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|Taehyung|

Ich wollte über die Mauer hinweg klettern, doch sie war viel zu hoch, als dass ich sie überwinden könnte. Dann versuchte ich, den Wurzeln Wasser zu entziehen, in der Hoffnung, dass sie schmaler wurden, doch meine Gabe ließ schnell nach - ich war viel zu schwach und die Wurzeln viel zu mächtig.

,,Verdammt!"

Ich suchte vergeblich nach einem Schlupfloch, doch ich fand keins. Ich fand noch nicht einmal eine kleine Öffnung, durch die ich den See erblicken und Jungkook sehen konnte.

Ich ließ mich auf den Boden nieder und spürte, wie Tränen über meine Wangen liefen. Ich wischte sie mit meinen Ärmeln Weg und lehnte mich gegen die Mauer, die aus Bäumen und Wurzeln gebildet wurde.

Ich wusste nicht, wie viel Zeit bereits vergangen war, aber es musste sich um Stunden handeln; die Umgebung um mich herum war noch viel dunkler und düsterer geworden und der Himmel über mir hatte sich rot gefärbt.

,,Hallo?"

Ich hob meinen Blick, als ich eine Stimme auf der anderen Seite hörte. War das eine Kinderstimme? Ich erhob mich vom Boden und machte mir nicht die Mühe, den Dreck von meiner Hose zu klopfen.

,,Ist da jemand?"

Ich presste mein Ohr gegen die dicken Wurzeln, um die Kinderstimme besser hören zu können. ,,Hallo", erwiderte ich ohne zu zögern. Ich wusste noch nicht einmal, zu wem ich da sprach. Verstand ein Kind denn schon, was Waldwesen waren? Hatte es keine Angst vor mir - vor uns?

Es kam keine Antwort.

Ich wartete und kurz bevor ich mich wieder auf den Boden nieder lassen wollte, hörte ich das Kind einen mir vertrauten Namen sagen.

,,Jungkook!"

Jungkook? Warum nannte das Kind seinen Namen? War Jungkook etwa auch auf der anderen Seite?

Einen Moment später wurde meine Frage beantwortet und Wärme umhüllte mein Herz - ich hörte Jungkooks Stimme. ,,Wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht von zu Hause weglaufen darfst, Moonbyul?" Ich lächelte, als ich ihn hörte... als ich deine Stimme hörte, Jungkook.

,,Ich habe dich gesucht, Kookie", sagte das kleine Kind. Kookie? Bevor die Stimmen verschwanden und ich mit der meinen alleine sein würde, rief ich Jungkooks Namen. Ich wollte, dass er mich hörte und wusste, dass ich hier war. ,,Jungkook!", sagte ich, so laut ich nur konnte.

,,Taehyung? Taehyung, ist alles in Ordnung? Was ist passiert?", rief der Schwarzhaarige. Seine Stimme wurde lauter, als würde er unmittelbar vor mir stehen und vielleicht tat er es sogar. ,,Ich weiß es nicht. Sie müssen diese Mauer errichtet haben, um mich fern von dir zu halten, i-ich, i-"

Ich brach in Tränen aus.

,,Kookie, wer ist das?"

Ich legte meine Hände auf die Wurzeln und lehnte meine Stirn gegen sie. Ich will zu dir, Jungkook. Ich will bei dir sein.

,,Diese Mauer steht seit heute Morgen hier. Ich war immer mal wieder hier und habe Werkzeuge gebracht, um die Wurzeln zu entfernen, damit du zu mir kannst, aber ich kann weder den Wald betreten, noch die Wurzeln oder die Bäume berühren", erklärte Jungkook. Ich lächelte schwach.

Er hat kein reines Herz...

Es war nur denen, die ein reines Herz besaßen, erlaubt, den Wald zu betreten. Den anderen Menschen gewährte der Wald den Zutritt zu uns nicht. Sag mir Jungkook, warum hast du kein Herz, das so rein ist, um die Grenze, die uns voneinander trennt, überwinden zu können? Es war sehr selten, dass der Wald jemandem Zutritt gewährte.

,,Ist das dein Freund, den du immer besuchst, Kookie?"

Sein Freund...

,,Wer bist du?", wollte ich wissen und ahnte bereits, dass dieses Kind Jungkooks jüngere Schwester war, die er manchmal erwähnte. Ich konnte Jungkook zwar nicht sehen, aber ich wusste, dass ein Lächeln auf seinen Lippen lag. ,,Jungkooks Schwester", antwortete das kleine Mädchen, sie klang fröhlich, ,,ich heiße Moonbyul und wie heißt du?"

,,Taehyung, ich heiße Kim Taehyung."

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Just one Touch || ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt