Kapitel 53

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POV Louis

Ich wurde von dem nervtötenden Klingeln von Harrys Handys geweckt. Verschlafen tastete ich auf den Nachttisch. Doch leider lag es zu weit weg.

Ich wollte eigentlich nicht aufstehen und von Harry weggehen, aber vielleicht war es was Wichtiges. Er hatte mir erlaubt, sein Telefon zu benutzen, solange meins irgendwo im Atlantik herum schwamm.

Ich löste mich genervt von Harry und stand auf um sein Handy auszumachen. Ich sah Liams Name auf dem Display.

Schlagartig war ich wach und Adrenalin Floß durch meine Adern.

„Liam?", fragte ich schnell, aber leise um Harry nicht zu wecken.

„Ich hab dich nicht erreicht Lou, aber Zayn ist wach, du kannst ihn jetzt besuchen kommen..."

Oh mein Gott. Jesus Christ! Ich konnte es nicht glauben. Ich zitterte vor Glück und Aufregung.

Sofort sprang ich auf und zog mir ein paar Klamotten über, die zugegeben etwas muffig rochen, aber das war jetzt egal.

Ich überlegte kurz, ob ich Harry wirklich wecken sollte. Er schlief gerade so schön. Ich entschied mich dann dazu, ihn schlafen zu lassen. Schnell kritzelte ich eine kleine Botschaft für ihn auf einen Zettel, damit er sich keine Sorgen machte und verschwand dann so schnell ich konnte aus dem Zimmer zu dem Taxi was ich in der Zwischenzeit bestellt hatte.

Ich hätte zwar auch selber fahren können, nur ich hatte Angst in der Aufregung einen Unfall zu bauen und in einem Bett neben Zayn aufzuwachen.

Es dauerte ewig, bis wir endlich das Krankenhaus erreichten und ich in die Station stürzte. Mr. Cowell kam gerade aus der Tür des Zimmers heraus.

„Tomlinson", begrüßte er mich nicht gerade freundlich. „Wer hat Ihnen erlaubt hier zu sein?"

Doch ich beachtete ihn gar nicht und stürmte in Zayns Zimmer hinein. Dort lag Zayn mit halb offenen Augen und neben ihm auf der Bettkante saß Liam mit einem hochroten Kopf.

„Louis", sagte Zayn als er mich entdeckt hatte und ich war erschrocken davon, wie seine Stimme klang. Sie klang wie Fingernägel die man über die Tafel kratzte.

Liam stand auf und lächelte Zayn zu, bevor er Mr. Cowell nach draußen folgte. Schnell setzte ich mich neben Zayn. Ich wusste nicht genau, was ich tun sollte.

Ich kannte Zayn zwar schon viele Jahre, aber ich hatte das Gefühl, ihn immer nur oberflächlich gekannt zu haben.

„Es tut mir leid, Lou", murmelte er und blickte mich mit großen Augen an.

Das hatte ich wirklich nicht erwartet. Er hatte sich noch nie für irgendwas entschuldigt.

„Ich hätte für dich da sein müssen. Aber war ich nicht..."

„Du... hast alles gehört?", fragte ich nur zögerlich und er nickte leicht.

„Jedes Wort."

„Das mit deinen Eltern, dass tut mir so leid... sie sind wirklich schrecklich."

„Ich weiß", erwiderte Zayn nur. „Aber Zayn, du musst mir erklären, warum du Drogen nimmst und auch verkaufst. Ich versteh das nicht..."

„Ich nehme keine Drogen", beteuerte er und ich verdrehte die Augen, schon wieder begannen die Lügen. „Meistens jedenfalls nicht. Aber ich will manchmal einfach nichts mehr spüren. Ich will, dass meine Eltern auch über mich reden und mich nicht komplett vergessen. Ich wollte perfekt sein für sie und ich habe es nicht geschafft. Und dann bin ich eben anders geworden. Einfach nur damit sie sich Sorgen machen oder wenigstens einen Gedanken an mich verschwenden. Aber nein. Sie haben mich weiter einfach ignoriert und fertig gemacht. Und als sie mir dann gesagt haben, sie würden mich nicht mehr finanzieren, dann musste ich selber eben Geld bekommen. Ich weiß, dass Dealen scheiße ist. Aber irgendwoher brauchte ich die Kohle, damit ich an dem Abend irgendwo schlafen konnte. Ich hab wieder das Zimmer bei ihnen, keine Sorge. Aber dort fühlt es sich an, als würden die Wände immer enger und mich einsperren und..."

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