26. Einladung in die Hölle

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Killian
~ nächster Tag ~

Wir machten uns alle bereit für den Flug ins Reich der Schattendrachen. Ich war sehr aufgeregt. Ich würde Ryans Familie kennenlernen und neue Erfahrungen sammeln. Mich wunderte es nur, dass alle aus der Königsfamilie kommen sollten, warum und weshalb würden wir voraussichtlich erfahren.

,, Seid ihr alle fertig?", fragte uns Ryan etwas nervös. Ich war auch nervös, als ich meinen Eltern zum ersten Mal meine Gefährten vorgestellt hatte. Meine Sorge war allerdings vollkommen unbegründet, weil sich egal ob Ryan oder Liam gut mit meiner Familie verstand. Natürlich gab es die ein oder andere Sache die hätte nicht sein müssen.

,, Ja ", kam es dann zuversichtlich von mir. Wir  hoben nacheinander vom Landeplatz meines Königreichs ab und begannen unsere nächste Reise. Wir flogen über das Königreich der Wasserdrachen, die uns mit Ehrfurcht passieren ließen.

,, Wenn wir bei meinen Eltern sind lasst euch nicht übers Bein legen! Meine Brüder sind eifersüchtig auf mich und meine Eltern interessiert nur meine nun erlangte Macht. Glaubt nicht sofort, was euch erzählt wird ", warnte uns Ryan vor. Etwas erschrocken holte ich zu ihm auf, sodass ich neben ihm flog.

,, Wir sind vorsichtig, versprochen ", versicherte ich ihm ernst. Das seine Familie diese Einstellung hatte, war äußerst erschreckend. Ja klar waren die Schattendrachen das Gegenteil von den Naturdrachen, aber die Einstellung war jedem selbst überlassen. Niemand sagte man musste das sein oder nicht.

,, Äh Ryan? Sind wir schon da?", fragte Maxi plötzlich ganz durcheinander.
,, Nein noch lange nicht. Warum?", fragte Ryan dem unsicheren Maxi zurück. Was zum Himmel war denn mit meinem besten Freund los?

,, D.. Der Himmel wird schwarz ", stotterte mein bester Freund ängstlich. Verwundert sah ich mich um und er sagte tatsächlich die Wahrheit. Vor uns begannen sich die Wolken anzusammeln und dunkel zu Färben. In Windeseile breitete sich das Phänomen in allen Himmelsrichtungen aus.

Wir konnten es nicht umfliegen und umdrehen würde uns auch nicht sehr viel bringen.
,, Blair, Florian! Sofort zu mir", forderte ich meine Kinder auf. Es war zu gefährlich für sie hier draußen zu sein, wo wir nicht wussten was nun auf uns zukam.

Blair kam zu mir geflogen und landete in meinem Maul. Florian konnte noch nicht fliegen, deshalb musste ich zu Tommy, der meinen Sohn die ganze Zeit über festhielt. Auch Florian kam in mein Maul und auch Maxi nahm seinen Sohn sicherheitshalber in sein Maul. Nun waren unsere Kinder vor potentiellen Gefahren geschützt.

Mit großem Unbehagen flogen wir über die nun düstere Landschaft. Wir blieben dicht zusammen und hielten nach allem Ausschau, bis mir etwas Merkwürdiges ins Auge stach.
,, Ist das nicht das Haus der Göttin Sreja?", fragte ich erschrocken.

Die anderen sahen auch in diese Richtung und tatsächlich handelte es sich um das Haus der Göttin Sreja. Von dort hatten wir Blair und Florian geholt. Diese Frau war mir noch immer im Gedächtnis, so gruselig und unberechenbar.

Mein Herz schmerzte als ich an die vielen Kinder in diesem Haus dachte, aber wir hatten nichts tun können. Jetzt wo ich König war, würde ich etwas dagegen unternehmen! Genug Verbündete hatte ich ja.

,, Es sieht so aus als wäre das Haus der Göttin, das Auge dieses Phänomens ", bemerkte Liam ernst an. Er hatte recht. Die dunklen Wolkenmassen umrahmten den Ort,  so als läge dort der Ursprung. Dieser Anblick machte mir Angst und den anderen ließ es sicherlich auch nicht kalt.

Ein lautes, unnatürliches Knacken hallte durch die Landschaft. Normalerweise knackten unsere Knochen bei Verwandlungen, aber dieses Knacken klang anders. Es war so unglaublich laut und dieses Geräusch war so eklig, dass ich dachte meine Schuppen kräuselten sich.

,, Was war das?", fragte Maxi unwohl. Kurz darauf erklang ein ohrenbetäubender Schrei. Weder Mensch noch Drache konnte solch einen Schrei erzeugen. Es handelte sich weder von einen Hilfeschrei, noch von einem Angriffsschrei. Er war ohne Botschaft, ohne irgendwas.

,, Wir müssen hier sofort verschwinden!", knurrte Ryan ernst. In mir stieg langsam die Panik auf, aber dennoch folgte ich Ryan, der eine andere Richtung einschlug. Plötzlich tauchte von unten ein Schatten auf und enthüllte sich direkt vor uns.

Knochiger Bau, einzelne Hautfetzen ... uns stand ein Seelenfresser gegenüber. Sein ganzer Körper zerfressen und fast vollständig verwittert. Es hatte keine Augen, nur zwei weiße leere Lichter, die nichts verdeutlichen. Ich sah ihm direkt in die Augen und konnte rein gar nichts lesen. Das bedeutete dieses Wesen vor uns hatte tatsächlich keine Seele.

,, Fliegt sofort weg", schrie uns Ryan an. Reflexartig klappte ich meinen Flügel ein und stürzte in die Tiefe hinab. Bevor ich aber die Kronen der schwarzen Tannen erreichte, klappte ich sie wieder aus und flog davon. Mein Körper zitterte vor Angst.

Maxi zusammen mit Tommy folgten mir. Ryan und Liam blieben um uns Zeit zum fliehen zu verschaffen. Dennoch würden sie es alleine nicht schaffen. Ich flog in eine Höhle und legte die Kinder dort ab, um im nächsten Moment ein ohrenbetäubendes Brüllen von mir zu geben.

Ich rief jedes Königreich um Hilfe. Bis die Hilfe eintraf mussten sie durchhalten!
,, Was machen wir jetzt?! Dieses Wesen sollte doch ausgestorben sein!", knurrte Maxi verzweifelt.
,, Wir sollten fliehen, aber ob das sicherer wäre kann ich dir nicht sagen .Wenn es ein Seelenfresser gibt, könnte es noch mehr davon geben", erwiderte ich ratlos.

Meine Gefährten waren in Gefahr und wir nicht wirklich in Sicherheit. Wieso traf immer uns das Unglück!
,, Dann sollten wir hier bleiben. Vorerst wird das hier eine Alternative sein, die ausreichen muss!", nahm mir Maxi die Entscheidung ab.

Wir waren nur zu zweit und wenn noch solch ein Ding existierte, waren wir eindeutig auf den besten Weg ins Grab! Wir hatten drei Kinder und Tommy die sich nicht selbst verteidigen konnten. Einer von uns beiden könnte es niemals mit einem Seelenfresser aufnehmen, also war das unsere einzige Chance.

Wir hörten Drachen Geschrei. Neugierig lugte ich aus der Höhle raus und sah wie eine ganze Horde an Wasserdrachen das Gebiet stürmte. Liam und Ryan bekamen Unterstützung! Erleichterung machte sich in mir breit. Ein Glück waren sie so schnell hier gewesen.

Von der Entfernung war es das Königreich der Wasserdrachen was mit am nächsten lag. Die Luftdrachen sollten auch bald da sein, genauso wie die Metalldrachen. Langsam verzog ich mich wieder in die Höhle, welche uns vorerst beschützte. Auf einmal hörte ich ein komisches Geräusch hinter mir und erstarrte augenblicklich.

Dragon's soul (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt