Kapitel 11

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Mr. Than Diamonds

You want to play dirty?
Fine, let's play dirty.

~ ♤◇♧☆ ~ ☆♧◇♤ ~

Blut. Rotes Blut. Ihr verdammtes Blut. Es ist wunderschön.

"Fuck", fluche ich gegen meine Bettdecke und starre über mich an die Decke des Schlafzimmers. Wieder sehe ich es vor meinen Augen. Es lässt meinen Schwanz wachsen. Hart werden. Ich werfe meinen Kopf zur Seite um nach meinem Handy zu suchen. Es zeigt grade mal kurz nach vier Uhr in der Früh an.

Entnervt stehe ich auf, gehe verschlafen in das Badezimmer und mache das grelle Licht an, muss meine Augen zusammen kneifen, da es unfassbar brennt. Dann sehe ich in den Spiegel. Ich sehe scheiße aus. Zottelige Haare, Augenringe bis ins Nichts und eine Aufgeplatze Lippe. Habe ich die wohl verdient, nachdem ich Evelyn auf den Tisch geworfen habe und sie Nasenbluten hatte? Vielleicht schon.

Ich klatsche mit kaltes Wasser ins Gesicht und gehe runter ins Wohnzimmer. Die Hunde heben verwundert ihre Köpfe, Royal springt freudig auf und kommt auf mich zu gelaufen, während Hunter sich einfach umdreht und weiter pennt. Ohne weitere umschweife schnappe ich mir die Pakung Zigaretten vom Sofa und gehe auf die Terasse nach draußen.

Da ich kein Shirt trage, zittere ich im ersten Moment und erstarre beinahe als ich das Feuerzeug nehme um mir das Nikotin anzumachen. Bei diesen Temperaturen könnte ich mit Leichtigkeit erfriern, doch der erste Zug an der Zigarette ist so entspannend, dass ich nicht mehr daran denke, und dass ich garnicht bemerke wie Royal ebenfalls mit nach Draußen kommt. Er begibt sich in den Garten und schnüffelt wie wild am Boden, folgt einer Fährte auf dem mit Schnee überdeckten Rasen. Es lässt mich lächeln. Ich liebe die Winter hier.

Dann bleibt Royal plötzlich stehen und beginnt zu buddeln. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und nehme die Taschenlampe vom angefrorenen Tisch, mache mich auf den Weg zu meinem Hund, nachdem ich in ein Paar Stiefel gestiegen bin. "Was hast du da, Großer?", frage ich und gehe hörbar laut durch den Schnee, lausche dem Geräusch unter meinen Füßen und folge seinen Pfotenabdrücken, bis ich schließen stehen bleibe. Im ersten Augenblick bewege ich mich nicht, bis ich schließlich den Hund wegschicke um dem in Schnee liegenden Kopf besser betrachten zu können. Er wurde sauber abgetrennt und es ist eindeutig ein männliches Gesicht zu erkennen, auch wenn Schnee, Dreck und Frost es bedecken.

Ich mache kehrt und verschinde im Keller, erst nachdem ich mit Handschuhen und einem Eimer zurückkehre, entdecke ich den Zettel im Hals der Leiche. Dadurch, dass es arschkalt ist, hat die Verwesung noch nicht eingesetzt, dennoch müffelt es nach Tod. Ich drehe den Kopf behutsam mit einer Hand, entnehme den Zettel und entfalte ihn langsam. Offensichtlich ist diese Drohung nicht an mich gerichtet, sondern an meinen jüngsten Bruder, Dimitri. Er hat wohl Schulden bei irgendwem, der gerne sein Geld wiederbekommen würde.

Genervt schmeiße ich den Kopf in den Eimer und trage diesen in den Keller. Ich werde ihn in der Kühltruhe lagern bis ich ihn verbrennen und dann in die Kanalisation verabschieden werde. Außerdem werde ich Dimitri anrufen müssen. Mit einem lauten Knall fällt der Deckel zu ich entsorge die Handschuhe in dem Mülleimer gleich neben der Truhe. Wieder im Wohnzimmer fällt mir unweigerlich auf, dass es bereits nach halb sechs ist, jetzt noch schlafen zu gehen hat definitiv keinen Sinn.

Doch stattdessen etwas produktives zu machen, stelle ich mich nur für fünf Minuten unter die kalte Dusche und schmeiße mich in einen Pullover und eine lockere Jeans, eigendlich garnicht was ich normalerweise tragen würde. Warscheinlich ist es allerdings besser, unerkannt zu bleiben wenn ich herausfinden will wie mein Mädchen lebt. Ich habe immernoch eine Rechnung mit ihr offen. Vielleicht wird sie doch zu einer Obsession von mir...

Dark LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt