19. Rede

133 15 8
                                    

Killian

Fein hergerichtet klopfte ich an der Tür meines besten Freundes und Tommy an, denn die drei durften bei meiner Rede nicht fehlen. Raven hatte mich bereits aufgesucht und hatte mir mit müden Augen berichtet, dass alles fertig für meine Rede sei.

Solange sich der Platz mit Bewohnern füllte holten wir Maxi, Tommy und Kian ab, die uns gerade die Tür öffneten.
,, Kann es losgehen?", fragte ich die drei nervös. Es würden so viele Augenpaare auf mich gerichtet sein.

,, Das sollten wir wohl lieber dich fragen eure Durchlaucht", spaßte Maxi und machte eine Verbeugung vor mir. Ein wenig Nervosität verschwand, doch ein Rest blieb tief in meinem Herzen verankert.

,, Gut dann los ", gab ich das Stichwort, stoppte aber, weil ich nicht wusste wo lang es ging. Na super! Da kippte man schon fast aus den Schuhen vor Nervosität und dann auch noch sowas!

,, Was jetzt?", fragte mich meine Prinzessin aufgeregt, aber ich konnte ihr diese Frage nicht beantworten. Noch bevor ich ihr überhaupt antworten konnte, hörten wir schnelle Schritte auf uns zu kommen.

Raven kam eilig auf uns zugelaufen und war ziemlich außer Puste, als er bei uns ankam.
,, Entschuldigt bitte das ihr warten musstet. Ich werde euch hinführen ", erklärte uns Raven mit einer Verbeugung.
,, Atme erstmal durch. Wir sind froh darüber das uns jemand abholt", meinte ich daraufhin rücksichtsvoll.

,, Vielen Dank eure Hoheit. Es geht wieder ", versicherte er uns und lief wieder los. Wir folgten ihm durch das Schloss und kamen am Thronsaal an. Hier passten zwar nicht alle Bewohner rein, aber die meisten fanden hier Platz und konnten über Mundpropaganda den Rest des Königreiches von meiner Rede berichten.

Die großen Tore des Thronsaals wurden von Wächtern geöffnet und offenbarte uns einen krachendvollen Saal. Jede Stimme verstummte und jedes Augenpaar sah uns an. Wir gingen über einen grünen Teppich mit dem Wappen der Königsfamilie geradewegs zum Thron.

Raven reihte sich kurz bevor wir den Thron betraten vorne ein und ließ uns die Treppen zum Thron beschreiten. Ich stellte mich vor meinen Thron und drehte mich zu meinem Volk um. Auch die anderen stellten sich ordentlich zu mir und blickten zu meinem Volk.

Ich trat ein wenig vor, um mich ein bisschen von den anderen abzuheben. Es war wichtig die Aufmerksamkeit von jedem einzelnen zu haben, wenn ich meine Rede hielt.

,, Danke das ihr so zahlreich erschienen seid. Ich kann mir gut vorstellen das unser plötzliches Erscheinen einen riesigen Trubel geweckt hat, aber nach tausend Jahren wurde das langsam mal Zeit euch zu befreien", begann ich mit meiner Rede. Ich bemerkte wie alle ein wenig unruhig wurden und am liebsten über diese lange Zeitspanne tratschen wollten, jedoch hatte ich meine Rede noch lange nicht beendet.

,, Bevor ich euch über den neusten Stand berichte möchte ich uns gerne vorstellen. Mein Name lautet Killian Cämzi, das jüngste und einzige lebende Familienmitglied der Königsfamilie Cämzi. Mein Weg hierher war sehr steinig, aber ich hatte tatkräftige Unterstützung. Leider ist meine Geschichte hierzu viel zu lang, weshalb ich diese jetzt nicht erzählen werde, aber in der Zukunft werde ich euch aufklären ", stellte ich mich persönlich vor.

Viele Gesichter trugen ein strahlendes Lächeln, weil sie nun endlich erfahren hatten, dass ihr Plan vor tausend Jahren funktioniert hatte. Ich lebte und hatte meine Prophezeiung erfüllt.

,, Nun zu meinen Gefährten. Das hier ist Liam er wird genauso wie ich für eure Sorgen und Probleme da sein ", ich zeigte mit meiner Hand elegant auf Liam, damit mein Volk wusste wenn ich meinte.

,, Auf der anderen Seite steht mein zweiter Gefährte Ryan. Er ist ursprünglich der jüngste Prinz des Schattenkönigreichs und wird tatkräftig bei der Verteidigung unseres Königreichs helfen", wies ich unsere Wächter daraufhin, die ebenfalls hier versammelt waren. Raven nickte daraufhin mit einem leichten Lächeln.

,, Dazu haben wir zwei wundervolle Kinder. Florian und Blair sind nicht unsere leiblichen Kinder, sondern wurden vor ungefähr 50 Jahren adoptiert. Trotzdem behandeln wir sie wie unsere eigenen und ich erwarte, dass sie auch hier als solche angesehen werden. Diejenigen die das nicht so sehen, kommen dann bitte zu mir und wir klären das", meinte ich streng. Meine Kinder, waren meine Kinder egal ob nun leiblich oder adoptiert.

,, Dort drüben steht mein bester Freund, mit dem ich mein Leben lang zusammen war. Er hat einen tollen Menschen Namens Tommy als Gefährten und einen Sohn Namens Kian. Ich möchte das ihr jeden von uns stets höflich und angemessen behandelt ", erzählte ich weiter und war mit meiner Vorstellungsrunde fertig.

,, Jetzt habe ich noch eine gute Nachricht für euch. Das Geheimnis zu der Schwarzschuppenkrankheit wurde dank mir gelüftet. Die Lichtdrachen hatten die Positionen der Sterne verändert und somit entstand eine Krankheit, die für uns unheilbar war. Es gab einen blutrünstigen Krieg, den wir erfolgreich gewannen. Der ehemalige König und Kronprinz der Lichtdrachen sind tot, jedoch regiert nun der einzige verbliebene dieser Familie das Königreich ", informierte ich mein Volk. Dieses Mal brachen sie in Freude aus und jubelten lautstark.

Ich wartete einige Sekunden bis sie sich wieder beruhigt hatten.
,, Diese Krankheit gibt es nicht mehr, aber dafür erwartet uns ein neues Problem. Jeder der Kinder hat, lässt sie nicht mehr aus den Augen! Es verschwinden Kinder spurlos in verschiedenen Königreichen! Aus jedem Königreich, ausgenommen unseres, wurden Truppen entsendet, die alle Gebiete durchsuchen. Bisher gibt es keine Spuren, darum bitte ich euch auf eure Kinder und euch selber acht zu geben ", übermittelte ich ihnen die weniger erfreuliche Nachricht.

Mütter zogen ihre Kinder eng an sich und hatten ängstliche Blicke angenommen. Sie hatten Angst um ihren Nachwuchs, was ich selber sehr gut nachvollziehen konnte.
,, Auch wenn das alles sehr plötzlich kommt, möchte ich die Wächter bitten alle Augen und Ohren offen zu halten. Ich möchte verhindern, dass man das selbe bei uns versucht ", bat ich die Wächter besorgt und ernst zugleich.

Raven kam nun einige Stufen hinauf und kniete sich vor mir hin. Ich stoppte meine Rede und hörte mir das an, was er zu sagen hatte.
,, Eure Hoheit, ich werde für unsere Sicherheit sorgen seid unbesorgt. Auch wenn wir nicht mehr so zahlreich vertreten sind wie früher, sind wir stark und helfen unserem König jederzeit ", versicherte er mir kühn.

Ein glückliches Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und mithilfe einer ganz leichten Verbeugung dankte ich ihm dafür. Er lief wieder auf seinen Platz zurück und überließ mir das Sagen.

,, Nachdem der Übeltäter dafür verantwortlich gemacht wurde, nehmen wir Drachen sowie auch Menschen bei uns auf, damit unsere Zahlen wieder steigen. Ich habe noch eine letzte Bitte an jeden einzelnen von euch, bevor ich meine Rede abschließe", begann ich noch das letzte was mir auf dem Herzen lang in Angriff zu nehmen.

,, Es geht um die Menschen. Die Beziehung zwischen Menschen und Drachen haben sich in den letzten tausend Jahren stark verändert. Menschen werden von ihren Familien getrennt, nur um dann im Schloss als Sklaven zu dienen. Mittlerweile sind die Menschen für einige nicht mehr viel Wert, deswegen möchte ich euch bitten gerechnet zu bleiben", begann ich von meiner Bitte zu sprechen.

,, Menschen sind genauso viel Wert wie wir Drachen und nur weil uns einiges unterscheidet, bedeutet das noch lange nicht solch eine Schandtat zu begehen! Ich möchte ein friedliches miteinander und diejenigen die diese friedliche miteinander stören, werden im schlimmsten Fall von hier verbannt. Seid respektvoll untereinander", beendete ich meine Bitte ernst.

Ich konnte mich genau an den Zustand von Tommy erinnern, wie es ihm ging, als ich ihn kennenlernte. Sowas duldete ich nicht in meinem Königreich. Niemals!
,, Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit ", beendete ich nun offiziell meine eher spontane Rede.

Plötzlich begannen alle zu klatschen und mich zu bejubeln. Machten sie das um mich weiterhin zu motivieren oder weil ihnen meine Rede gefiel? Egal zu was es zutraf, es machte mich beides sehr stolz.
,, Ich möchte das jeder seine Tätigkeit, wie vor tausend Jahren nachgeht ", sagte ich noch bevor die Türen des Saals geöffnet wurden und der Saal immer leerer wurde. Ich hatte es tatsächlich geschafft!

Dragon's soul (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt