POV Zayn
Mir war immer noch übel als ich aus dem Pub gerannt war. Das Schreien hatte meiner Stimme nicht wirklich gut getan. Aber ich konnte das nicht mehr. Ich wollte keine mitleidigen Blicke von irgendwem, wenn sie davon erfuhren, dass ich eine Essstörung hatte.
Ich war doch immer noch ein normaler Mensch, okay? Kein kleines fettes Schwein, wie Harry. Der Hass den ich für ihn empfand konnte ich nicht einmal in Worte fassen. Er wirkte so unschuldig und war so bemitleidenswert. Und ich war mir sicher, dass wenn sich ihm die Gelegenheit bot er Louis sofort von meinem Geheimnis erzählen würde.
Dann würde ich Louis verlieren. Und er war das einzige, was sich nicht verändert hatte. Das einzige woran ich mich festhalten konnte. Und deswegen hasste ich ihn manchmal eben auch. Aber ich brauchte ihn!
Ich taumelte ziellos durch die Straßen der irischen Stadt, deren Namen ich vergessen hatte. Es war wie sonst auch. Nur war es sonst meistens fünf Uhr morgens und ich in einer Stunde zur Schule musste. Jetzt musste ich jedoch nirgendwo hin und ich hatte auch keine Ahnung wohin ich konnte.
Ich hatte gerade wieder Blut gespuckt. Und ich war mir sicher, das war nicht gesund. Ich taumelte zu einer Brücke, die über einen kleinen Bach führte. Es waren vielleicht zwei oder drei Meter, aber ich überlegte trotzdem, ob ich sterben würde, wenn ich runterspringen würde.
Doch meine Überlegungen wurden unterbrochen, als mein Lieblingsrefrendar hinter mir rief: „Malik, was zum Teufel tust du da??" Ich drehte mich nicht um. Mein Atem ging schnell und ich hatte das Gefühl, mit jedem Atemzug weniger Luft zu bekommen.
Ich dachte nach. Das letzte Mal, dass ich was gegessen hatte musste glaube ich Samstag gewesen sein. Oder Freitag. Plötzlich hatte Liam mich erreicht und packte mich am Arm. Ich versuchte mich loszureißen, doch ich war zu kraftlos.
„Malik, was hast du genommen?" Warum dachte dieser verfluchte Praktikant, ich hätte etwas genommen?
„Nichts, ich bin nicht so abhängig wie du!" Liam ließ mich nicht los, aber seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
„Wenn du nicht aufpasst, Zayn, endest du wie die anderen. Abhängig, vom Rauchen, vom Trinken, vom Feiern. Du hast die Schule abgebrochen, den Kontakt zu deinen feinen Eltern auch und du irrst ohne Geld durch die Straßen, die du dir mit den Ratten teilst, die diverse Krankheiten verbreiten. Und nachher stirbst du, alleine auf der Straße. Und niemanden interessiert es. Nicht mich, nicht Niall, nicht Louis. Harry wird lächelnd die Zeitung auffalten und sich freuen. Er wird zu deiner Beerdigung kommen, nur um auf deinen Grabstein zu spucken. Und denk ja nicht, dass es deine Eltern interessieren wird..."
„Halt deine verfickte Fresse", schrie ich mit Tränen in den Augen. Er hatte einen wunden Punkt getroffen. Und ich wusste es. Und er wusste es auch.
„Dann ende ich eben so, interessiert doch eh niemanden!", schrie ich und riss mich los. Ich wollte weg rennen, doch meine Beine trugen mich nicht mehr. Ich ließ mich auf den Boden sinken, während Liam mich ansah. Ohne Mitleid, sondern einfach nur, sondern nur mit purem Hass.
Er zog sein Handy hervor und tippte eine Nummer. Kurz darauf kamen, Mr. Cowell, Niall, Harry und Louis, der mich keines Blickes würdigte. Harry hatte es ihm also erzählt. Dieses Schwein. Dieses... Ich fand keine Worte dafür, wie wütend ich auf ihn war!
Sie blieben alle einige Schritte entfernt stehen und schauten mich besorgt an. Und wenn ich nicht so schwach gewesen wäre, hätte ich sie alle geschlagen, jeden einzelnen von ihnen.
Als wir einige Zeit später wieder in der Jugendherberge angekommen waren -ja, ich hatte es geschafft wieder hierher zu laufen- ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen.
Alles tat mir weh. Ich spürte jeden Knochen, jeden Muskel, jede Sene und alles schmerzte. Ich spürte jede Ader durch die das Blut immer angestrengter pumpte.
„Bist du wieder nüchtern?", fragte Liam, doch ich antwortete nur: „Ich war nie high!" Liam verdrehte die Augen.
„Wer's glaubt... komm aber jetzt zum Essen!" Ich schüttelte nur den Kopf. Ja, rein logisch gesehen brauchte ich die Energie, doch Logik ging grad gar nicht.
„Du wirst schneller wieder nüchtern, wenn du was isst", sagte Liam nur. „Ich bin nicht high!", lallte ich nicht überzeugend, weil ich einfach zu schwach war. Liam lachte.
„Das ist sogar fast witzig. Aber jetzt komm!" Liam nahm meine Arme und zog mich hoch. Ich wollte mich wehren, doch ich wusste nicht wie.
Darum zog mich Mr. Liam Payne hinter sich her, in den Speisesaal. Es war laut, weil eine lärmende Horde Jugendlicher darin saß. Aber es war diese Art von Lärm, wie wenn man hinter einer Glaswand ist und hinter dieser Wand eine Disko ist. Man versteht kein Wort, aber der Lärm ist trotzdem da.
Während Liam mich in die Essensschlange schob und mir ein Tablett in die Hand drückte, suchte ich Louis in der Menge. Er saß schon an einem Tisch mit Harry und Niall. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, warf er mir einen wütenden Blick zu.
Ich taumelte weiter in der Schlange vor. Es roch nach Essen. Ich sah das fettige Schnitzel in der Essensausgabe und mir wurde direkt schon wieder schlecht. Also stolperte ich schnell weiter. „Willst du nichts essen, Malik?", fragte er doch ich antwortete nicht.
Um keine komischen Fragen ertragen zu müssen, nahm ich mir ein bisschen Salat auf den Teller, wobei mir allein beim Gedanken, dass essen zu müssen wieder die Galle hochkam. Liam der hinter mir war, steuerte den Tisch mit Louis an, den ich unbedingt vermeiden wollte, doch er zog mich hinter sich her und eine erneute Prügelei mit ihm, würde ich wohl nicht aushalten.
Liam setzte sich neben Louis, der wiederum neben Harry saß, welcher sich Unmengen der fettigen Pommes rein stopfte. Und nun kam mir wirklich die Galle hoch. Es war einfach so ekelhaft. Doch niemand durfte es bemerken.
Schnell schluckte ich, wobei mir noch schlechter wurde. Liam sah mich an. Doch er sagte nichts. Und das war auch gut so!
Niall, der auf der anderen Seite neben mir saß, versuchte etwas Smalltalk zu führen.
„Du boxt, oder?", fragte er interessiert, während er auf mein T-Shirt meines Boxvereins deutete. Ich nickte.
„Voll krass, ich hab's auch mal probiert, aber ich bin glaube ich nicht so geeignet." Er lachte. Und Liam auch. Louis und Harry starrten weiterhin auf ihr Essen, was Harry pausenlos in sich reinschaufelte. Mir wurde wieder übel.
Schnell konzentrierte ich mich auf die Gabel mit dem einzelnen Salatblatt vor mir und musste mich irgendwie überwinden, es zu essen. Langsam führte ich die Gabel zu meinem Mund. Alleine das Gefühl des Salatblattes in meinem Mund ließ mich wieder würgen. Schnell schluckte ich es herunter.
Es war so ekelhaft. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Harry aufgesprungen und verschwunden war. Wenigstens eine gute Sache an diesem Abend. Als ich meinen Salat runtergewürgt hatte, jeder Bissen war eine Überwindung, saßen nur noch Niall, Liam und ich am Tisch. Louis war schon Schwuchtel-Harry in sein Zimmer gefolgt. Er würde sich hoffentlich nicht mit ihm anfreunden...
Charlyxjojo07
Wir haben auch eine Spotify Playlist für die Fanfiction auf Spotify. Sie heißt auch Safe me. Hört da gerne mal rein. Die ersten paar Lieder passen sogar zu den Kapiteln :)

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save me
FanfictionLouis und Zayn sind die gefürchteten Badboys ihrer Realschule und mobben alle und jeden der ihnen nicht passt. Noch dazu sind sie beide die größten Mädchenschwärme und kein Mädchen hat noch nie sein Herz für einen der beiden verloren. Harry geht mi...