Kapitel 6

355 9 0
                                    

Miss Evelyn Hunter

I am the monster you created.

~ ♤◇♧☆ ~ ☆♧◇♤ ~

Ich sehe rot. Nur noch rot.

Alles um mich herum blende ich aus, vergesse wer über mir ist, vergesse sogar mich selbst als ich tief Luft hole und mit dem kleinen Messer in meiner rechten Hand hole ich aus.

Ich schreie gegen den Stoff in meinem Mund an, weiß nichtmal was ich nun machen werde. Vielleicht verliere ich grade die Kontrolle über mich selbst. Ich spüre, wie ich durch etwas stoße, ein Wiederstand entsteht bis ich diesen durchbreche und etwas warmes auf meine Hand läuft. Danny verliert an Spannung und fällt zur seite weg, ich sehe wie aus seinem Mund Blut läuft, wie seine aufgerissenen Augen mich anflehen aufzuhören. Und ich sehe es. Ich will es sehen. Will sehen, wie er leidet!

Ich genieße seine Reaktion, ziehe das Messer aus seinem Hals und hole erneut aus, steche in seine Kehle und betrachte das warme rote Blut, wie es aus seinem Hals spritzt, spüre wie es meine Kleidung und meine haut beschmutzt. Irgendwie ist es ein so befriedigendes Gefühl. Das Gefühl von solch hoher Macht ist berauschend. Immer und immer wieder hole ich aus, steche zum 100sten Mal auf seinen Körper ein und betrachte wie Stich für Stich das Leben aus seinen Augen weicht. Er hustet Blut und unweigerlich muss ich lächeln. Ich beende dieses Leben, und es breitet mir freude, dabei auchnoch zuzusehen.

"Stirb du Bastard!", sage ich in ruhigem Ton zu ihm, dann steche ich wieder zu und all die Spannung weicht aus seinem Körper, er wehrt sich nicht mehr dagegen. Das Leben ist aus ihm gewichen und dieser Fakt befriedigt meine Seele so ungemein, das ich nicht aufhören kann seinen Körper zu verstümmeln. All die angestaute Wut lasse ich an ihm aus, ziehe das Messer durch die Haut und den Stoff. So lange, bis mir die Kraft fehlt, und ich erschöpft mit Tränen in den Augen neben ihm auf dem blutigen Bett zusammensacke und versuche meine Atmung zu kontrolieren.

Die Erkenntnis trifft mich ezwas zu spät. Ich bin ein Mörder. Ist das gut? Ist das schlecht? Was tue ich jetzt? Ich habe ihn umbegracht, aber was mache ich mit seiner Leiche? Eine unfassbare Überforderung setzt ein und ich sehe auf meine blutige Hand mit dem Messer von Mr. Diamonds.

Wäre es eine gute Idee, ihn zu fragen? Er will doch, das ich mich wehre. Er hat mir dieses Messer gegeben. Ihm kann ich einfach sagen, es war Notwehr. Kurzehand erhebe ich von dem Bett, betrachte die Leiche und verschwinde dann im Badezimmer um meine Hände und mein Gesicht zu waschen, dann schnappe ich mir einen Pulli von Danny, ziehe ihn über meine blutige Kleidung und gehe aus seinem Zimmer, mache mich auf den Weg zu Mr. Diamonds. Meine blutbefleckten Haare verstecke ich unter der Kapuze.

Er ist der einzige, der mir helfen könnte. Zaghaft klopfe ich an die Tür seines Büros, weiß nichtmal ob er da ist. Doch ich scheine Glück zu haben, grade als ich aus dem großen Fenster in die weiße Schneelandschaft sehe, öffnet sich eine der dunklen Flügeltüren und der große Mann mit den schwarzen Haaren steht im Anzung vor mir.

"Evelyn...", kommt überrascht aus seinem Mund und er tritt zur Seite um mir zu deuten zu ihm ins Innere des Büros zu kommen. Als ich direkt vor ihm zum Stehen komme, zieht er mir die Kaputze des Pullis ab, entblößt meine mit Blut befleckten roten Haare. "Wessen Blut ist das?", fragt er angespannt und streicht mir mit seiner angenehm warmen Hand durch meine Haare.

"Nicht meins", erwiedere ich nur leise und sehe auf den Boden. Er scheint sich zu entspannen.

"Wieso trägst du die Uniform nicht?", er legt eine Hand an meine Wange und hebt meinen Kopf nach oben, sodass ich in seine sich verdunkelnden Augen sehen muss. Sie sind hübsch. Und dunkel.

Dark LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt