POV Louis
Ich musste Niesen. Ein Grashalm hatte meine Nase gekitzelt.
Ich stand auf. Dabei musste ich ganz vorsichtig Harrys Kopf von meiner Brust legen, ohne ihn zu wecken.
Es war schön hier. Nachts hatte ich nicht viel erkannt, aber jetzt, tagsüber konnte ich von hier bis aufs Meer schauen.
Ich schaute noch einmal kurz zu Harry, der leise atmete und stapfte dann in Richtung Meer.
Wir waren auf einem Felsen, einige Meter über dem Strand. Das Dünengras wurde vom Wind vor und zurück gepeitscht, aber es war nicht kalt oder so.
Ich ließ mich nah an den Abgrund fallen und ließ meine Beine hinunter baumeln. Ich wollte mich nur hier drauf konzentrieren und keinen Gedanken an irgendeins meiner Probleme verschwenden. Aber es klappte nicht.
Ich musste wieder an Mum denken und sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Ich hatte sofort zu ihr gewollt, aber sie hatte mir gesagt ich solle hierbleiben. Sie wurde gerade behandelt und ich könne eh nicht zu ihr. Sie würde mir schreiben wenn ich zu ihr könne und dann würde ich mich sofort auf den Weg machen dürfen.
Ich zog mein Handy hervor, welches in meiner Jackentasche war. Es war Zeit sich um meine Schwestern zu kümmern.
Eleanor hatte mir noch geschrieben, aber das war jetzt auch nicht so wichtig.
Ich öffnete Charlottes Kontakt und drückte mit zitternden Fingern das Anrufsymbol. Ich hatte Angst, wie sie reagieren würde.
Es tutete einmal, zweimal, dreimal und ich wurde immer nervöser. Doch plötzlich hörte ich die vertraute Stimme.
„Hallo?"
„Lottie", stieß ich hervor.
„Lou?", fragte sie emotionslos.
„Ja", erwiderte ich und meine Stimme brach.
„Wo bist du?", fragte sie kalt.
Ich schluckte.
„In Kinsale, am Meer..."
„Hattest du vor nochmal aus deinem schönen Urlaub zurückzukommen und uns beizustehen oder was?", blaffte sie mich an.
Ich hatte es verdient. Mehr als verdient. Ich war nicht für sie dagewesen, als sie Hilfe gebraucht hatte und war auch jetzt gerade nicht für sie da.
„Lottie, es tut mir leid..."
„Wenn es dir leid tun würde, würdest du jetzt einen Flieger buchen und zurückkommen."
„Ich kann nicht... ich habe Mum versprochen, erst zu kommen wenn ich zu ihr darf."
„Sie bedeutet dir also noch was. Aber wir sind auch deine Familie, Louis, und wir brauchen dich!"
Plötzlich war die Kälte aus Charlottes Stimme verschwunden und ich konnte nur leise ein Schluchzen hören. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Ich war feige und legte einfach auf. Und auch dafür hasste ich mich wieder.
Voller Wut warf ich mein Handy. Es sollte einfach nur weg, weit weg. Ich beobachtete, wie es im hohen Bogen in die Wellen klatschte und mir wurde erst viel später bewusst, was ich eigentlich getan hatte.
Ich starrte noch ein bisschen auf das offene Meer hinaus. Der Wind zischte schneidend in meine Augen, die immer noch tränten.
Ich hatte das Bedürfnis auch zu springen. In die riesigen Wellen und nie wieder hochkommen zu müssen.

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save me
FanfictionLouis und Zayn sind die gefürchteten Badboys ihrer Realschule und mobben alle und jeden der ihnen nicht passt. Noch dazu sind sie beide die größten Mädchenschwärme und kein Mädchen hat noch nie sein Herz für einen der beiden verloren. Harry geht mi...