save me

Kapitel 40

POV Liam

Als ich wieder die Augen öffnete, wummerte mein Kopf.

Ich hoffte einfach nur, dass ich nur alles geträumt hatte und zu viel getrunken oder gekifft hatte. Das, das an dass ich dachte, mich dran erinnern zu können nicht passiert war.

„Bitte", wisperte ich leise. Bitte, lass es mich nur geträumt haben. Ich versuchte aufzustehen, doch alles drehte sich. Außerdem spürte ich eine fette Beule an meinem Hinterkopf. Na toll!!

Langsam zog ich mich an meinem Bett hoch und blickte auf die Uhr. Es drehte sich zwar noch alles leicht, doch ich kannte die roten leuchtenden Ziffern sehen, die in der dunkelheit blitzten und mir zeigten, dass es 22:51 Uhr war.

Ich wusste nicht genau, wann Zayn und ich uns geprügelt hatten, aber es musste gegen 18 Uhr gewesen sein. Ich war also ziemlich lange ohnmächtig gewesen. So ein Mist, aber auch. Ich hoffte, ich hatte keine verdammte Hirnblutung oder so, wegen dieses dreckigen Spinners.

Während ich langsam wieder richtig zu mir kam, bemerkte ich, dass Zayn nicht auf seinem Bett rumlungerte, wie sonst immer um die Zeit.

War vielleicht auch besser so. Ich war unfassbar von ihm enttäuscht. Nicht nur, dass er mir Gefühle vorgespielt und mit mir geschlafen hatte um seine verdammten Kippen oder was weiß ich was zu bekommen, sondern auch, dass er mich hier so ohnmächtig hatte liegenlassen.

Ich war so wütend und verletzt und enttäuscht zugleich. Kurze Zeit stand ich einfach nur verloren im Raum herum. Ich hatte überlegt zu Louis Zimmer zu gehen, um zu schauen, ob Zayn da war, aber eigentlich wollte ich ihn nicht sehen.

Darum beschloss ich zu Niall zu gehen, da er hoffentlich ein Kühlpack für meinen Hinterkopf hatte. Nur wenige Minuten später klopfte ich an Nialls Zimmertür, die in dem Haus neben der Jugendherberge war. Er öffnete nach dem zweiten Klopfen.

„Liam, was ist los?", fragte er mit großen Augen und zeigte mir mit einer Geste, dass ich eintreten sollte. Sein Zimmer war schlicht eingerichtet, aber es gab einen kleinen Spiegel an der Wand und als ich hineinsah erschrak ich vor mir selbst.

Es sah aus, als wäre ich in der brutalsten Schlägerei Kinslanes verwickelt gewesen. Ich hatte ein blaues Auge, einen fetten Kratzer im Gesicht und die riesige Beule am Hinterkopf.

„Was ist passiert?", fragte Niall, während er einen erste Hilfe Kasten aus dem Flur holte.

„...Zayn...", nuschelte ich nur leise. Niall zog eine Augenbraue hoch.

„Habt ihr nicht gerade noch im Bad rumgemacht?", fragte er skeptisch und zog einen Verband hervor. Ich nickte.

„Louis hat mir erzählt... warum..." Niall fragte nicht nach. Er merkte, dass es mir mehr als unangenehm war und ich nicht darüber reden wollte.

„Oh, tut mir leid... Ich hasse diesen Jungen auch! Er hat sich gestern an Bryn ran gemacht, obwohl ich nur eine Minute nicht da war."

Etwas stach in mein Herz. Er hatte mit Brynn rumgemacht, während ich in meinem Zimmer von ihm geträumt hatte.

„Was willst du jetzt tun?", fragte Niall einfühlsam. „Ich meine, ihr teilt euch immer noch ein Zimmer und so. Du kannst so lange bei mir wohnen, wenn du willst."

Ich schüttelte entschieden den Kopf. Ich war nicht so feige einfach wegzulaufen. Das machten nur Verlierer. Und Zayn sollte nicht denken, dass er mich so verletzt hatte, auch wenn er es hatte.

„Ich weiß gerade selber nicht, wo er ist. Wahrscheinlich bei Louis..." Niall schüttelte den Kopf.

„Nein, dass sicher nicht. Harry war die ganze Zeit bei Louis und als sie nicht beim Abendessen waren, habe ich mal bei ihnen geklopft. Harry ist rausgekommen und hat mir erzählt, dass es Louis nicht gut geht und er gleich mal mit Mr. Cowell sprechen müsste. Zayn war da nicht."

„War er beim Essen?", fragte ich etwas zu besorgt. Niall schüttelte den Kopf. Plötzlich stieg wieder diese Sorge in mir auf und ich hasste mich mal wieder dafür.

„Hast du ihn generell irgendwo gesehen?", fragte ich.

„Nein", sagte Niall, „nicht nach dem Fußball."

Ich hatte das Bedürfnis aufzuspringen und ihn zu suchen.

Ich sollte endlich damit aufhören. Er hatte mir bereits gezeigt, was er von mir hielt. Er hatte mich zu krass verletzt. Mir war es egal was mit ihm war, mir sollte es egal sein.

Also stand ich nur auf, bedankte mich bei Niall und machte mich zurück auf den Weg zu meinem Zimmer.

Auf dem Weg kam ich am Waschraum vorbei. Kurz starrte ich hinein. Wenige Stunden zuvor stand ich da noch mit Zayn. Dachte er würde mich wirklich lieben. Es war wohl zu schön gewesen, um wahr zu sein.

Wieder kam diese Wut in mir hoch, wurde jedoch plötzlich von einer Erkenntniss überrollt. Bevor er mich geküsst hatte. Da hatte er da gesessen. Er hatte gezittert und sah nicht gesund aus.

So schnell ich konnte rannte ich zurück zu Nialls Zimmer, wobei mein Kopf immer noch wummerte, doch es war mir egal. Er öffnete sofort.

„Niall, wir müssen in die Stadt, ihn suchen gehen", keuchte ich.

„Warum? Warum denkst du dass er in der Stadt ist? Warum interessiert es dich überhaupt?" Mir wurde übel.

„Ich weiß es nicht... ich glaube, es geht ihm nicht gut...und wo würde Zayn sonst hingehen?..."

Niall nickte nur und schlüpfte in seine Schuhe. Gemeinsam rannten wir zu meinem Zimmer, in dem ich mir Jacke und Schuhe überzog und wollten direkt weiter, doch auf dem Flur kam uns Harry entgegen, der eine Tafel Schokolade in der Hand hielt.

„Die ist für Louis", murmelte er leise, als wir ihn ansahen, als müsste er sich rechtfertigen. „Was ist denn bei euch los? Was ist dir passiert Liam?"

Ich schüttelte nur den Kopf.

„Wir müssen nur ganz dringend Zayn finden, habt ihr ihn gesehen?", fragte ich schnell.

Harry schüttelte den Kopf.

„Warum?"

„Er ist weg..."

Harry schluckte leicht.

„Was weißt du, Harry, sag es jetzt!", schrie ich wie von Sinnen und wollte auf ihn zu zustürmen. Wir hatten wirklich keine Zeit mit so einer Scheiße zu verlieren!!

Doch Niall hielt mich zurück.

„gib ihm Zeit", sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte.

Harry schluckte.

„Ich hab Zayn vor ein paar Monaten beim Dealen erwischt..."

Meine Augen weiteten sich. Ja, es machte Sinn. Aber es sollte keinen Sinn machen. Er durfte das nicht. Er sollte nicht so weit abgerutscht sein!

Auf einmal wurde die Tür von Louis und Harrys Zimmer aufgerissen und ein tränenüberströmter Louis rannte raus.

„Wir müssen ihn suchen!", rief er laut. Harry wirbelte erschrocken herum.

„Louis, bist du sicher, dass es dir gut genug geht?" Doch Louis antwortete gar nicht, während er losrannte und wir ihn so schnell wie möglich folgten.

Ich hatte Angst. Wir mussten Zayn finden. Und bitte nicht irgendwo, total voll in irgendeiner Gasse.

Vielleicht machte ich mir umsonst Sorgen. Vielleicht saß er einfach nur irgendwie auf einer Parkbank und schaute in den Himmel. Doch leider kannte ich Zayn und wusste, dass es nicht so sein würde...

Charlyxjojo07