Kapitel 2

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POV Louis

Ich wuschelte mir noch mal mit meiner Hand durch die Haare. Jetzt war es gut.

Ich packte mir meine Tasche und zerrte sie die Treppe hinunter.

„Beeil dich!", rief Mark, mein Stiefvater, der schon an seinem Auto wartete.

Ich hatte zwar schon selber einen Führerschein, aber ich fuhr nicht so oft.

Schnell stopfte ich mein Gepäck in den Kofferraum und wollte mich lässig auf den Beifahrersitz gleiten lassen, doch meine kleine Schwester war schneller.

„Haha, Lou!", lachte sie frech.

„Mann, lass die scheiße, Fizzy!", brummelte ich wütend. Doch sie machte keine Anstalten aufzustehen.

„Hast du mich nicht gehört?", fragte ich ungehalten. „Doch schon, Boo..."

Heiße Wut stieg in mir auf. „Nenn mich nicht so, dass habe ich dir schon tausendmal gesagt", zischte ich aggressiv. Doch sie lachte nur.

Seitdem Mum im Krankenhaus war, war sie außer Rand und Band.

Sie war ja auch erst 14, die musste erstmal verstehen was passiert war und das zu realisieren war bei ihr wohl nicht drin.

„Steig ein, Louis", sagte Mark, der keinen Lust auf einen erneuten Streit hatte.

Charlotte knallte neben mir schon die Autotür zu.

Sie war mal wieder aus ihrem Zimmer gekrochen, doch reden tat sie immer noch nicht.

Musste ich jetzt wirklich hinten sitzen, wie ein verdammtes Kleinkind? Das war doch albern. Was würden Zayn und die anderen Jungs denken? Und redeten wir gar nicht erst über die Mädchen, sie würden nie wieder ein Wort mit mir sprechen.

Zum Glück war Eleanor nicht in meiner Klasse. Sie ging auf eine andere Schule.

Ich hatte sie im Café kennengelernt, in das Zayn seinen neuesten Crush verfolgt hatte. Bei denen ist es nichts geworden, wie nie bei Zayn, aber Eleanor und ich waren seit dem Tag ein Paar.

Bald hatten wir einjähriges Jubiläum, an dem sie irgendwas tolles von mir erwartete. Ich fand das dumm.

Wir sollten doch jeden Tag genießen und nichts besonderes daraus machen das wir vor einem Jahr zusammen gekommen waren.

„Louis, ich fahr sonst ohne dich!", drohte Mark. Schnell stieg ich ein, aber nicht ohne Félicité noch einmal von hinten gegen den Sitz zu treten.

„Louis...", wollte sie protestieren, doch Mark hatte schon in ohrenbetäubender Lautstärke das Radio angestellt, aus dem uns nun ein Wetterforscher in die Ohren plärrte.

Als wir an der Schule angekommen waren, sprang Fizzy ohne eine Verabschiedung aus dem Auto und verschwand im grauen von Graffitis geschmückten Schulgebäude unserer Realschule.

Auch ich stieg aus und wuchtete meine Tasche aus dem Kofferraum. Mark versuchte mir zu helfen, doch ich war 18 und konnte das alleine, also stieß ich ihn weg.

„Na, dann viel Spaß, Louis", sagte Mark und reichte mir etwas unbeholfen die Hand. „Ja, bis dann", murmelte ich.

Ich wollte mich schon umdrehen, doch jemand hielt meine Hand eisern fest. Charlotte.

„Ich kann es nicht fassen", zischte sie, die ersten Worte seit Tagen. „Wie kannst du uns jetzt so im Stich lassen, wo wir dich brauchen,... wo sie dich braucht?"

Ich riss meine Hand los. „Halt bitte weiter deine verfickte Fresse, wenn du nichts Wichtiges zu sagen hast!", flüsterte ich scharf zurück und riss mich von  ihr los.

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