ich war sehr belustigt, weil er so ein großes Drama drum macht. Aber ich finde es sehr süß, dass er es für mich aufbehalten will und ich willigte ein, dass es nun sein Haargummi sein soll. Es wärmte mich umso mehr auf zu wissen, dass er gerne etwas von mir bei sich haben will. Irgendwie stehe ich hier vor einen anderen Lucas. Wenn ich mich zurück erinnere wie wir uns kennengelernt haben und wie wir uns überhaupt nicht ausstehen konnten, macht es mich glücklich das wir so uns verändert haben und auf einer gewissen Weise ein Vertrauen aufbauen konnten.

Ich nahm kurz das Haargummi und nahm seine Hand um dieses an seinen Handgelenk zu legen. Ich weiß, dass diese Aktion man als Liebesbeweis interpretieren könnte, aber wir beide wussten, dass diese Aktion heißt, das wir aufeinander zählen können. Ich habe das Gefühl wir können weiter gehen und uns gegenseitig unterstützen in allem was uns nun in den Weg kommen wird. Der Weg, den wir unbewusst gewählt haben um zusammen zu finden. Ich will ihn helfen auch wenn mir die Gründe nich surreal erscheinen, aber das spielt keine Rolle, weil es sich richtig anfühlt.

„Behalte das immer bei dir um immer zu wissen, dass du auf mich zählen kannst, oke?! Es soll dich erinnern an mich und es soll dich stärken, wenn es dir mal schlecht geht oder wenn du einfach nicht weiter weißt. Ich will dir helfen, Lucas! Ich meine es ernst und das Vertrauen wirst du immer von mir bekommen!" wollte ich ihm klar machen, dass es mein Ernst ist und ich es einfach einfacher für ihn machen will, weil diese Bindung zwischen uns mir etwas bedeutet. Er lachte wie gewöhnt auf.

„Ich werde es behalten, aber vergiss eins nicht! Ich kann dir nichts geben, weil ich niemand bin! Ich kann dir nichts versprechen nur eins! Ich werde auf dich achten, sonst kann ich dir nichts versprechen! Dafür hat mein Schicksal gesorgt, dass mir keiner näher kommen kann! Ich will einfach nicht, dass du enttäuscht bist, obwohl ich es dir schon gesagt habe!" er redet davon das er mir nichts versprechen kann, trotzdem nimmt er es an. Er spricht vom Schicksal, obwohl ihm soviele Türen offen stehen und redet von Enttäuschung, als hätte er mich schon hintergangen. Auch wenn es mir weh tut, werde ich versuchen für ihn eine Stütze zu sein, weil er zugegeben hat, das er auf mich achten wird.

„Besser als nichts, Erbsenhirn! Ich habe es dir schon gesagt! Du rufst nach Hilfe aber stoßt immer wieder ab. Jetzt bin ich da und ich habe halt ein Sturkopf und meinen Willen setzte ich durch." er schnaubte nur auf und sah mich nur mit einen genervten Blick an.

„Jeder Wille kann gebrochen werden, aber ich lass dir deine Vorstellung, weil du mir auf die Nerven gehst! Außerdem kann ich nicht ohne dich!" er brachte mich dazu das ich im Gesicht rot wurde und er merkte das auch, was ihn nur noch stolzer macht als ohnehin schon. Ich war nur neben der Spur, weil er gesagt hat das er nicht ohne mich kann. Es bedeutet mir sehr viel durch seinen harten Hülle so eine fürsorglichen Kern zu finden. Es macht ihn für mich zu etwas besonderes. Ich werde ihn immer ärgern und immer weiter ihn nerven, aber zugleich werde ich seine einzige Stütze sein, wenn es ihm nicht gut geht. Er soll doch erkennen, dass ich mein Wort halten werde und ihn nie verletzen konnte. Ich habe zu sehr nachgedacht, weil als ich aufschaute stand er ganz nah an mir.

Ich fühlte mich beschützt und zugleich wie ein kleines Mädchen. Er hatte was sehr beruhigendes an sich. Sein Stand war voller Zuversicht, was ihn nur selbstbewusster wirken liess. Seine hervorfallenden Haare wirkten so leicht, als würden sie jeden Moment hinunterfallen wie die Blätter im Herbst. Seine feurigen Blicke erhitzen alles in mir und schüchternen mich immer mehr ein. Instinktiv ging ich mit meiner Hand zu seinen Haare, aber er hielt meine Hand fest und schaute mich mit einen bittenden Blick an und ich liess dann davon ab. Trotzdem hielt er noch meine Hand und wollte anscheinend mein Handrücken durchbohren mit seinen Blicken. Ich ziehte mich zurück aber er kam mir dadurch immer näher. Diese Spannung fühlte ich durch meinen ganzen Körper und erschauderte fast davon. Aber irgendwie behielt ich meine Nerven und ich wollte ihn noch ärgern bevor ich nachhause gehe.

Ich ging auf meine Zehenspitzen und hielt mich an seiner überdimensionalen Schulter fest. Ich konnte an seinen Nacken erkennen, das er Gänsehaut bekommen hat und mich immer mehr gefiel, weil ich ihn so aus der Rolle werfen konnte. Ich streichte also an seinen Hals entlang und ging mit meinen Mund näher an sein Ohr. Er stand wie angewurzelt dort und ich hatte sogar das Gefühl, das nicht mal ein Bagger ihn zum bewegen bekommen konnte.

„Also bis morgen, Mendoza! Ich freu mich schon auf die Interviews morgen!" ruckzuck habe ich los gelassen und ich könnte schwören, das er angefangen hat zu zucken. Haha schau ich konnte dich auch einmal umhauen wie du bei mir oft gemacht hast Ich stimmte meiner inneren Stimme einmal zu und war sehr stolz auf diese Aktion, weil ich weiß jetzt was ich in ihn auslösen kann. Ich drehte mich um und auf mir klebten verwirrte Blicke von Lucas, welche mich umso mehr belustigt haben. Ich habe das Gefühl, dass das Schicksal es gut mit uns meinen wird...

Wie das Schicksal alles ändern kann Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt