Kapitel 41

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POV Niall

Ich hatte mich gerade etwas entspannt, hatte mir einen Hoodie übergezogen und mich mit dem Tablet aufs Bett gesetzt, um Netflix zu gucken, als Liam hereingeplatzt kam. Man konnte sein Gesicht kaum noch erkennen, da es komplett von Kratzern und Blut überströmt war. An der Schläfe hatte er eine dicke Beule und sein linkes Auge konnte er kaum öffnen. Wer kam denn auf die Idee sich mit einem Referendar anzulegen und welcher Referendar prügelte sich auf einer Klassenfahrt?! Aber gut Liam machte auch mit seinen Schülern rum, also sollte ich mich über nichts mehr wundern.

Jetzt war es aber wichtiger, dass es ihm gut ging und deshalb bedeutete ich ihm, ins Zimmer zu kommen und holte meinen erste Hilfe Kasten. Nach und nach bekam ich heraus, dass er sich mit Zayn geprügelt hatte, obwohl sie doch gerade erst im Bad rumgemacht hatten. Ich wurde aus diesem Menschen nicht schlau. Da ihm das Thema sichtlich unangenehm war, wollte ich es schon beenden, als mir einfiel, dass sich die beiden ein Zimmer teilten. Zayn war so ein Arsch und wegen der Sache mit Brynn war ich immer noch wütend auf ihn, weshalb ich Liam anbot bei mir zu schlafen, bis sich das geklärt hatte. Doch das wollte er offensichtlich auch nicht. „Ich weiß gerade selber nicht, wo er ist. Wahrscheinlich bei Louis...", meinte Liam, um das Thema unbemerkt zu wechseln. Als ich ihm dann jedoch erzählte, dass Zayn weder bei Louis und Harry noch beim Essen war, sah ich, dass er sich wieder Sorgen machte. Damit musste er aufhören, doch ich natürlich kommt man nicht so schnell über so etwas hinweg. Liam verließ wieder das Zimmer, kam aber etwa zehn Minuten später wieder hereingestürmt und keuchte: „Niall, wir müssen in die Stadt, ihn suchen gehen". Na, da war ja einer super über seine große falsche Liebe hinweg gekommen. Als ich zuerst nicht reagierte, wurde er lauter und ich konnte sehen, wie besorgt er war. Irgendetwas musste passiert sein! Also kam ich mit ihm...

Auf dem Gang trafen wir auf Harry, der Zayn auch nicht gesehen hatte und uns eröffnete, dass er Drogen dealte und vermutlich auch konsumierte. Das wurde ja immer schöner. Ein psychisch labiler Jugendlicher, der Drogen nahm und vertickte, hatte sich geprügelt und war nun verschwunden. Mittlerweile machte ich mir auch Sorgen. Als dann auch noch ein mit Tränen überströmter Louis aus dem Zimmer gerannt kam, zweifelte ich nicht mehr, sondern überlegte schon, wie wir ihn am besten fanden. Kinsale war zwar nicht sehr groß, aber Zayn würde es uns nicht leicht machen. "Wir müssen uns aufteilen", stellte ich fest und erklärte den anderen, was zu tun war. Louis und Harry würden im Wald bleiben und ich würde mit Liam den Ort und besonders die Pubs absuchen. 

Nach etwa zwanzig Minuten waren wir in jedem Pub Kinsales gewesen, doch nirgendwo war eine Spur von Zayn zu finden. Ich fing schon an zu zweifeln. Möglicherweise war er ja doch einfach wieder in der Herberge und wir liefen hier ganz umsonst herum und machten uns Sorgen. Letztendlich war es doch auch relativ unwahrscheinlich, dass Zayn irgendetwas Schlimmes passiert war. Wir hatten uns da nur reingesteigert. Langsam regte ich mich ab und beschloss, in Richtung Wald zu laufen, um Harry und Louis zu treffen. Nach weiteren fünf Minuten trafen wir sie schließlich auch und wollten sie davon überzeugen, zurück zu gehen, doch Louis war dagegen: "Ich weiß, dass Zayn unglaublich viel Scheiße gemacht hat, besonders in den letzten Tagen", den letzten Satz sagte er in Liams Richtung. "Aber wir können ihn jetzt nicht alleine lassen. Er war schon immer mein bester Kumpel und würde mich auch nicht aufgeben!" Eine Zeit lang schwiegen wir und dachten nach, Harry nahm Louis Hand und dieser entspannte seine Muskeln wieder etwas. Die beiden waren schon süß zusammen, aber für solche Gedanken war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Auf einmal hellte sich Louis Miene und er rief entsetzt: "Ich glaube, ich weiß, wo Zayn ist." Dann rannte er auch schon los und wir mussten ihm folgen, was gar nicht so einfach war. Dann blieb er abrupt stehen und wir guckten uns um. Als mein Blick auf eine kleine Gasse fiel, blieb mir das Herz stehen. Unsere Sorgen waren berechtigt gewesen, denn da lag er. 

Da lag Zayn.

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