|Taehyung|
Ich ließ Jungkooks Hand los und erhob mich von der Wiese. Mein Blick war auf den See gerichtet. Ich atmete kontrolliert ein und aus und ließ das Ufer näher zu uns bringen, indem ich meine Arme nach vorne hin ausstreckte und wieder zu mir zog.
Es war mir auch möglich, das Wasser allein durch meine Gedanken zu kontrollieren, aber die fließenden Bewegungen, die ich mit meinen Armen und Händen ausübte, vereinfachten mir das Bändigen.
,,Das wird mir niemand glauben", scherzte Jungkook, als das Wasser seine Schuhe berührte. Ich hielt abrupt inne und das Wasser floss mit einem Mal zurück. Das Ufer nahm seinen ursprünglichen Platz ein und Jungkook sah mich verwundert an.
,,Ich habe nicht vor, jemandem von dir zu erzählen, Tae. Ich werde dich nicht in Gefahr bringen", erklärte der Schwarzhaarige mir ruhiger Stimme, ,,das könnte ich nicht."
Ich nickte zögerlich. Ich hörte immer wieder, dass Menschen schreckliche Dinge mit uns tun würden. Menschen, die nicht so waren wie Jungkook. Ich vertraute ihm.
Ich versuchte etwas anderes und hob meine Hände langsam in die Luft, um Wassertropfen aus dem See zu heben und sie schließlich über Jungkook niederregnen zu lassen. Ich lachte, als die winzigen Tropfen auf ihn fielen und er sein Gesicht verzog.
,,Na warte."
Der Schwarzhaarige erhob sich, eilte zum See und tauchte seine Hände in das Wasser. Bevor ich reagieren konnte, landete das wenige Wasser, das Jungkook in seinen Handflächen gesammelt hatte, auf mir.
Ich sah ihn für einen Moment an, ehe ich mit einer einfachen Handbewegung das Wasser aus dem Stoff meines Hemdes zog und es auf den Boden fallen ließ. Mein feuchtes Hemd war wieder trocken und Jungkook schaute nicht schlecht.
,,Wow", brachte er hervor. Auch wenn es mittlerweile dunkel war und Jungkook die Röte in meinen Wangen nur schlecht sehen konnte, blickte ich zu Boden. Hatte ich ihn beeindruckt? Ich hob meinen Kopf wieder und stellte fest, dass Jungkook tatsächlich beeindruckt zu sein schien.
Das freute mich.
,,Ich muss mich auf den Weg machen, meine Großmutter macht sich bestimmt schon Sorgen", fing ich an und zog die Handschuhe aus, die Jungkook extra für mich mitgebracht hatte. Ich legte sie zu seinen Sachen und winkte ihm zu, bevor ich im Wald verschwand.
Morgen würden wir uns wiedersehen. Ich lächelte über diesen Gedanken und ging zurück in mein Dorf. Ein paar Lichter brannten und erhellten die stille Nacht. Als ich zu unserem Haus abbog, erkannte ich, dass auch unsere Lichter brannten. Meine Oma war noch wach.
Ich betrat unser kleines Haus und fand sie sogleich im Flur vor. Ihre Arme waren verschränkt und ihr Blick war auf mich gerichtet.
,,Tut mir leid, ich habe am Fluss an meiner Gabe gefeilt...", log ich. Meine Großmutter atmete erleichtert aus und lächelte sanft. ,,Mach, dass du ins Bett kommst, Taehyung und jag mir nie wieder so einen Schrecken ein! Meine Güte, ich bin eine alte Frau, das macht mein Herz nicht mehr mit."
Ich erwiderte ihr Lächeln und ging dann zu Bett. Meine Gedanken waren dabei bei Jungkook.
Ich wollte zu ihm.
Und ihn berühren...
_____♤_____
DU LIEST GERADE
Just one Touch || ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction,,Wir dürfen uns nicht berühren." Taehyungs sehnlichster Wunsch ist es, Jungkook nur ein einziges Mal zu berühren, auch wenn er weiß, dass die Berührung eines Menschen für ihn den Tod bedeutet. Taehyung ist ein Waldwesen und als solcher ist es ihm n...