36. Magie des Wissens

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Killian
~ einige Tage später ~

Tja einige Tage waren vergangen und mein Bauch wuchs schneller als gedacht. Das ganze Königreich war aus dem Häuschen, als sie erfuhren, dass ihr König Nachwuchs erwartete. Ich hatte einen Arzt, der sich regelmäßig meinen Zustand ansah und mir einen Heiltrank gab, der meinem Körper die Schwangerschaft erleichtern sollte.

Für meine Babys bekam ich auch nochmal extra einen Trank, welcher ihre Gesundheit förderte. Auch im Schloss wurde sehr darauf geachtet, dass ich mich ja nicht überanstrengte. Über Ryan und Liam wollte ich erst gar nicht sprechen. Sie benahmen sich so als würde ich kurz vor der Geburt stehen.

Deswegen ging ich mit den Kindern spazieren, in unseren Schlossgarten, der so wunderschön erblühte. Der Wächter, welcher uns folgte beachtete ich schon gar nicht mehr, da meine Gefährten darauf bestanden, mir jemanden zur Seite zu stellen. Kian und Florian tobten in ihrer Drachenform über die saftige Wiese.

Ich hatte es mir währenddessen auf einer Bank gemütlich gemacht und genoss die frische Luft. Florian hatte sich wie verrückt gefreut, als ich ihm erzählte, warum mein Bauch immer größer wurde. Er konnte es kaum erwarten großer Bruder zu werden.

Sie rollten sich gerade zusammen über die Wiese und jagten sich gegenseitig. Schlussendlich lag Kian mit dem Rücken auf der Wiese und Florian stand über ihm. Somit hatte er gewonnen, doch drückte er sein Maul, gegen das von Kian. Ein helles grünes Licht umgab die beiden, wodurch sie ängstlich auseinander fuhren.

Mit abgeklappten Ohren und eingezogenen Schwanz krabbelten sie über den Boden zu mir. Ich hatte meine Augen geweitet, da ich im Gegensatz zu den Kindern wusste, was das Licht bedeutete. Florian hatte Kian in seiner Drachenform einen Kuss gegeben und das Licht war das des Teilmals. Die beiden waren tatsächlich Gefährten.

Florian verwandelte sich wieder zurück und drückte sich in meine Arme.
,, Was war das?", fragte er mich ängstlich. Auch Kian sah mit großen runden Augen zu mir auf.
,, Das war ein Zeichen", flüsterte ich geheimnisvoll, damit die Kinder nicht noch mehr Angst bekamen.

,, Ein Zeichen?", fragte mich Florian neugierig. Auch Kians Ohren stellten sich wieder auf, damit er meinen Worten besser lauschen konnte.
,, Ihr seid Gefährten ", offenbarte ich ihnen das Geheimnis, des Lichtes. Fragend legten beide ihren Kopf schief, weil sie nicht viel damit anfangen konnten.

,, Gefährten sind zum Beispiel Tommy und Maxi", machte ich ihnen ein Beispiel. Kians Augen fingen augenblicklich an zu glänzen, doch Florian schien sich noch nicht sicher zu sein.
,, Du, Papa und Dad auch?", fragte er mich neugierig und als ich ihm zunickte, sah er lächelnd zu Kian.

,, Jaaa wir sind Fährten!", lachte Kian begeistert und begann wieder Anspielungen für ein Spiel zu machen. Innerlich amüsierte ich mich über seine Aussprache, die wirklich ziemlich niedlich war. Florian ging drauf ein und verwandelte sich wieder in einen Drachen. Zusammen rannten sie wieder zur Wiese und versuchten Schmetterlinge zu fangen.

Die kleinen bunten Falter ließen sich allerdings nicht gerne fangen und landeten sogar provokant auf den Nasen der Drachenkinder, als sie diese nicht fangen konnten. Das Positive dabei war, dass sie heute Abend wahrscheinlich todmüde ins Bett fielen.

,, Mama können wir Papa besuchen?", fragte mich dann Florian, als sie genug vom rumtoben hatten. Einverstanden nickte ich meinem Sohn zu und lief mit ihnen wieder ins Schloss zu den Hilfestationen. Alle gaben ihr bestes um die Kinder zu heilen, die wir gerettet hatten.

Es hatte sich wie ein Lauffeuer rumgesprochen, bis in die hintersten Ecken der Königreiche. Anfangs kamen Massen von Eltern hierher, die verzweifelt nach ihren Kindern suchten und sich erhofften es hier wiederzufinden. Aber auch wir waren keine Maschinen und konnten alle von heut auf morgen sofort glücklich machen.

Deshalb hatten wir eine harmlose Barriere um unsere Stadt gezogen, damit wir nicht unter Stress gerieten. Man kam mit einer Einladung hinein und durfte nach dem eigenen Kind suchen. Einige wollten dies scharmlos ausnutzen, um ein eigenes Kind zu haben ohne Adoption. Sie wollten sich einfach ein Kind aussuchen und uns vorgaukeln das sei ihr eigenes Kind.

Seitdem ich dort jemanden entlarvt hatte, fehlte ich bei keiner der Abholungen. Mithilfe meiner Gabe die Seelen anderer Personen zu hören oder auch aus ihnen zu lesen, konnte ich einfach herausfinden, wer uns anlog und wer nicht. Mich erschreckte es, dass es auch hier so viele Verbrecher gab, die sowas schamlos ausnutzen wollten.

Vor allem was würden die Eltern machen, wenn ihr eigenes Kind nicht mehr da war, weil es jemand anderes geholt hatte. Derzeit leitete Liam diesen Bereich mit mir, während sich Ryan und Maxi um das andere kümmerten. Florian rannte sofort auf Liam zu, welcher in irgendwelche Akten vertieft war.

Überrascht sah er an sich runter, als sich Florian an ihn schmiegte. Danach ersetzte ein strahlendes Lächeln sein überraschtes Gesicht. Glücklich strich er seinem Sohn über den Kopf und gab mir einen sanften Kuss.
,, Alles in Ordnung?", fragte ich ihn besorgt. Er sah so erledigt aus. Irgendwas stimmte nicht.

,, Naja ein Mädchen blutet aus ihrem Geschlecht und wir wissen nicht warum ", murmelte er nachdenklich. Fragend hob ich meine Augenbrauen. War das nicht normal? Vielleicht sollte ich mir das mal anschauen, auch wenn es peinlich werden könnte, musste ich sichergehen, dass es nichts ernstes war.

Ich würde ihr Geschlecht nicht anfassen oder der gleichen, sondern erstmal ganz normal mir die Situation ansehen. Frauen gab es hier in dieser Welt nicht sehr viele, also könnte es sein, dass man sich hier noch nicht so gut auskannte.
,, Kann ich mal nach ihr gucken?", fragte ich ihn mit großen Kulleraugen. Er konnte nicht nein sagen!

,, Na gut", seufzte er ergeben.
,, Aber du überanstrengst dich nicht", legte Liam fest, woraufhin ich einverstanden nickte. Liam führte mich zu einem Raum, indem ein Menschenkind zusammengerollt auf der Liege lag. Ihre Haare waren pechschwarzen und ihre Augen konnte ich nicht sehen.

,, Hallo. Mein Name ist Killian. Ich möchte dir helfen, könntest du mir sagen was weh tut?", fragte ich sie ruhig. Liam wartete vor der Tür mit den Kindern, damit es ihr nicht ganz so unangenehm werden könnte.
,, Bauch", schniefte sie und sah mich mit ihren pinken Augen an.

,, Darf ich mal gucken?", fragte ich sie lieb. Unsicher nickte sie und ließ mich glücklicherweise an sich ran. Ich machte ihren Bauch frei und fuhr vorsichtig mit den Händen über ihn. Meine Augen hatte ich geschlossen, um mich zu konzentrieren.

Ihre inneren Organe waren okay und auch bei ihren Eierstöcken lief alles einwandfrei. Das einzige was mir auffiel, war das ihre Gebärmutter zu arbeiten schien, bedeutet also das sie ihre Menstruation hatte. Nichts gravierendes, also ging es ihr im großen und ganzen gut.

,, Man wird dir gleich etwas dagegen bringen ", meinte ich noch zu ihr, bevor ich alles wieder wie vorher machte und zu Liam raus ging. Neugierig sah er mich an und wartete auf meine Antwort.
,, Bringt ihr etwas warmes was sie auf ihr Unterleib legen kann, aber nicht zu heiß", bat ich ihn. Er tat was ich sagte und siehe da bald ging es ihr wieder besser. Wissen war auch eine Art Magie oder?

Dragon's soul (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt