39. Liebe macht glücklich

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Killian

,, Der Junge ist kein gebürtiger aus der Königsfamilie und könnte ihre Reinheit beschmutzen", meldete sich nun auch jemand von Ryans älteren Brüdern zu Wort. Warum sollte Florian die Reinheit unserer Familie beschmutzen? Ich glaubte zu meinen, dass wir beide eine unterschiedliche Ansicht zur Reinheit hatten.

,, Unsere Familie ist rein und mein Sohn beschmutzt sie keinesfalls! Im Gegenteil! Das wir ihn adoptiert hatten, zeigte nur viel deutlicher wie rein unsere Seelen waren! Er ist mein Sohn, egal was andere dazu meinen", schnaubte ich empört. Wie konnte man nur so arrogant sein!

,, Ich möchte euch nun bitten dieses Thema zu unterlassen! Es ist unsere Entscheidung wie wir unser Leben gestalten, da bringt diese Diskussion auch nicht mehr als Ärger ", warf nun Liam dazwischen. Daraufhin verstummten alle, doch der Blick, welcher einer von Ryans Brüdern ihm zuwarf, gefiel mir nicht.

,, Selbstverständlich und wer sind die drei dort?", fragte uns Ryans Vater mit hochgezogener Augenbraue. Er hatte Maxi, Tommy und Florian im Auge und musterte sie schon eine Weile.
,, Unser Berater mit Familie ", erwiderte Ryan schlicht. Länger hätte die Antwort auch nicht sein müssen.

,, Wie ich sehe ist einer von ihnen ein Mensch ", brummte er unzufrieden. Warum hatten alle in dieser Welt so viel Probleme mit Menschen? Ich verstand es einfach nicht!
,, Richtig und er gehört genauso wie jeder andere von uns zu unserer Familie ", stellte ich schon mal klar. Zuerst Florian und nun auch noch Tommy. Diese Familie war echt nicht mein Fall.

,, Ich dachte gerade nur daran, dass er eine Schwachstelle darstellen könnte. Wenn jemand ihn in der Hand hat, wärt ihr schnell aufgeschmissen ", erklärte er mir monoton. Schwachstelle? Wieso sollte er das sein!? Er war kein Wächter oder sowas und seine Aufgabe bezog sich auf ein anderes Fachgebiet. Das machte ihn aber noch lange nicht zu einer Schwachstelle.

Wenn er das so sah, dann hatte er selber Pech, denn jede noch so kleine Unterstützung machte unser Königreich stärker. Wir kümmerten uns umeinander und stärkten die Bänder, die uns verbanden. Als Einheit waren wir stärker, als viele Einzelgänger.

,, Bis dahin muss man es erstmal schaffen, außerdem macht auch er uns alle stärker ", erwiderte Liam empört.
,, Was für Maßnahmen würdest du dafür einleiten?", fragte der Bruder, welcher Liam am liebsten mit seinen Blicken ausziehen wollte.

,, Es wäre dumm von mir dir das zu verraten", blockte Liam ab. Diese pure Neugier ging mir langsam etwas auf die Nerven. Wir wussten überhaupt nichts von ihnen und sie fragten uns Löcher in die Bäuche!
,, Gut gekontert mein Lieber", erwiderte darauf hin der Prinz wieder. Ryans Kiefer spannte sich an und seine Hände lagen zu Fäusten geballt auf seinen Schoß.

,, Halt dich zurück Daniel!", mahnte ihn Ryan alarmiert. Sein großer Bruder allerdings grinste ihn nur provokant an und verschränkte die Arme vor der Brust. Die beiden können sich anscheinend gut provozieren.

So ging das auch den Rest des Tages und Daniel konnte seine Flirtversuche einfach nicht sein lassen. Ryan war auf hundertachzig und die Kinder müde vom Tag. Nun war es Zeit endlich von hier abzuhauen, denn wohl fühlte ich mich hier nicht.
,, Nun ich denke es wird Zeit zurückzukehren. Ich danke vielmals für den Tag", meinte ich dann höflich.

Ryans Eltern schien meine Entscheidung jetzt zu gehen nicht zu gefallen, aber etwas dagegen sagen konnten sie auch nicht. Immerhin waren wir bereits fünf quälend lange Stunden hier. Ich konnte es kaum erwarten von hier zu verschwinden.

,, Na schön. Es war ein schöner Tag, machts gut", verabschiedeten sie sich direkt. Also nahm ich mir auch die Erlaubnis und stand bereits von meinem Stuhl auf. Die anderen machten es mir nach. Ryans Familie bestand darauf uns hinauszubringen und die vermeintlichen Versuche seiner Brüder uns anzufassen platze wie eine Seifenblase, als Ryan seine Hände um unser Taillen legte.

Gezwungenermaßen hielten sie von uns Abstand und ließen ihre Hände bei sich. Draußen verabschiedeten wir uns kurz und schmerzlos von ihnen, bis wir dann aus der unterirdisch gelegenen Hauptstadt flogen. Sobald wir aus dem Königreich herauskommen waren, atmete ich erleichtert aus.

,, Tut mir leid Ryan, aber dort möchte ich nicht so schnell wieder hin", gestand ich ihm absolut ehrlich. Das war alles andere als ein schönes Familientreffen.
,, Ich kann es dir nicht übel nehmen ", meinte Ryan lieb zu mir. Jetzt war er viel entspannter, wo wir von seiner Familie weg waren.

,, Deine Brüder sind gruselig ", warf Liam dann auch noch ein und musste sich direkt schütteln. Maxi stimmte uns einfach mit einem Nicken zu.
,, Sie wollten euch mir ausspannen, damit ich Beziehungsprobleme bekomme und mein Leben nicht mehr so glamourös aussehen kann", versuchte er uns zu erklären.

Irgendwie fand ich es schrecklich, dass man sowas in der eigenen Familie tat und sich nicht bei stand. Ryans Leben war dank uns glamourös, er bräuchte die Krone nicht mal um glücklich zu werden. Er war dankbar an unserer Seite zu sein und sowas nannte man wahre Liebe. Man brauchte keine Macht oder Reichtum um glücklich zu werden, es reichte wenn man bei denen war die man liebte.

,, Mein ältester Bruder war das alles ziemlich egal, weil sein Platz als König gesichert war, außer er würde sterben. Meine beiden anderen Brüder hingegen sollten genauso wie ich für immer Prinzen bleiben, aber ich bin nun dank Killie's Stammbaum König geworden. Das passt ihnen nun gar nicht und deswegen waren sie so undiszipliniert gegenüber uns. Weil sie mir mein Glück nicht gönnen ", sprach Ryan weiter.

Für mich war es schockierend sowas zu hören. Mit meiner ersten Familie hatte ich auch meine Probleme, aber das schoss über die Grenze hinaus. Seine Eltern so hinterlistig und gefühllos und von dem Egoismus seiner Brüder wollte ich gar nicht erst sprechen. Ryan hatte soviel besseres verdient als sie.

,, Dann hoffe ich nicht, dass deine beiden eifersüchtigen Brüder in der Zukunft versuchen werden einen Attentat auf den Ältesten zu machen, damit sie an die Macht kommen ",äußerte sich Tommy beunruhigt.
Er hatte recht und zutrauen könnte ich es ihnen irgendwie auch.

,, Das werden wir sehen, aber jetzt möchte ich die Zeit mit meiner richtigen Familie verbringen ", meinte Ryan zufrieden. Im Flug schmiegte ich mich leicht an ihn, für diesen Herz erwärmenden Satz. Auch wenn er in dieser Familie aufgewachsen war, hatte er einen wundervollen Charakter selbst kreieren können.

Dragon's soul (bxbxb) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt