|49| blinde Konfrontation

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Diese Stille ist unerträglicher als das Geschrei in einen Stadion. Sie erstickt dich innerlich und lässt dich beschämend fühlen. Als würde mir jemand die Lunge zusammen quetschen. Sophia betrat den Raum und schaute mich nur neutral an. Das hat sie damals auch gemacht, als ich ihr erzählt habe, dass ich ihren Bruder erstochen habe. Die Vergangenheit muss immer auftauchen und in der Präsenz von Sophia lässt mich diese Vergangenheit leiden. Ich kann alles verkraften, aber dieses neutrale von ihr ist die größte Bestrafung für mich. Bin ich ihr so egal geworden? „Ana, du scheinst heute aufgetaucht zu sein! Zum Glück, weil Jan schon wieder die Krise bekommt wegen den Besteck!" forderte sie indirekt auf Ana zu gehen und zwar mit Augen, die ich noch nie gesehen habe. Dieses Feuer könnte einen in Brand stecken und mit diesen Blicken von Sophia hatte ich das Gefühl, dass sie das auch gerne bei Ana machen würde. „Na klar, Sophia! Ich schau mal vorbei bei Jan! Du weißt wie er ist!" ohne einmal rauf zu schauen, wollte sie an Sophia vorbei gehen, als Sophia sie stoppte. Werde ich Zeuge eines Mordes? Ich hoffe nicht. „Ich hoffe das war nur ein Aussetzer von dir!" Sophia machte mir sogar Angst, obwohl ich in viel schlimmeren Situationen in meinen Leben war. Irgendwie belustigt es mich auch ein wenig. Sie hat das Feuer doch noch. „Keine Angst! Mir wurde es schon klar gemacht!" beschämend kratzte sie sich an ihr Unterarm und drängte sich durch und verschwand durch die Tür. Mein Grinsen will nicht weg gehen und ich weiß auch nicht, warum mich das so glücklich macht.

„Gibt es etwas zu lachen?" genervt rieb sie sich an ihrer Stirn und meidete jeden Blick von mir. Warum bin ich nur so benommen, wegen diesen Vorfalls? „Nicht wirklich! Ist doch nichts lustiges passiert!" meinte ich und diesen entsetzten Blick von ihr hätte ich gerne fotografiert, als Beweismittel natürlich bevor sie mir ein Messer in den Bauch rammt. Sie wirkte sehr angespannt. Ist etwas passiert? „Das finde ich nämlich auch, Erbsenhirn! Muss du dich auf jede stürzen, die nicht bei drei auf den Baum ist?" ich konnte nicht mehr. Ich musste ins Lachen verfallen, weil sie es so ernst gesagt hat. Das ist mein Todesurteil. Sie hat mich Erbsenhirn genannt, dass hat sie lange schon nicht. „Ich mein es ernst! Mädchen sollen nicht auf dich rein fallen! Du bist so ein Mistkerl, ein Arschloch, der Gefallen findet, wenn ein Mädchen dir auf die Pelle rückt! Das ist einfach unverschämt und dein behindertes Lachen kannst du dir in dein Arsch schieben!" beleidigte sie mich und auf Knopfdruck wurde ich ernst, weil sie mich wieder mit diesen Blick ansieht bei dem ich mich nie beherrschen kann. Sie darf mich nicht so anschauen, während eine Strähne bei ihr hervor hängt. Das ist nämlich ihr Todesurteil. Ich nahm ihre Hände und drückte sie hinter sie auf die Kommode. „Das tut weh, Arschloch! Musst du mich immer so packen?" ich wich mit meinen Blicken nicht aus bis sie endlich diese erwiderte. „Denkst du wirklich, dass ich mich auf alles einlasse? Ich habe gedacht, dass du mich kennst? Das Mädchen auf mich abfahren ist nicht meine Schuld! Deswegen habe ich versucht, dass ihr zu erklären das ich keine Lust habe auf sie! Sie ist nicht interessant für mich!" sie wehrte sich nicht mehr und seufzte nur frustriert. Sie legte kurz ihr Stirn auf meine und blendete damit alles aus in meinen Kopf. Ich war so vertieft in dieser Blase, dass ich nicht bemerkt habe das sie mich zur Seite schob.

„Sie würde doch zu dir passen! Unverlässlich, stur und schwankende Launen! Das sollte doch dein Interesse wecken oder nicht!" sie schaute weiter nach vor, während ich mich an der Kommode festhielt und keine Sekunde mit meinen Blicken von ihr wich. Sie nimmt es mir noch sehr übel und das ein Mädchen den Schein gemacht hat, dass sie sich an mich genähert hat, bringt sie fast zu platzen. Merkt sie nicht, dass nur sie mich interessiert und kein anderes Mädchen? Wie offensichtlicher soll ich es ihr noch machen? Sophia bringt mich um. „So etwas weckt nicht mein Interesse! Es muss etwas besonderes sein um mich schwach zu kriegen!" meinte ich ehrlich und spielte auf sie indirekt an, was sie glaub ich nicht wirklich verstanden hat. „Warum jetzt?" ich kam nicht wirklich mit, weil ich nicht wirklich verstand was sie damit meint. „Was meinst du, Sophia?" fragte ich nach um sie besser zu verstehen. „Warum ausgerechnet jetzt? Warum hast du dich entschieden wieder aufzutauchen? Warum nicht schon früher? Du hast dich nicht einmal gemeldet! Nicht einmal daran gedacht, dass wir uns Sorgen machen! Warum bist du so herzlos?" jetzt verstand ich es. Sie sticht mit Wörtern und lässt mich in meiner Stille verbluten. Durch diesen Schmerz habe ich unbewusst meine Augen geschlossen und bekam Angst diese wieder zu öffnen, weil sie brannten.

Wie das Schicksal alles ändern kann Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt