1. Leben um zu sterben

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Achtung ⚠ Es ist eine Fortsetzung und ich empfehle sehr den ersten Teil zu lesen bevor man diese Geschichte anfängt! Es kommt auch ein Lemon vor, der aber später gekennzeichnet wird.

Killian

Ganze fünfzig Jahre waren vergangen und in der Zeit hatte sich so einiges verändert, sowohl positiv als auch negativ. Mittlerweile wusste auch Maxi von meinem einst so gut bewahrten Geheimnis und hatte mir vorweg erstmal gezeigt wo der Hammer hängt.

Er war sehr sauer auf mich und das nicht weil ich adlig war, sondern weil er der letzte war, der davon erfahren hatte. Er war sehr anstrengend, das legte sich in laufe der Jahre aber wieder und wir waren noch verbundener als zuvor, wenn das überhaupt noch möglich war.

Leider machte das ganze auch schnell die Runde, sodass mittlerweile jeder von meinem Geheimnis wusste. Die großen Könige der Drachengaben, drängten mich dazu, nach meiner Heimat zu suchen und den Thron zu besteigen.

Viel hielt ich davon nicht und ließ mir Zeit für wichtigere Dinge, wie zum Beispiel meine Familie.
Mein süßer Sohn, Florian, hatte uns als seine Familie akzeptiert und machte sehr gute Fortschritte als Mensch. Ich machte mir große Sorgen um ihn, da Menschen schneller alterten als Drachen. Florian sah aber noch aus wie 10 Jahre, obwohl er eigentlich viel älter aussehen sollte.

Wir wussten nicht woran das lag und stellten nur einige Theorien dazu auf. Es könnte nämlich sein, dass irgendwas im Haus der Göttin Sreja passiert war, was ihn so jung hielt. Beweisen konnten wir es nicht und es machte mir Angst. Was wäre wenn er von Heut auf Morgen starb, ohne irgendwelche Anzeichen gemacht zu haben.

Wenn ich daran dachte, dass er vielleicht sehr viel früher aus meinem Leben treten würde als andere, bekam ich einen halben Nervenzusammenbruch. Meine Kinder waren mir sehr ans Herz gewachsen, obwohl beide adoptiert waren.

Florian hingegen schien es im Gegensatz zu mir akzeptiert zu haben und lebte sein Leben in vollen Zügen. Auch jetzt spielte er mit seiner kleinen Schwester, die als Drache 50 Jahre alt war, aber aussah wie 7.

Plötzlich legten sich zwei Arme beschützend um mich und anhand des Geruchs erkannte ich die Person.
,, Worüber denkst du schon wieder nach? ", raunte mir Ryan von hinten in mein Ohr.

Sein warmer Atem streifte mein Ohr und bescherte mir eine wohlige Gänsehaut.
,, Über Florian", murrte ich und lehnte mich nach hinten. Mein Kopf bettete auf Ryans starker Schulter, wobei er laut seufzen musste.

,, Ich weiß es ist schwer für dich es zu akzeptieren, aber früher oder später muss jeder einmal gehen. Florian hatte es all die Jahre gut bei uns und hatte weder dich noch jemand anderen dafür verantwortlich gemacht, dass sein Leben vielleicht schneller enden würde als unseres", versuchte mich Ryan zu beruhigen, doch das Gefühl würde nie verschwinden, egal was er auch sagte.

Ryan, Liam und ich hatten schon oft über das Thema gesprochen und doch machte es mich immer wieder fertig. Ich liebte meine Familie und habe sie aus eigener Kraft aufgebaut, da konnte ich es nicht ertragen, wie einer von ihnen ging.

,, Killie die großen K- ", unterbrach Liam die Überbringung der Neuigkeiten, als er sah wie ich mich erschöpft an Ryan angelehnt hatte. Killie war mein Spitzname, den sie mir aus unerklärlichen Gründen gegeben hatten.

,, Was ist passiert?", fragte mein Gefährte auch schon Ryan, der beruhigend über meine Hände strich.
,, Florian", erwähnte er seinen Namen und Liam wusste genau worum es ging. Er kam näher zu uns und drückte seine Lippen federleicht auf die meinen.

,, Och Killie mein Herz. Sieh nur wie fröhlich Florian jetzt ist. Findest du nicht, dass wir die Zeit mit ihm nutzen und genießen sollten, anstatt zu trauern? Außerdem wissen wir nicht ob er auch wirklich früher sterben wird", meinte er liebevoll und strich mir über die Wange.

Nachdenklich sah ich zu meinen Kindern. Beide spielten mit einem Lächeln im Gesicht auf der frisch blühenden Wiese. Sie sahen so unbeschwert aus und waren genau das, was sie sich als Kinder immer gewünscht hatten. Frei.

,, Ihr habt ja recht, aber ich kann es einfach nicht vergessen ", wimmerte ich traurig und drückte mich mehr an Ryan. Liams lilane Augen fixierten die meine und ich konnte seinen Blick nicht Widerstehen.

,, Dann lass es uns versuchen. Ryan und ich werden es dich für einige Momente vergessen lassen", nahm er die schwierige Aufgabe an. Überrascht blinzelte ich einige Male, ehe ich Liam zustimmte. Ich war gespannt wie die beiden das anstellen wollten, denn diese Gedanken plagten mich schon seit Jahren.

,, Danke Killie ", schnurrte Ryan mit tiefer Stimme an meinen Ohren und küsste hauchzart meine Ohrmuschel. Zufrieden seufzte ich und wandte mich an Liam.

,, Du wolltest etwas sagen mein Schatz", erinnerte ich ihn daran. Mitleidig bildete sich ein Lächeln in seinem Gesicht, was für mich Stress bedeutete.

,, Die Könige haben spontan entschlossen eine Versammlung hier zu veranstalten und sind jetzt schon auf den Weg hierher. Heute Abend werden alle da sein ", informierte mich Liam mitleidig.

Genervt stöhnte ich auf und ließ meinen Kopf hängen. Seitdem herausgekommen war, dass ich der rechtmäßige Thronfolger, vom Reich der Naturdrachen war, ließen sie mich nicht mehr in Ruhe.

Ständig erinnerten sie mich daran, dass ich meine Heimat aufsuchen sollte und mich auf diesen Thron setzen sollte. Es nervte mich mittlerweile so sehr, dass ich beinahe gesagt hätte, sie sollten es doch selber machen.

Mittlerweile war ich schon 210 Jahre alt und seit 11 Jahren kein Nestling mehr, genauso wie mein bester Freund Maxi. Wir galten nun als junge ausgewachsene Drachen und trotzdem konnten wir entscheiden wann wir was machten. Da ließ ich mich auch nicht von den anderen Königen der Drachengaben beeinflussen.

,, Was wird das heutige Thema sein? ", fragte ich Liam, der mir beruhigend durch die Haare strich. Ryan hielt mich einfach weiterhin in den Armen und schenkte mir das Gefühl von Geborgenheit.

,, Es verschwinden Kinder spurlos", meinte Liam ernst und auch Ryans Griff um mich verfestigte sich ein wenig. Geschockt blickte ich zu Liam, um kurz darauf Instinktiv nach unseren Kindern zu schauen.

,, Das Thema ist ja wirklich ziemlich ernst ", nuschelte ich besorgt. Wie konnten Kinder verschwinden, ohne das es jemand bemerkt hatte? Ich wollte nicht wissen wie sich die Eltern, der Kinder dabei wohl fühlen mussten.

,, Wir sollten auf der Hut sein auch wenn wir hier beschützt werden, könnte was passieren ", knurrte Ryan alarmiert. Er wollte seine Familie beschützen und als er diese Neuigkeit von Liam hörte, spitzte er bereits die Ohren.

,, Wenn es für euch okay ist, würde ich mich gerne auf heute Abend vorbereiten", nuschelte ich weniger motiviert. Ryan lockerte sein Griff um mich, ließ mich aber dennoch nicht los.

,, Das ist in Ordnung. Nimm aber Liam mit, nur für den Notfall ", äußerte sich Ryan besorgt. Seine Sorge um uns war echt süß und wenn es ihn beruhigte würde ich es natürlich machen.

,, Wenn du dann nicht in Sorge verfällst, ist das kein Problem für mich", schnurrte ich glücklich. Ich drehte mich in seinen Armen um, sodass ich ihm in seine goldgelben Augen schauen konnte.

,, Dann ist das beschlossene Sache ", lachte Ryan rau. Er beugte sich zu mir runter, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken, den ich auch leidenschaftlich erwiderte.

Als wir uns lösten gab mich Ryan an Liam weiter, mit dem ich dann meine Finger verankerte. Händchenhaltend liefen Liam und ich zurück ins Schloss Muderia, welches sich in all den Jahren, in denen wir darin wohnten, nicht verändert hatte.

Dragon's soul (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt